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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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selbst in Jeans zur Geltung kamen, schauten unter Emmetts riesigem Jeep hervor. Emmett saß neben ihr, mit einer Hand fasste er unter den Jeep. Es dauerte einen Moment, bis ich begriff, dass er den Wagenheber spielte.
    Neugierig sah Emmett zu, wie Edward mir beim Aussteigen half. Sein Blick blieb an der Hand hängen, die ich an die Brust gepresst hielt.
    Emmett grinste. »Mal wieder gestolpert, Bella?«
    Ich sah ihn wütend an. »Nein, Emmett. Ich hab einem Werwolf mit der Faust ins Gesicht geschlagen.«
    Emmett blinzelte, dann brüllte er vor Lachen.
    Als Edward mich an den beiden vorbeiführte, sagte Rosalie: »Die Wette gewinnt Jasper.« Es klang zufrieden.
    Sofort hörte Emmett auf zu lachen und taxierte mich.
    »Was für eine Wette?«, fragte ich und blieb stehen.
    »Komm, wir bringen dich zu Carlisle«, drängte Edward. Er starrte Emmett an und schüttelte kaum sichtbar den Kopf.
    »Was für eine Wette?«, fragte ich und schaute ihn an.
    »Vielen Dank, Rosalie«, murmelte er, verstärkte den Griff um meine Taille und zog mich zum Haus.
    »Edward …«, sagte ich.
    »Es ist albern«, sagte er. »Emmett und Jasper wetten gern.«
    »Emmett erzählt es mir bestimmt.« Ich wollte umkehren, aber sein Griff war eisern.
    Er seufzte. »Sie haben gewettet, wie viele … Ausrutscher dir im ersten Jahr passieren werden.«
    »Ach so.« Als ich kapierte, schnitt ich eine Grimasse, um mein Entsetzen zu verbergen. »Sie haben gewettet, wie viele Menschen ich umbringe?«
    »Ja«, gab er widerstrebend zu. »Und Rosalie glaubt, bei deinem Temperament hat Jasper die besseren Karten.«
    Mir wurde ein wenig schwummerig. »Dann hat Jasper also gewettet, dass es viele sind.«
    »Es würde ihm bessergehen, wenn es dir schwerfiele, dich einzufinden. Er ist es leid, immer das schwächste Glied zu sein.«
    »Klar. Das kann ich verstehen. Ich kann gern ein paar zusätzliche Morde einplanen, wenn es Jasper glücklich macht. Warum nicht?«, plapperte ich mit monotoner Stimme. Ich sah schon die Schlagzeilen vor mir, Listen mit Namen.
    Er drückte mich. »Darüber brauchst du dir jetzt noch nicht den Kopf zu zerbrechen. Und wenn du nicht willst, brauchst du dir darüber niemals den Kopf zu zerbrechen.«
    Ich stöhnte, und Edward, der glaubte, es sei wegen meiner Hand, führte mich schnell zum Haus.
    Die Hand war tatsächlich gebrochen, aber es war nicht so schlimm, nur ein feiner Riss in einem Knöchel. Ich wollte keinen Gips, und Carlisle sagte, eine Schiene würde genügen, wenn ich verspräche, sie konsequent zu tragen. Ich versprach es.
    Edward merkte, dass ich mit den Nerven am Ende war, als Carlisle mir sorgfältig die Schiene anlegte. Er fragte mich mehrmals, ob ich Schmerzen hätte, aber ich versicherte ihm, dass das nicht der Fall sei.
    Als ob ich mir darüber auch noch Sorgen machen könnte.
    Seit Jasper von seiner Vergangenheit erzählt hatte, schwirrten mir seine Geschichten über neugeborene Vampire im Kopf herum. Durch die Wette von Jasper und Emmett bekamen diese Bilder plötzlich eine ganz neue Schärfe. Ich fragte mich, worum sie wohl gewettet hatten. Was könnte für jemanden, der schon alles hatte, noch interessant sein?
    Ich hatte immer gewusst, dass ich mich verändern würde. Ich hoffte, ich würde so stark sein, wie Edward sagte. Stark und schnell und vor allem schön. Dann könnte ich endlich mit dem Gefühl neben Edward stehen, dass dort mein Platz wäre.
    Die Gedanken an meine anderen Eigenschaften hatte ich weitgehend verdrängt. Dass ich wild sein würde und blutrünstig. Vielleicht konnte ich mich nicht beherrschen und tötete Menschen, die ich nicht kannte und die mir nichts getan hatten. Menschen wie die Opfer in Seattle, die eine Familie und Freunde gehabt hatten und eine Zukunft. Menschen, die ein Leben gehabt hatten. Und ich wäre dann das Monster, das ihnen alles nahm.
    Aber in Wahrheit hatte ich davor gar nicht so große Angst – denn ich hatte volles Vertrauen in Edward, ich war mir sicher, dass er mich davon abhalten würde, etwas zu tun, was ich später bereuen würde. Ich wusste, dass er mit mir in die Antarktis ziehen und Pinguine jagen würde, wenn ich ihn darum bäte. Und ich würde alles tun, um anständig zu bleiben. Ein anständiger Vampir. Bei diesem Gedanken hätte ich kichern müssen, wäre da nicht diese neue Sorge.
    Denn wenn ich wirklich so sein sollte – wie die albtraumhaften Bilder der Neugeborenen, die Jasper mir in den Kopf gepflanzt hatte –, könnte ich dann überhaupt noch ich

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