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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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hatte sich umgezogen, jetzt trug sie ein paillettenbesetztes Tank-Top und eine rote Lederhose. Die zuckenden roten und lila Lichter hatten auf ihrer nackten Haut einen eigenartigen Effekt.
    »Ich glaube, ich bin underdressed.«
    »Du bist genau richtig«, sagte Edward.
    »Das geht schon«, sagte Alice.
    »Danke.« Ich seufzte. »Meint ihr ehrlich, dass die Leute kommen?« Die Hoffnung in meiner Stimme war unüberhörbar. Alice schnitt mir eine Grimasse.
    »Sie werden alle kommen«, sagte Edward. »Sie können es gar nicht erwarten, das geheimnisumwitterte Haus der Cullens endlich einmal von innen zu sehen.«
    »Na super«, stöhnte ich.
    Für mich gab es nichts zu tun. Ich bezweifelte, dass ich – selbst wenn ich keinen Schlaf mehr brauchte und mich wesentlich schneller bewegen konnte – jemals so etwas zu Stande bringen könnte wie Alice.
    Edward ließ mich keine Sekunde aus den Augen und schleppte mich mit sich, als er erst Jasper und dann Carlisle ausfindig machte, um ihnen von meiner Erkenntnis zu berichten. In stummem Entsetzen hörte ich zu, wie sie den Angriff auf die Armee in Seattle planten. Außer Tanyas Familie hatten sie niemanden erreichen können, und ich merkte, dass Jasper wegen der zahlenmäßigen Unterlegenheit besorgt war. Im Gegensatz zu Edward gab er sich keine Mühe, seine Sorge zu verbergen. Es war deutlich, dass er nur ungern ein solches Risiko einging.
    Ich konnte nicht einfach hierbleiben und darauf warten und hoffen, dass sie wieder nach Hause kamen. Ich würde den Verstand verlieren.
    In diesem Moment klingelte es.
    Ganz plötzlich war alles auf unwirkliche Weise normal. Carlisle, der eben noch gestresst ausgesehen hatte, zeigte ein warmes, herzliches Lächeln. Alice stellte die Musik laut und tanzte zur Tür.
    Es waren meine Kleinstadtfreunde, die alle entweder zu aufgeregt oder zu schüchtern gewesen waren, um einzeln zu kommen. Als Erste kam Jessica herein, Mike folgte ihr auf dem Fuß. Tyler, Conner, Austin, Lee, Samantha … als Letzte Lauren, ihr Blick kritisch und neugierig zugleich. Neugierig waren sie alle, und als sie dann den riesigen Raum sahen, der wie ein Nobelclub hergerichtet war, waren sie überwältigt. Die Cullens hatten alle ihre Plätze eingenommen, um das übliche Theater zu spielen. Heute Abend kam ich mir vor, als würde ich genauso schauspielern wie sie.
    Ich ging zu Jess und Mike, um sie zu begrüßen, und hoffte, dass die Nervosität in meiner Stimme nach Lampenfieber und Vorfreude klang. Ehe ich die anderen begrüßen konnte, klingelte es schon wieder – Angela und Ben. Ich ließ die Tür gleich offen, denn direkt dahinter kamen Eric und Katie.
    Jetzt blieb mir keine Zeit mehr, in Panik zu geraten. Ich musste mit allen Smalltalk machen und mich darauf konzentrieren, eine aufmerksame Gastgeberin zu sein. Obwohl es eine Party von Alice, Edward und mir zusammen sein sollte, war nicht zu leugnen, dass ich diejenige war, die am meisten mit Glückwünschen und Dank überhäuft wurde. Vielleicht wirkten die Cullens unter dem Discolicht doch nicht so ganz echt. Oder vielleicht wirkte der Raum in dem Licht zu schummrig und unheimlich. Keine angenehme Umgebung für den Durchschnittsmenschen, und wenn man dann noch neben jemandem wie Emmett stand …. Ich sah, wie Emmett Mike über das Buffet hinweg angrinste, das rote Licht wurde von seinen Zähnen reflektiert, und Mike wich automatisch einen Schritt zurück.
    Wahrscheinlich hatte Alice es mit Absicht so inszeniert, dass ich im Mittelpunkt stand – weil sie dachte, ich würde das genießen. Sie konnte es einfach nicht lassen – immer musste sie versuchen, aus mir so einen Menschen zu machen, wie die Menschen ihrer Meinung nach zu sein hatten.
    Die Party war ein voller Erfolg, obwohl durch die Anwesenheit der Cullens eine Spannung in der Luft lag – aber vielleicht gab das der Sache auch gerade den besonderen Kick. Die Musik war mitreißend, die Lichter wirkten fast hypnotisch. Das Essen war allem Anschein nach auch gut, es fand reißenden Absatz. Schon bald war der Raum gut gefüllt, aber es wurde nie zu eng. Der gesamte Abschlussjahrgang schien da zu sein, außerdem noch ziemlich viele jüngere Schüler. Alle bewegten sich zu dem Beat, der unter ihren Füßen dröhnte, und waren kurz davor zu tanzen.
    Es war längst nicht so schlimm, wie ich gedacht hatte. Ich machte es so wie Alice und redete eine Weile mit jedem. Alle waren gutgelaunt und leicht zufriedenzustellen. Ich war davon überzeugt, dass diese

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