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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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packte mein gesundes Handgelenk und zog mich aus der Menge.
    »Das ist ja eine freundliche Begrüßung«, bemerkte er.
    Ich riss mich los und sah ihn wütend an. »Was willst du hier?«
    »Du hast mich eingeladen, hast du das vergessen?«
    »Für den Fall, dass der Kinnhaken missverständlich war: Damit hab ich dich wieder ausgeladen.«
    »Sei kein Spielverderber. Ich hab dir auch ein Geschenk mitgebracht.«
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust. Ich wollte jetzt nicht mit Jacob streiten. Ich wollte wissen, was Alice gesehen hatte und was Edward und Carlisle dazu meinten. Suchend schaute ich an Jacob vorbei.
    »Tausch es wieder um, Jacob. Ich muss jetzt …«
    Da stellte er sich direkt vor mich und zwang mich, ihn anzusehen.
    »Ich kann es nicht umtauschen. Es ist nichts Gekauftes – ich hab es selbst gemacht. Hat echt lange gedauert.«
    Wieder versuchte ich an ihm vorbeizuschauen, aber ich konnte keinen von den Cullens sehen. Wo waren sie hin? Ich suchte den schummrigen Raum ab.
    »Na komm, Bella! Tu nicht so, als ob ich nicht da wäre!«
    »Tu ich gar nicht.« Sie waren nirgends zu sehen. »Hör mal, Jake, ich hab gerade anderes im Kopf.«
    Er legte mir eine Hand unters Kinn und hob mein Gesicht an. »Könnte ich um ein paar Sekunden Ihrer ungeteilten Aufmerksamkeit bitten, Miss Swan?«
    Ich zuckte vor seiner Berührung zurück. »Behalt deine Flossen bei dir, Jacob«, zischte ich.
    »Verzeihung!«, sagte er sofort und hob die Hände. »Tut mir wirklich leid. Ich meine, auch wegen neulich. Ich hätte dich nicht so küssen sollen. Das war ein Fehler. Ich hab wohl … na ja, ich hab mir wohl eingebildet, du wärst auch in mich verliebt.«
    »Eingebildet – das ist das richtige Wort.«
    »Komm, sei nicht so. Du könntest wenigstens meine Entschuldigung annehmen.«
    »Okay. Angenommen. Aber jetzt muss ich wirklich …«
    »Schon klar«, murmelte er, und seine Stimme klang plötzlich so verändert, dass ich nicht weiter nach Alice suchte, sondern ihm ins Gesicht schaute. Er starrte zu Boden und verbarg seine Augen, die Unterlippe war leicht vorgeschoben.
    »Du möchtest wohl lieber mit deinen richtigen Freunden zusammen sein«, sagte er in demselben resignierten Ton. »Hab schon verstanden.«
    Ich stöhnte. »Oh, Jake, du weißt, dass das ungerecht ist.«
    »Ach ja?«
    »Das müsstest du jedenfalls wissen.« Ich beugte mich vor, spähte nach oben und versuchte ihm in die Augen zu sehen. Er blickte auf, schaute jedoch über meinen Kopf hinweg.
    »Jake?«
    Er sah mich immer noch nicht an.
    »Hey, du hast doch gesagt, du hättest was für mich gemacht, oder? Also, wo ist mein Geschenk?« Es war ein ziemlich trauriger Versuch, Begeisterung vorzutäuschen, aber er wirkte. Jacob verdrehte die Augen, dann schnitt er mir eine Grimasse.
    Ich spielte das erbärmliche Spiel weiter und streckte eine Hand aus. »Ich warte.«
    »Sicher«, brummte er sarkastisch. Aber dann fasste er in die Hintertasche seiner Jeans und zog ein Täschchen aus buntem, locker gewebtem Stoff heraus. Es war mit Lederbändern zugebunden. Er legte es in meine Hand.
    »Oh, das ist aber hübsch, Jake. Danke!«
    Er seufzte. »Das Geschenk ist da drin, Bella.«
    »Ach so.«
    Die Bänder bereiteten mir ein wenig Schwierigkeiten. Wieder seufzte er, nahm mir das Täschchen aus der Hand, zog einmal kurz am richtigen Band und schon war es offen. Ich streckte die Hand danach aus, aber er drehte das Täschchen um und schüttelte etwas Silbernes heraus. Einzelne Metallteile klirrten leise aneinander.
    »Das Armband hab ich nicht selbst gemacht«, gestand er. »Nur den Anhänger.«
    An einem der Glieder des silbernen Armbands hing eine kleine geschnitzte Holzfigur. Ich nahm sie zwischen die Finger, um sie genauer zu betrachten. Es war verblüffend, wie fein sie gearbeitet war – es war ein kleiner Wolf, der ganz realistisch aussah. Und das Holz hatte sogar die passende Farbe, rotbraun, wie Jacobs Haut.
    »Wie schön«, flüsterte ich. »Den hast du selbst gemacht? Unglaublich«
    Er zuckte die Achseln. »Das hat Billy mir beigebracht. Er ist aber besser darin als ich.«
    »Das kann ich mir kaum vorstellen«, murmelte ich und drehte den winzigen Wolf in der Hand hin und her.
    »Gefällt er dir wirklich?«
    »Ja! Er ist wunderschön, Jake.«
    Er lächelte und sah einen Moment lang glücklich aus, aber dann wurde seine Miene bitter. »Na ja, ich hab mir gedacht, dann denkst du vielleicht ab und zu mal an mich. Man weiß ja, wie das geht, aus den Augen, aus dem

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