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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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»Eigentlich müsstest du so argumentieren wie ich und ich wie du, traditionell gesehen.«
    »An uns beiden ist nicht viel Traditionelles.«
    »Auch wieder wahr.«
    Er küsste mich noch einmal, so lange, dass mein Herz wieder raste und meine Haut glühte.
    »Edward«, murmelte ich, und meine Stimme wurde schmeichelnd, als er meine Handfläche küsste. »Ich habe gesagt, dass ich dich heiraten werde, und das werde ich auch. Ich verspreche es. Ich schwöre es. Wenn du willst, unterschreibe ich einen Vertrag mit meinem eigenen Blut.«
    »Das ist nicht witzig«, murmelte er mit den Lippen an meinem Puls.
    »Ich will doch nur sagen, dass ich dich nicht hereinlegen werde oder so. So gut müsstest du mich kennen. Es gibt also überhaupt keinen Grund zu warten. Wir sind hier ganz allein – wie oft kommt das vor? – und du hast dieses große, bequeme Bett besorgt …«
    »Nicht heute Nacht«, sagte er wieder.
    »Vertraust du mir nicht?«
    »Doch, natürlich.«
    Mit der Hand, die er immer noch küsste, hob ich sein Gesicht so an, dass ich ihn anschauen konnte.
    »Was spricht dann noch dagegen? Du hast doch gewusst, dass du am Ende gewinnen würdest.« Ich runzelte die Stirn. »Du gewinnst ja immer.«
    »Ich gehe lieber auf Nummer sicher«, sagte er ruhig.
    »Da gibt es doch noch einen anderen Grund«, sagte ich und schaute ihn argwöhnisch an. Ich sah eine Andeutung in seinem Gesicht, irgendetwas, was er hinter seiner lässigen Art verbarg. »Willst du vielleicht nicht zu deinem Wort stehen?«
    »Doch«, versprach er feierlich. »Ich schwöre dir, dass wir es versuchen werden. Nach der Hochzeit.«
    Ich schüttelte den Kopf und lachte missmutig. »Ich komme mir vor wie der Schurke in einer Schmierenkomödie – ich zwirbele genüsslich meinen Schnurrbart, während ich versuche, einem armen Mädchen die Unschuld zu rauben.«
    Er sah mich vorsichtig an, dann drückte er schnell die Lippen an mein Schlüsselbein.
    »Das ist es, stimmt’s?« Ich lachte auf, aber ich war eher entsetzt als belustigt. »Du versuchst deine Tugend zu bewahren!« Ich hielt mir den Mund zu, um ein Kichern zu ersticken. Es war so ein altmodischer Ausdruck.
    »Nein, du dummes Mädchen«, murmelte er an meiner Schulter. »Ich versuche deine zu bewahren. Und du machst es mir erschreckend schwer.«
    »Das ist das Lächerlichste …«
    »Eine Frage«, unterbrach er mich schnell. »Wir hatten diese Diskussion schon einmal, aber sieh es mir nach. Wie viele Menschen in diesem Raum haben eine Seele? Eine Chance auf den Himmel oder was auch immer nach dem Leben kommen mag?«
    »Zwei«, sagte ich sofort und voller Überzeugung.
    »Na gut, vielleicht hast du Recht. Über dieses Thema wird zwar viel gestritten, aber die große Mehrheit scheint doch der Ansicht zu sein, dass man sich an gewisse Regeln halten muss.«
    »Reichen dir die Vampirregeln nicht? Musst du dir auch noch über die Regeln der Menschen Gedanken machen?«
    »Es kann nicht schaden.« Er zuckte die Schultern. »Für alle Fälle.«
    Ich sah ihn wütend an.
    »Es mag natürlich sein, dass es für mich bereits zu spät ist, selbst wenn du Recht hast, was meine Seele betrifft.«
    »Nein, ist es nicht«, widersprach ich heftig.
    »Das Gebot › Du sollst nicht töten ‹ wird von den meisten Gesellschaften akzeptiert, Bella. Und ich habe viele Menschen getötet.«
    »Aber nur böse Menschen.«
    Er zuckte die Achseln. »Vielleicht rettet mich das, vielleicht auch nicht. Aber du hast noch niemanden umgebracht …«
    »Soweit du weißt«, sagte ich leise.
    Er lächelte, ging aber nicht weiter auf meine Bemerkung ein. »Und ich werde mein Bestes geben, dich nicht in Versuchung zu führen.«
    »Na gut. Aber es geht hier nicht um Mord«, wandte ich ein.
    »Dasselbe Prinzip lässt sich auch hier anwenden – mit dem Unterschied, dass ich auf diesem Gebiet eine genauso reine Weste habe wie du. Kann es nicht wenigstens eine Regel geben, die ich nicht breche?«
    »Eine?«
    »Du weißt, dass ich gestohlen habe, gelogen, ich habe begehrt … meine Tugend ist alles, was ich noch habe.« Er grinste schief.
    »Ich lüge andauernd.«
    »Ja, aber so schlecht, dass es nicht richtig zählt. Dir glaubt sowieso niemand.«
    »Ich hoffe doch sehr, dass du damit falschliegst – sonst platzt Charlie gleich mit einer geladenen Flinte hier rein.«
    »Charlie geht es besser, wenn er so tut, als würde er dir deine Geschichten abkaufen. Er belügt sich lieber selbst, als zu genau hinzusehen.« Edward grinste.
    »Aber was

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