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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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nicht zugetraut hätte. Doch anstatt mir diese Blöße zu geben, flüsterte ich »Ja«.
    »Danke«, sagte er nur. Er nahm meine linke Hand und küsste jede einzelne Fingerspitze, und zum Schluss küsste er den Ring, der jetzt mir gehörte.

F alsche Fährte
    Ich empfand es als reine Zeitvergeudung, in dieser Nacht überhaupt zu schlafen, aber leider ließ es sich nicht vermeiden. Die Sonne vor dem Fenster schien hell, als ich erwachte, und kleine Wolken huschten allzu schnell über den Himmel. Der Wind rüttelte so heftig an den Wipfeln, dass es aussah, als wollte der Wald auseinanderfallen.
    Edward ließ mich allein, damit ich mich anziehen konnte, und ich war froh, ein wenig Zeit zum Nachdenken zu haben. Irgendwie war mein Plan für die letzte Nacht völlig schiefgegangen, und ich musste mir über die Folgen klarwerden. Zwar hatte ich ihm den Ring zurückgegeben, sobald der Takt es zuließ, aber trotzdem fühlte sich meine linke Hand schwerer an – als wäre der Ring immer noch da, nur unsichtbar.
    Es ist Unsinn, sich darüber aufzuregen, versuchte ich mir zu sagen. Es war keine große Sache – nur eine Fahrt nach Las Vegas. Ich hatte sogar noch was Besseres anzuziehen als alte Jeans – meine alte Jogginghose. Die Zeremonie dauerte bestimmt nicht lange, höchstens eine Viertelstunde. Das würde ich schon überstehen.
    Und wenn wir das hinter uns hatten, musste er seinen Teil der Abmachung erfüllen. Daran wollte ich denken und den Rest einfach vergessen.
    Er hatte gesagt, ich brauche es niemandem zu erzählen, und ich würde ihn beim Wort nehmen. Es war natürlich dumm von mir, nicht an Alice zu denken.
    Die Cullens kamen gegen Mittag nach Hause. Eine neue, geschäftsmäßige Aura umgab sie, und das erinnerte mich wieder daran, was uns bevorstand.
    Alice schien ungewöhnlich schlechter Laune zu sein. Ich schrieb es ihrer Wut darüber zu, dass ihre Gabe nicht funktionierte, denn als Erstes beschwerte sie sich bei Edward darüber, dass sie mit den Wölfen zusammenarbeiten musste.
    »Ich glaube « – sie verzog das Gesicht, als sie dieses Wort benutzte –, »du solltest für kaltes Wetter packen, Edward. Ich kann nicht sehen, wo genau ihr sein werdet, weil ihr mit diesem Hund zusammen loszieht. Aber der Sturm, der gerade aufkommt, scheint in der gesamten Gegend besonders schlimm zu sein.«
    Edward nickte.
    »In den Bergen wird es Schnee geben«, warnte sie ihn.
    »Schnee, bah«, murmelte ich. Es war Juni, verdammt noch mal.
    »Zieh eine Jacke über«, sagte Alice zu mir. Es klang unfreundlich, und das wunderte mich. Ich versuchte ihre Miene zu deuten, aber sie wandte das Gesicht ab.
    Ich schaute zu Edward, und er lächelte – was immer Alice bedrückte, ihn schien es zu amüsieren.
    Edwards Campingausrüstung war beeindruckend – alles Requisite für das Menschentheater; die Cullens waren gute Kunden bei Newton’s. Er nahm einen Daunenschlafsack, ein kleines Zelt und mehrere Packungen Trockennahrung – er grinste, als ich das Gesicht verzog – und stopfte alles in seinen Rucksack.
    Alice kam zu uns in die Garage und sah Edward beim Packen zu. Edward achtete nicht auf sie.
    Als er fertig war, reichte er mir sein Mobiltelefon. »Ruf doch schon mal Jacob an und sag ihm, dass wir in etwa einer Stunde so weit sind. Den Treffpunkt kennt er.«
    Jacob war nicht zu Hause, aber Billy versprach, herumzutelefonieren, bis er einen Werwolf erreicht hatte, dem er die Nachricht ausrichten konnte.
    »Mach dir wegen Charlie keine Sorgen, Bella«, sagte Billy. »Ich hab alles im Griff.«
    »Ja, ich weiß, dass Charlie in Sicherheit ist.« Was Jacobs Sicherheit anging, war ich nicht ganz so zuversichtlich, aber das sagte ich nicht.
    »Schade, dass ich morgen nicht dabei sein kann«, sagte Billy und lachte bedauernd. »Es ist ein Elend, ein alter Mann zu sein.«
    Das Gen für diesen Kampftrieb musste auf dem Y-Chromosom liegen. Die Typen waren alle gleich.
    »Viel Spaß mit Charlie.«
    »Viel Glück, Bella«, sagte er. »Und … richte das auch den … öh … Cullens von mir aus.«
    »Mach ich«, sagte ich überrascht.
    Als ich Edward das Telefon zurückgab, sah ich, dass Alice und er eine Art stumme Diskussion führten. Sie schaute ihn bittend an. Ihm war anzusehen, dass er nicht glücklich mit dem war, was sie wollte.
    »Billy wünscht euch viel Glück.«
    »Das ist sehr großzügig von ihm«, sagte Edward und löste sich von Alice’ Blick.
    »Bella, könnte ich mal mit dir allein sprechen?«, fragte Alice

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