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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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hast du je begehrt?«, fragte ich zweifelnd. »Du hast doch alles.«
    »Ich habe dich begehrt.« Seine Miene verfinsterte sich. »Ich hatte kein Recht, dich zu wollen – doch ich habe einfach zugegriffen. Und jetzt sieh, was aus dir geworden ist! Du versuchst einen Vampir zu verführen.« In gespieltem Entsetzen schüttelte er den Kopf.
    »Aber du darfst doch das begehren, was dir schon gehört«, sagte ich. »Außerdem dachte ich, du wärst um meine Tugend besorgt.«
    »So ist es auch. Selbst wenn es für mich schon zu spät ist … so will ich verdammt sein, wenn sie dich durch meine Schuld auch nicht hineinlassen.«
    »Ich werde nirgends hingehen, wo du nicht bist«, sagte ich. »Das wäre wirklich die Hölle. Außerdem hab ich für all das eine ganz einfache Lösung: Wir sterben einfach nie, okay?«
    »Das klingt einfach. Warum bin ich darauf nicht selbst gekommen?«
    Er lächelte mich an, bis ich mit einem wütenden »Hmpf« aufgab. »Dann ist es also so. Du schläfst erst mit mir, wenn wir verheiratet sind.«
    »Genau genommen kann ich nie mit dir schlafen.«
    Ich verdrehte die Augen. »Sei nicht so albern.«
    »Aber abgesehen davon hast du es richtig verstanden, ja.«
    »Ich glaube, da steckt noch etwas anderes dahinter.«
    Er sah mich unschuldig an. »Noch etwas?«
    »Du weißt genau, dass das die Sache beschleunigt«, sagte ich.
    Er versuchte ein Lächeln zu unterdrücken. »Es gibt nur eins, was ich gern beschleunigen würde, alles andere kann warten bis in alle Ewigkeit … Aber du hast Recht, was das betrifft, sind deine ungeduldigen menschlichen Hormone meine stärksten Verbündeten.«
    »Ich fasse es nicht, dass ich eingewilligt habe. Wenn ich an Charlie denke … und an Renée! Kannst du dir vorstellen, was Angela denken wird? Oder Jessica? Oje. Ich höre jetzt schon das Getratsche.«
    Er zog eine Augenbraue hoch, und ich wusste, warum. Was spielte es für eine Rolle, was sie über mich redeten, wo ich doch sowieso bald für immer verschwinden würde? War ich so ein Sensibelchen, dass ich nicht mal ein paar Wochen verstohlene Seitenblicke und anzügliche Fragen aushielt? Vielleicht wäre es halb so wild, wenn ich nicht wüsste, dass ich vermutlich genauso lästern würde, wenn eine von den anderen in diesem Sommer heiraten würde.
    O Mann. In diesem Sommer heiraten! Ich schauderte.
    Vielleicht würde es mir gar nicht so viel ausmachen, wenn ich nicht dazu erzogen worden wäre, die Ehe als etwas Fürchterliches anzusehen.
    Edward unterbrach meine quälenden Gedanken. »Es muss ja keine große Veranstaltung sein. Ich muss kein großes Tamtam haben. Du brauchst es niemandem zu erzählen und nichts zu verändern. Wir fahren nach Las Vegas – du kannst in alten Jeans gehen, und wir fahren zu einer von diesen Kapellen, die Schnellhochzeiten anbieten. Ich möchte es nur offiziell haben – dass du zu mir gehörst und zu keinem anderen.«
    »Offizieller, als es ist, kann es gar nicht mehr werden«, murrte ich. Aber so, wie er es beschrieb, klang es gar nicht so übel. Nur Alice würde enttäuscht sein.
    »Wir kriegen das schon hin.« Er lächelte selbstzufrieden. »Ich nehme an, du möchtest deinen Ring jetzt noch nicht haben?«
    Ich musste erst mal schlucken. »Da vermutest du ganz richtig.«
    Er lachte über mein Gesicht. »Kein Problem. Ich werde ihn dir schon früh genug anstecken.«
    Ich blitzte ihn an. »Du redest so, als hättest du schon einen.«
    »Habe ich auch«, sagte er unverblümt. »Er wartet nur darauf, dass ich ihn dir beim ersten Zeichen von Schwäche aufdränge.«
    »Du bist unglaublich.«
    »Möchtest du ihn sehen?«, fragte er. Seine weichen Topasaugen leuchteten plötzlich vor Aufregung.
    »Nein!« Ich schrie es fast, es war wie ein Reflex. Sofort bereute ich es, als ich sah, wie seine Miene sich ein kleines bisschen verfinsterte. »Es sei denn, du willst ihn mir unbedingt zeigen«, lenkte ich ein. Ich biss die Zähne zusammen, damit er meine irrationale Panik nicht bemerkte.
    »Kein Problem«, sagte er achselzuckend. »Das hat Zeit.«
    Ich seufzte. »Jetzt zeig mir schon den verdammten Ring, Edward.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein.«
    Ich schaute ihn lange an.
    »Bitte«, sagte ich dann leise und testete meine neu entdeckte Waffe. Ich berührte sein Gesicht mit den Fingerspitzen. »Kann ich ihn bitte sehen?«
    Er kniff die Augen zusammen. »Du bist das gefährlichste Wesen, das mir je begegnet ist«, sagte er. Doch er stand auf und kniete sich mit einer Anmut, deren er sich

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