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Biss der Wölfin: Roman

Biss der Wölfin: Roman

Titel: Biss der Wölfin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Kiefermuskeln arbeiteten.
    Ich sprach weiter. »Ich sage nicht, dass es das ist, was da passiert ist, oder dass es auch nur wahrscheinlich ist. Aber wenn das ein anderer Teenager in der gleichen Situation wäre, dann wäre das die erste Frage, die wir stellen würden.«
    »Du hast recht«, sagte er nach einer Pause. »Aber die Antwort ist nein. Wenn Noah noch bei mir lebte und Dad nicht mit im Bild wäre, dann ja, dann könnte ich es mir vorstellen. Er hätte sich diese Verbindung gewünscht, diese Bestätigung, und wenn diese Mutts dann aufgetaucht wären, hätten sie einen sehr willigen Neuzugang antreffen können. Aber Noah ist verrückt nach meinem Dad. Und was wichtiger ist, er war glücklich bei ihm. So wütend er ist, was er eigentlich will, ist eine Familie, Sicherheit.« Er sah auf seine Hände hinunter. »Es ist jetzt so einfach zu sehen, aber damals … Ich habe Mist gemacht. Wenn ich seine Entscheidungen unterstützt hätte, dann wäre ich letztes Wochenende vielleicht da gewesen.«
    »Und dann wärst du umgebracht worden genau wie dein Dad«, sagte Clay. »Diese Typen sind skrupellos. Die einzige Möglichkeit, denen beizukommen, ist jemand, der genauso skrupellos ist.«
    »Du?«
    »Wir«, sagte ich. » Skrupellos wäre vielleicht nicht der erste Ausdruck, den die Leute verwenden würden, um mich zu beschreiben, aber ich habe die nötige Erfahrung, und ich kann kämpfen. Also, können wir dir jetzt helfen?«
    Er zögerte. Ein langes Zögern, den Blick auf die gefalteten Hände gesenkt. »Ich bin immer noch nicht überzeugt, dass dies die richtige Art ist, die Sache anzugehen, aber ich wüsste nicht, was für Alternativen ich hätte. Ja. Ich brauche eure Hilfe.«

26 Prioritäten
    U nd so änderte sich beim Frühstück das Ziel unserer Mission nach Alaska schon wieder. Wir waren hergekommen, um einen jungen Werwolf vor einem Gespann von Killermutts zu retten. Wir waren geblieben, um uns einen weiteren Killer anzusehen. Und jetzt waren diese Todesfälle zwar nach wie vor von Belang, aber unser Hauptanliegen sah wieder so aus wie am Anfang – einen anderen jungen Werwolf vor einem weiteren Gespann von Killermutts zu retten.
    Und in diesem Fall ging es um … ich zögere, den Ausdruck »meine eigenen Leute« zu verwenden, weil es so rührselig klingt. Ich nehme an, es liegt in der menschlichen Natur, persönliche Verbindungen, so ungreifbar sie sein mögen, höher zu schätzen als Anonymität. Doch hier ging es um die Wolfsnatur. Für mich war es wichtiger, Noah zu retten, als sicherzustellen, dass nicht noch weitere Menschen umkamen. Ich nehme an, für einen künftigen Alpha ist es notwendig, diese Prioritäten im Gedächtnis zu behalten, aber es hielt mich nicht davon ab, ein schlechtes Gewissen zu haben.

    Wir verbrachten den Rest des Vormittags in unserem Hotelzimmer, wo wir offener mit Joey reden und uns den Rest seiner Geschichte anhören konnten. Er war bereits bis zu dem Punkt gekommen, wo der Anruf von Tesler eingegangen war, der behauptete, sowohl Noah als auch Dennis zu haben. Es war das einzige Mal gewesen, dass Joey mit seinem Sohn gesprochen hatte, seit er verschwunden war, und Joey konnte uns die Unterhaltung Wort für Wort wiederholen.

    Joey: Alles in Ordnung mit dir?
    Noah: Yeah.
    Joey: Haben die dir was getan? Bist du …?
    Noah: Alles in Ordnung mit mir, okay?
    Joey: Ich hole dich da raus.
    Noah: So, meinst du?
    Joey: Ich mach’s. Ich verspreche es. Was ist mit Dennis? Geht es ihm gut?

    Joey war sich nicht sicher, ob Noah versucht hatte, etwas darauf zu antworten, oder einfach ein Geräusch gemacht hatte, aber bevor er nachfragen konnte, hatte sich Tesler das Telefon zurückgeholt.
    Danach hatte Tesler seine Forderungen dargelegt. Es war nicht viel, was er wollte – einfach nur alles, was Joey besaß. Für den Anfang würde er fünfzigtausend Dollar nehmen, als Geste des guten Willens. Dann würde Joey seinen Ruf und seine Kontakte in der Stadt dazu nutzen, einige vorerst nicht näher spezifizierte »Probleme« beizulegen. Sobald das erledigt war, würde Joey seinen Vater und seinen Sohn nehmen und Alaska verlassen … nachdem er den Teslers sein Auto, seine Wohnung und die Hütte seines Vaters überschrieben hatte.
    Joey hatte eine Anzahlung auf die fünfzigtausend Dollar zusammengekratzt. Den Rest würde er sich beschaffen, indem er seine Altersvorsorge liquidierte. Er hätte sich am Vortag vormittags mit Tesler treffen sollen, und das war der Vormittag gewesen, an dem wir ihn

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