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Biss sagt mehr als tausend Worte

Biss sagt mehr als tausend Worte

Titel: Biss sagt mehr als tausend Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Moore
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kurz sein Ding gedrückt und bin ins Schlafzimmer gerannt.
    Okay, also, Fu hat mich ein paarmal durch das Loft gejagt, und ich habe mich zweimal von ihm fangen lassen, gerade so lange, dass er mich küssen konnte, bevor ich ihm eine scheuern (ihr wisst schon, wieso) und wegrennen musste. Aber ich wollte ihn zu der Annahme verleiten, dass ich mich seiner männlichen Appetitlichkeit unterwerfen würde, und meinte voll so: »Du könntest mich in einen Vamp verwandeln. Dann könnte ich mit meiner finsteren Gabe Chets apokalyptisches Katzenklo ausleeren.«
    Und Fu voll so: »Kommt nicht in Frage. Ich weiß noch nicht genug.«
    Und dann war da so ein Klopfen an der Tür. Und zwar nicht so ein leises: Hey-was-geht-ab?-Klopfen. Eher als wäre drüben bei Klopfen & Co Sommerschlussverkauf von Türklopfern. Kaufst du einen, gibt’s den zweiten umsonst.
    Ich weiß. WTF? Privatsphäre? Es klopft am Liebesnest.

    Jody
    Es kam ihr immer vor, als wäre es Zeit fürs Mittagessen, wie in ihrer Bürozelle bei der Versicherung, damals, vor drei Monaten, als sie noch kein Vampir gewesen war. Jeden Tag wachte Jody bei Sonnuntergang auf und geriet für etwa fünfzehn Sekunden in Panik, weil sie Hunger hatte und sich nicht rühren konnte, bis sie durch reine Willenskraft zu Nebel wurde und in etwas schwebte, was sie als »Bluttraum« wahrnahm, einen angenehmen ätherischen Dunst, der bis zum Sonnenaufgang dauerte, wenn sich ihr Körper in der Bronze materialisierte und aus rein pragmatischen Gründen in totes Fleisch verwandelte, bis zum nächsten Sonnuntergang. Irgendwann gegen Ende der ersten Woche regelmäßiger Angstzustände merkte sie, dass sie Tommy berührte. Dass er mit ihr in der Bronze steckte, sich im Gegensatz zu ihr jedoch nicht in Nebel verwandeln konnte. Sie wusste, sie hätte es ihm beibringen sollen, so wie der alte Vampir es ihr beigebracht hatte, doch dafür war es jetzt zu spät. Sie konnte sich nicht mal genug bewegen, um ihm eine Nachricht zu morsen, und sprechen schon gar nicht. Aber konnte sie nicht versuchen, ihn telepathisch zu erreichen? Wer wusste schon, was für Kräfte sie besaß, von denen ihr der alte Vampir nichts erzählt hatte? Sie konzentrierte sich, gab sich alle Mühe, versuchte sogar, eine Art Puls an die Stellen zu senden, an denen sich ihre Haut berührte, doch nur elektrisch zuckende Panik kam zurück.
    Armer Tommy. Da war er. Lebendig und hellwach. Sie versuchte, ihn zu erreichen, bis ihr drückender Hunger und die Panik nicht mehr zu ertragen waren. Abby, sollte ich
hier je wieder rauskommen, gehört dein kleiner Arsch mir, dachte sie, bevor sie zu Nebel wurde und in die Glückseligkeit entfloh.
    Inspektor Rivera
    Streng genommen war es kein Mord, weil es keine Leiche gab, doch eine Verkehrspolizistin wurde vermisst, und der Fall hatte mit dem Kaiser und einem Block südlich der Market Street zu tun, in dem sich kleine Werkstätten und Künstlerlofts befanden und den Rivera schon länger beobachten ließ, für den Fall, dass dort irgendetwas passierte. Und passiert war da definitiv irgendwas, aber was?
    Mit seiner Kulispitze hob er den Kragen der leeren Politessenuniform an, um nachzusehen, ob darunter auch etwas von der feinen grauen Asche war. In der Uniform, auf dem Gehweg bei den Manschetten und am Kragen, ja, aber nicht unter der Uniform.
    »Ich sehe kein Verbrechen«, sagte Nick Cavuto, Riveras Partner, der als Eisbecher ein »Lauwarmer Nussknacker« gewesen wäre. »Klar ist hier irgendwas vorgefallen, aber es könnten auch einfach nur Kinder gewesen sein. Der Kaiser ist augenscheinlich nicht ganz bei Trost. Total unglaubwürdig.«
    Rivera stand auf und sah sich das Blut auf der Straße an, die Aschehaufen, die blinkenden Lichter am Polizeiwägelchen und dann den Kaiser mit seinen Hunden, die ihre Schnauzen an die Heckscheibe des zivilen braunen Einsatzfahrzeugs drückten. Riveras Geschmacksrichtung war »Fettarmer Spanischer Zyniker in Armani-Waffel«. »Er sagt, es seien Katzen gewesen.«

    »Da hast du’s: ein Fall für den Tierschutz. Die ruf ich gleich mal an.« Mit großer Geste klappte Cavuto sein Handy auf und tippte die Ziffern mit seinen Wurstfingern ein.
    Rivera schüttelte den Kopf und kauerte noch einmal über der leeren Uniform. Er wusste, was dieser Staub zu bedeuten hatte, und auch Cavuto wusste, was dieser Staub zu bedeuten hatte. Sicher, mehrere Monate und diverse ungelöste Morde waren dafür nötig gewesen, und außerdem hatten sie beobachtet, wie der alte Vampir

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