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Biss sagt mehr als tausend Worte

Biss sagt mehr als tausend Worte

Titel: Biss sagt mehr als tausend Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Moore
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Kunstsammlung Bescheid wissen. Sind wir nicht? Sollte ich mich denn so getäuscht haben?« Voll die Hand an der Stirn, und ich tu so, als müsste ich in Ohnmacht fallen, als bräche mir das Herz. Ich wollte ein wenig weinen, doch meine Wimpern standen frisch getuscht wie die Dornen am Höllentor, und ich wollte nicht schon so früh am Tag wie ein Waschbär rumrennen, also habe ich nur leise geschnieft und mir die Nase am Ärmel des großen schwulen Bullen abgewischt.
    Und das Muttimonster total so: »Was? Wie? Nosferatu? Geld? Wer?«

    Und Rivera voll so: »Entschuldigen Sie uns bitte einen Moment, Mrs Green. Wir müssen mit Allison kurz allein sprechen.«
    Da will das Muttertier rüber ins Schlafzimmer gehen, aber ich voll so: »Kommt nicht in Frage! Das kannst du dir abschminken! «, oder irgend so was in der Art, denn ich wollte schließlich nicht, dass sie das Allerheiligste unseres Liebesnests zu sehen bekommt, denn sie ist Krankenschwester, und wenn sie die Hundehalsbänder, die Reagenzgläser, die Zentrifuge und was weiß ich noch alles sieht, könnte sie auf komische Gedanken kommen. (Fu und ich betreiben Wissenschaft gern in der intimen Atmosphäre unseres Boudoirs.)
    Also geht Mom vor die Tür.
    Und Fu voll so: »Schachmatt, ihr Nasen!« Und er legte eine klägliche Imitation meines grandiosen Arschwackeltanzes hin. Ich war echt gerührt von seiner Unterstützung, und doch peinlich berührt ob seines tragischen Mangels an Rhythmus und Arschwackeligkeit.
    Und Rivera voll so: »Allison, woher wusstest du von dem Geld und dem alten Vampir und der Jacht, und du hast keine Beweise und laber laber, und ich weiß gar nicht mehr, ob ich jetzt eigentlich der gute oder der böse Bulle bin oder ob ich nur so tue, als wäre ich ein harter Hund, oder ob ich mir in die Hosen scheiße, weil du meine Männlichkeit im verbalen Würgegriff hast, laber laber bla.«
    Und ich voll so: »Das weiß ich alles, Bulle«, wobei ich das B von Bulle ploppen lasse, damit die beiden zusammenzucken. »Ihr solltet euch verziehen und das Muttimonster nach Hause bringen, weil ich mich sonst gezwungen sehe,
euren Herrn und Meistern zu eröffnen, dass ihr Scheiße baut  – und zwar nicht im positiven Sinne.«
    Und der Latinobulle bleibt ganz ruhig, nickt und lächelt, was mein Selbstvertrauen irgendwie ankratzt. Und er so: »Ist das so, Allison? Nun, Mr Wong hier ist einundzwanzig, und du bist noch minderjährig, also könnten wir ihn einbuchten, unter anderem wegen Beihilfe zur Straffälligkeit, Kidnapping und nicht zuletzt wegen Verführung Minderjähriger.« Und er verschränkt die Arme voll so: »Nimm das, Bitch!« Hip hop über alles.
    Und ich so: »Sie haben recht. Er hat meine Unschuld total ausgenutzt. Fu, du schmieriger Perversling!« Dann habe ich ihm eine gescheuert, aber nur um der Dramatik willen, nicht weil er mich vielleicht für ein Flittchen hielt. »Ich hätte es gleich wissen müssen, als du gesagt hast, ich soll meine Mumu zum Biber umrasieren!«
    Und Fu voll so: »Hab ich doch gar nicht!«
    »Pervers und überflüssig, oder was meinen Sie?«, fragte ich den großen schwulen Bullen, der eine Mumu nicht mal erkennen würde, wenn sie ihn anspringen und »Star Spangled Banner« singen würde. (Ist irgendwem eigentlich schon mal aufgefallen, dass außer dem »Sternenbesäten Banner« kaum irgendwas besät ist? Es gibt weder rosinenbesäte Kuchen noch flohbesäte Hunde. Ich mein ja nur.) Also fang ich an, meinen Rock ein Stückchen hochzuziehen, um ihn noch weiter aus der Fassung zu bringen, so als wollte ich ihm kurz mal meinen Biber zeigen, was natürlich nur ein Bluff war, denn in Wahrheit hab ich mir eine Fledermaus rasiert und sie lavendelblau gefärbt. Außerdem hatte ich meine ultrascharfen rosa Netzstrümpfe an, für die man einen Waffenschein
braucht und die schon von daher nicht jugendfrei sind.
    Statt sich allerdings die Augen zuzuhalten und loszukreischen wie eine Heulsuse, stolziert der große schwule Bulle einmal quer durchs Zimmer, und nur Sekunden später hat er Fu Handschellen angelegt und zieht sie fest.
    Und Fu voll so: »Au! Au! Au! «
    Und mir bricht das Herz ob seines Leids, und ich so: »Gib ihn frei, du arschnasiger Faschist.«
    Und Rivera voll so: »Allison, wir müssen zu einer Übereinkunft kommen, oder dein Freund landet im Gefängnis. Und selbst wenn die Vorwürfe nicht haltbar sein sollten: Sein Examen kann er vergessen.«
    Menno! Ich sah mich gezwungen, kapitulierend meinen Rock sinken zu

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