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Biss sagt mehr als tausend Worte

Biss sagt mehr als tausend Worte

Titel: Biss sagt mehr als tausend Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Moore
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Einsatz brachte. Okay, also, dann starrte ich in den finsteren Abgrund der menschlichen Existenz  – weil rein gar nichts in der Glotze lief. Und während ich die Tiefen meiner Seele durchforschte, sah ich ein, dass ich damit aufhören musste, Sex als Waffe einzusetzen, und dass ich meine machtvollen Verführungskünste nur im Guten nutzen durfte, es sei denn, Fu wollte was Schräges ausprobieren, aber in dem Fall könnte ich ihn auch eine Verzichtserklärung unterschreiben lassen. Schließlich wurde mir bewusst, dass ich meine weiblichen Stärken im Grunde nur erkunden kann, wenn ich Nosferatu werde. Und da die Gräfin und Lord Flood mich nicht in den Schoß der Gemeinde aufnehmen wollen, muss ich mir eine andere Möglichkeit suchen, die Kraft des Blutes zu erlangen.
    Okay, also, ein paar Minuten später kommt Rivera an die Tür, voll so: »Allison, ich denke, du solltest lieber rauskommen.«
    Und ich voll so: »O nein, Inspektor, ich kann die Tür
nicht aufmachen. Ich habe Tabletten genommen, alles verschwimmt vor meinen Augen. Sie werden wohl die Tür eintreten müssen.«
    Und Fu voll so: »Abby, bitte komm raus! Ich brauch dich doch.« Er setzte seine »Ich bin traurig, verletzt und machtlos eingesperrt im Burgturm«-Stimme ein, die ich von ihm noch gar nicht kannte, aber sie klang so erbarmungswürdig, dass ich rausgehen und mich wie ein kleines Mäuschen vor den Bullen erniedrigen musste, ganz entgegen meiner neu gewonnenen Entschlossenheit, an der dunklen Gabe teilzuhaben.
    Also ich so: »Was?«
    Und Rivera voll so: »Allison, wir haben eine Vereinbarung mit Mr Wong getroffen. Er wird hierbleiben und an einer Lösung des Katzenproblems arbeiten, und zum Ausgleich dafür, dass wir keine Anzeige erstatten, werdet ihr beide niemandem etwas von unseren  – äh  – Abenteuern mit Mr Flood, Miss Stroud oder anderen Personen der bluttrinkenden Zunft erzählen. Ebenso wenig werden wir etwaige finanzielle Mittel erwähnen, die den Besitzer gewechselt haben mögen, und auch nicht, wer mittlerweile im Besitz besagter Mittel sein könnte. Abgemacht?«
    Und ich so: »Gebongt.«
    »Und du gehst nach Hause und wohnst wieder bei deiner Mutter und deiner Schwester«, fuhr der böse Latinobulle fort.
    Und ich voll so: »Vergiss es!«
    Aber alle drei schütteln den Kopf. Und Fu, der inzwischen keine Handschellen mehr trägt, meint voll so: »Abby, du musst mitgehen. Du bist noch minderjährig, und deine Mom
kriegt bestimmt einen Anfall, wenn du nicht bald nach Hause kommst.«
    »Und sollte das passieren, bleibt uns keine andere Wahl, als uns Mr Wong vorzuknöpfen«, sagte Cavuto.
    Und Fu voll so: »Und um uns beide zu entlasten, müssten wir allen alles erzählen. Damit wären wir geliefert, und währenddessen kann Chet, der fette, rasierte Kater, unbehelligt die Stadt unsicher machen. Außerdem würde es unsere Beziehung und alles, was dazugehört, belasten.«
    Und mit »alles, was dazugehört« meinte Fu, dass wir unser Liebesnest verlieren würden und uns nicht um Tommy und Jody kümmern könnten, und Fu müsste dann der Liebesninja von irgendeinem großen Kerl im Knast sein. Wir waren voll gearscht.
    Ich voll so: »Meine Mutter ist schuld.«
    Ich hielt Rivera meine Handgelenke hin.
    Und alle nickten und meinten: »Gute Idee« und »Soll mir recht sein« und »Gefällt mir«.
    Aber Rivera hat mir dann doch keine Handschellen angelegt.
    Und ich so: »Könnten wir einen Moment allein sein, um uns zu verabschieden?«
    Und Rivera nickt, also führe ich Fu ins Schlafzimmer.
    Aber Rivera voll so: »Hiergeblieben!«
    Also zieh ich den Reißverschluss an Fus Hose runter.
    Da packt mich Cavuto am Arm und zerrt mich weg, sodass ich Fu nur einen klitzekleinen Abschiedskuss geben konnte, der über seine Lippen strich wie ein Windhauch aus der Gruft und etwas schwarzen Lippenstift auf seiner Wange hinterließ.

    Und ich voll so: »Ich werde dich nie vergessen, Fu. Mag man uns auch trennen, unsere Liebe währt doch ewiglich.«
    Und er voll so: »Ruf mich an, wenn du zu Hause bist!«
    Und ich voll so: »Ich schick dir unterwegs ’ne SMS.«
    Und er voll so: »Abby Normal, du rockst mich aus den Ringelsocken.« Was total romantisch war, weil er gar keine Ringelsocken trägt. Ich musste weinen, und meine Wimperntusche schmolz vor Schmerz.
    Dann Cavuto voll so: »Das kann doch wohl nicht wahr sein.« Und er führt mich zur Tür, wendet sich Fu zu und meint: »Ist das da draußen vor der Tür dein aufgemotzter gelber Honda?«
    Und Fu

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