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BIS(S) ZUM ERSTEN SONNENSTRAHL

BIS(S) ZUM ERSTEN SONNENSTRAHL

Titel: BIS(S) ZUM ERSTEN SONNENSTRAHL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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würden sie machen, wenn wir älter, klarer waren? Mir wurde plötzlich bewusst, dass niemand hier älter war als Riley. Wir alle waren neu, weil
sie
jetzt einen Haufen von uns wegen dieses geheimnisvollen Feindes brauchte. Und dann?
    Ich hatte das dumpfe Gefühl, dass ich dann lieber nicht mehr hier sein wollte. Und plötzlich wurde mir etwas völlig Offensichtliches bewusst. Es war die Lösung, die schon vorher an den Rändern meines Verstands gekratzt hatte, als ich zusammen mit Diego der Spur der Vampirhorde hierher gefolgt war.
    Ich musste dann nicht mehr hier sein. Ich musste keine Nacht länger hierbleiben.
    Ich war wieder vollkommen starr, während ich über diese fantastische Idee nachdachte.
    Wenn Diego und ich nicht wenigstens ungefähr gewusst hätten, welche Richtung die Meute wahrscheinlich eingeschlagen hatte, hätten wir sie dann je gefunden? Wahrscheinlich nicht. Und das hier war eine große Gruppe gewesen, die eine breite Spur hinterließ. Was, wenn es ein einzelner Vampir war, einer, der an Land springen konnte, vielleicht in einen Baum, ohne eine Fährte am Ufer zu hinterlassen ... Nur
ein
Vampir oder vielleicht auch zwei, die so weit ins Meer hinausschwimmen konnten, wie sie wollten ... Die irgendwo wieder an Land gehen konnten ... Kanada, Kalifornien, Chile, China ...
    Diese beiden Vampire würde man nie wiederfinden. Sie wären weg. Verschwunden, als wären sie in Flammen aufgegangen.
    Wir hätten vorige Nacht nicht zurückkehren müssen! Wir hätten es nicht tun
sollen!
Warum war mir der Gedanke gestern nicht gekommen?
    Aber ... wäre Diego einverstanden gewesen? Plötzlich war ich mir da nicht mehr so sicher. War Diego Riley gegenüber vielleicht doch loyaler? Hätte er das Gefühl gehabt, es sei seine Pflicht, bei Riley zu bleiben? Er kannte Riley schon viel länger - mich kannte er eigentlich erst seit einem Tag. Stand er Riley näher als mir?
    Stirnrunzelnd dachte ich darüber nach.
    Nun, ich würde es herausfinden, sobald wir einen Augenblick für uns hatten. Und wenn ihm unser Geheimklub wirklich etwas bedeutete, würde es vielleicht keine Rolle spielen, was unsere Schöpferin mit uns vorhatte. Wir könnten verschwinden und Riley würde mit neunzehn Vampiren auskommen müssen oder noch schnell ein paar neue erschaffen. Wie auch immer, es wäre nicht unser Problem.
    Ich konnte es nicht erwarten, Diego von meinem Plan zu erzählen. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass er das genauso sehen würde. Hoffentlich.
    Plötzlich fragte ich mich, ob das in Wirklichkeit mit Shelly und Steve und den anderen, die verschwunden waren, passiert war. Ich wusste, dass sie nicht von der Sonne verbrannt worden waren. Hatte Riley nur behauptet, ihre Asche gesehen zu haben, damit wir anderen weiterhin Angst hatten und von ihm abhängig blieben? Damit wir im Morgengrauen immer wieder zu ihm zurückkehrten? Vielleicht waren Shelly und Steve einfach abgehauen. Kein Raoul mehr. Keine Feinde oder Armeen, die ihre unmittelbare Zukunft bedrohten.
    Vielleicht war es das, was Riley mit
an die Sonne verloren
gemeint hatte. Ausreißer. Und in diesem Fall wäre er doch froh, dass Diego nicht ausgestiegen war, oder?
    Wenn Diego und ich doch nur abgehauen wären! Wir könnten auch frei sein, so wie Shelly und Steve. Keine Regeln, keine Angst vor dem Sonnenaufgang.
    Ich stellte mir wieder vor, wie es wäre, wenn unsere ganze Horde ohne Sperrstunde losgelassen würde. Ich sah, wie Diego und ich uns wie Ninjas durch die Schatten bewegten. Aber ich sah auch Raoul, Kevin und die anderen, glitzernde Discokugel-Monster mitten auf einer belebten Innenstadtstraße, die sich türmenden Leichen, das Geschrei, die surrenden Hubschrauber, die zerbrechlichen, hilflosen Polizisten mit ihren niedlichen kleinen Kugeln, die noch nicht mal eine Delle hinterlassen würden, die Kameras, die Panik, die sich genauso schnell ausbreiten würde, wie die Bilder um den Globus hüpften.
    Die Existenz von Vampiren würde nicht lange ein Geheimnis bleiben. Noch nicht einmal Raoul konnte die Leute so schnell umbringen, dass sich die Geschichte nicht verbreitete.
    Dahinter verbarg sich eine innere Logik und ich versuchte, sie zu erfassen, bevor ich wieder abgelenkt wurde.
    Erstens: Die Menschen wussten nicht, dass es Vampire gab. Zweitens: Riley schärfte uns immer wieder ein, nicht aufzufallen und die Aufmerksamkeit der Menschen nicht auf uns zu ziehen, damit sie keines Besseren belehrt wurden. Drittens: Diego und ich waren zu dem Ergebnis gekommen, dass

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