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BIS(S) ZUM ERSTEN SONNENSTRAHL

BIS(S) ZUM ERSTEN SONNENSTRAHL

Titel: BIS(S) ZUM ERSTEN SONNENSTRAHL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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daraus schlau?«
    Ich versuchte angestrengt, eine unbewegliche Miene aufzusetzen. »Ein bisschen. Er hat was darüber gesagt, dass wir einen geheimen Händedruck brauchten. Für seine Unterwasserhöhle. Eine Art Passwort. Ich dachte allerdings, er spinnt nur rum. Keine Ahnung, was er jetzt damit meint.«
    Riley kicherte. »Armer Diego.«
    »Was?«
    »Ich glaube, der Junge mag dich viel lieber als du ihn.«
    »Oh.« Ich blickte verwirrt weg. Wollte mir Diego mit dieser Nachricht zu verstehen geben, dass ich Riley vertrauen konnte? Aber er hatte Riley offenbar nicht gesagt, dass ich das mit der Sonne wusste. Trotzdem musste er Riley vertraut haben, wenn er ihm so viel erzählt hatte, sogar, dass er mich mochte. Ich hielt es trotzdem für besser, den Mund zu halten. Es hatte sich zu viel verändert.
    »Schreib ihn nicht ab, Bree. Wie gesagt, er ist der Beste. Gib ihm eine Chance.«
    Riley gab mir einen Rat in Liebesdingen? Verrückter konnte es ja gar nicht mehr werden. Ich nickte kurz mit dem Kopf und murmelte: »Klar.«
    »Versuch mit Fred zu reden. Sieh zu, dass er dabei ist.«
    Ich zuckte die Achseln. »Ich tu, was ich kann.«
    Riley lächelte. »Großartig. Ich nehm dich beiseite, bevor wir losziehen, und dann kannst du mir sagen, wie es gelaufen ist. Ich werd es beiläufig machen, nicht so wie heute Nacht. Ich will nicht, dass er das Gefühl hat, ich würde ihn ausspionieren.«
    »Okay.«
    Riley gab mir ein Zeichen, ihm zu folgen, und machte sich dann auf den Weg zurück in den Keller.
    Das Training dauerte den ganzen Tag, aber ich beteiligte mich nicht daran. Nachdem Riley zu seinen neu gewählten Teamleitern zurückgegangen war, nahm ich wieder meinen Platz neben Fred ein. Die anderen waren in vier Vierergruppen aufgeteilt worden, die von Raoul und Kristie angeführt wurden. Niemand hatte Fred ausgewählt oder vielleicht hatte er sie auch einfach ignoriert oder sie konnten noch nicht mal sehen, dass er da war. Ich konnte ihn immer noch sehen. Er stach heraus - der Einzige, der nicht mitmachte, ein großer blonder Elefant mitten im Zimmer.
    Ich wollte mich weder Raouls noch Kristies Team anschließen, also sah ich einfach nur zu. Niemand schien zu bemerken, dass Fred und ich nicht mitmachten. Obwohl wir in gewisser Weise unsichtbar sein mussten, dem talentierten Fred sei Dank, kam ich mir schrecklich auffällig vor. Ich wünschte, ich wäre für mich selbst auch unsichtbar - wünschte, ich würde die Illusion selbst wahrnehmen und könnte ihr so trauen. Aber niemand schenkte uns Beachtung und nach einer Weile gelang es mir beinahe, mich zu entspannen.
    Ich sah dem Training aufmerksam zu. Ich wollte alles wissen, vorsichtshalber. Ich hatte nicht vor zu kämpfen; ich hatte vor, Diego zu finden und abzuhauen. Aber was, wenn Diego kämpfen wollte? Oder was, wenn wir kämpfen mussten, um überhaupt abhauen zu können? Es war besser, aufzupassen.
    Nur einmal fragte jemand nach Diego. Es war Kevin, aber ich hatte das Gefühl, dass Raoul ihn darauf angesetzt hatte.
    »Und, ist Diego schließlich doch noch verbrutzelt?«, fragte er mit bemüht witzigem Tonfall.
    »Diego ist bei
ihr«,
sagte Riley und niemand musste fragen, wen er meinte. »Auskundschaften.«
    Einige schauderten. Niemand fragte mehr nach Diego.
    War er wirklich bei
ihr?
Bei dem Gedanken zuckte ich innerlich zusammen. Vielleicht sagte Riley das nur, damit die anderen ihn nicht weiter ausfragten. Oder er wollte nicht, dass Raoul eifersüchtig wurde und das Gefühl hatte, nur der Zweitbeste zu sein, gerade jetzt, wo seine Überheblichkeit endlich einmal gefordert war. Ich war mir nicht sicher und ich würde auf keinen Fall fragen. Ich schwieg wie üblich und beobachtete das Training.
    Beim Kämpfen zuzusehen, war eintönig, und weckte meinen Durst. Riley räumte seiner Armee drei Tage und zwei Nächte lang keine Pause ein. Tagsüber war es schwieriger, den Kämpfenden aus dem Weg zu gehen - im Keller hockten wir alle so dicht aufeinander. In gewisser Weise machte es das einfacher für Riley - so konnte er Streit beenden, bevor es unschön wurde. Nachts draußen hatten sie mehr Platz, um sich gegenseitig aus dem Weg zu gehen, aber trotzdem war Riley dauernd damit beschäftigt, hin- und herzuflitzen, um Gliedmaßen einzusammeln und sie schnell ihren Eigentümern zurückzubringen. Er verlor nicht die Beherrschung und war diesmal schlau genug gewesen, alle Feuerzeuge rechtzeitig einzusammeln. Ich hätte gewettet, dass die Sache außer Kontrolle geraten würde,

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