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Bissig! (German Edition)

Bissig! (German Edition)

Titel: Bissig! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Henser , Sydney Stafford
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betraten nach dem Anklopfen Lewis' Büro. „Guten Morgen“, grüßte Usher die Anwesenden.
    Der Senior-Rabe war mit Jess bereits am Besprechungstisch und wartete, denn Lewis saß noch stirnrunzelnd über der Akte zu dem Mädchenmord, die sicher wieder vollständig war. Mit Sicherheit würden sie auf die verlorene Jungfräulichkeit der Leiche zu sprechen kommen – und das machte Usher schon jetzt eine Gänsehaut. Solche Rituale dienten den schwärzesten Zielen, die man sich vorstellen konnte.
    „Hallo, schöner Mann“, raunte Usher Jess zu und setzte sich neben ihn. Doch er wurde nur knapp beachtet und mit dem bekannten Pokerface bedacht. Dem Blick nach hatte Jess das Leuchtsignal an Jerrys Hals entdeckt.
    Sein Schnuckel ließ sich aber nichts anmerken, stattdessen klappte er sein Laptop auf und haute wie wild in die Tasten. Kurze Zeit später machte es auf Jerrys Laptop „Ping“ - der Laut für eingegangene Mails. Jerry beugte sich vor und las, dann wurde er puterrot und griff sich an den Hals. Raven räusperte sich und warf beiden einen strengen Blick zu, während Lewis mit einem lauten Knall den Aktenordner schloss.
    „Meine Herren, ich will es kurz machen. Ich werde von dem Fall zurücktreten und dafür unserem neuen freien Mitarbeiter Mr. Usher Grey die Leitung übertragen.“ Lewis nickte Usher aufmunternd zu, bevor er fortfuhr.
    „Der Grund dafür ist folgender: Wir haben es hier mit paranormalen Aktivitäten zu tun, genauer gesagt mit echtem Vampirismus. Außerdem hat es sich ergeben, dass Mr. Grey ebenfalls nicht menschlich ist, also …“
    Es schepperte, als Jerrys Stuhl auf dem Boden aufschlug. Er war aufgesprungen und starrte Usher entsetzt an. „Mit … was habe ich heute Nacht gevögelt?“, schrie er quer durch den Raum. Anscheinend interessierte ihn die Anwesenheit ranghöherer Vorgesetzter nicht im Geringsten.
    Mit einem Satz war Jerry bei ihm. Usher spürte, wie starke Hände ihn packten und durchschüttelten. Dabei starrte Jerry ihn mit seinen hellen grauen Augen verletzt und wütend an. „Du … hast mich angelogen, du …
    Usher war überrumpelt von dieser Reaktion und schluckte hart. Hatte er jetzt Jerrys Vertrauen verloren? So viel Kälte und Wut hatte er schon lange nicht mehr gesehen – und es wunderte ihn. Das musste der Scharfschütze sein, der eiskalt seinen Job erledigte. Shit!
    „Jerry, bitte, lass es mich erklären …“ Ushers Herz hämmerte wie wild in seiner Brust. In dem Moment hatte Raven Jerry schon von ihm fortgezogen und hielt ihn fest.
    „Setzen Sie sich wieder hin, Agent Walker“, zischte Lewis und zeigte auf Jerrys Platz. „Es interessiert keinen, wen Sie nachts in Ihr Bett holen!“
    „Das würde ich nicht so sagen“, kam es aus Ravens und Jess' Mund gleichzeitig, während Lewis so aussah, als ob ihm gleich die Adern an der Schläfe platzen wollten.
    Trotz der Tragik der Situation musste Usher innerlich schmunzeln. Es freute ihn, dass er Jess nicht egal zu sein schien – wobei er sich fragte, wie geartet wohl Ravens Interesse an ihm war.
    Lewis donnerte seine Faust auf den Tisch, sodass die Tassen klapperten. „Ich übertrage diesen Fall ab sofort auf Mr. Grey. Er hat die Einsatzleitung und Befehlsgewalt. Einen schönen Tag noch, meine Herren, ich bin raus.“ Wutentbrannt knallte er sein Laptop zu und schob Usher die Akten rüber, dann verließ er fluchtartig den Raum.
    So wurde man hier also ins kalte Wasser geschubst. Usher hätte gern gewusst, ob Lewis' Informationen über seine Tätigkeit ausreichend waren, um von seiner Position zu wissen. Er war zwar Teamleiter, aber das hier waren nicht seine Leute. Jerry starrte Usher immer noch völlig entsetzt an und wirklich begeistert wirkten Schnuckel und Senior auch nicht. Bevor die Sache noch weiter eskalierte, stand Usher auf.
    „Ich denke, wir sollten Agent Lewis' Entscheidung respektieren, aber zuerst erkläre ich euch, was ich genau bin.“
    Drei Augenpaare sahen Usher an und Raven nickte. „Fahr bitte fort. Wir sind alle erwachsen, und ich akzeptiere Agent Lewis' Entscheidung.“
    Usher nickte ihm zu. „Gut. Also zuerst muss ich gestehen, dass ich auch von den Tatsachen überrascht worden bin. Ich habe zwar von meiner Andersartigkeit geahnt, aber die richtige Bestätigung habe ich dann gestern durch eure Geräte erhalten. Allem Anschein nach bin ich ein Faun, ein Wesen, das der Anderswelt zugeordnet wird. Das hat mir jemand nachrichtlich mitgeteilt, leider weiß ich selbst wenig über meine

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