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Bissig! (German Edition)

Bissig! (German Edition)

Titel: Bissig! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Henser , Sydney Stafford
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die Übelkeit wieder da.
    „Jerry! Komm her! Komm schon!“, rief Raven.
    Jerry machte kehrt und rannte auf seinen Chef zu. Er konnte kaum etwas sehen, denn Tränen verschleierten plötzlich seinen Blick. Es war doch alles nicht wahr, oder? Starke Arme umfingen ihn, und schon bald kam ein zweiter Agent, der Jerry in eine Decke wickelte.
    „Usher ist dort drüben“, krächzte er und lehnte sich zitternd an Raven. „Bitte sag mir, dass es nur ein Albtraum ist …“
    „Verfickt, nein, das ist es nicht. Und Usher ist noch immer nicht frei“, knurrte Raven. „Wir können nicht einfach stürmen … unsere eigenen Staatsoberhäupter sitzen hier am Tisch als Teilnehmer der Veranstaltung. Richardson ist auch unter ihnen.“
    Jerry spürte, wie sein Zittern zunahm. Er begriff noch immer nicht, was genau mit ihm passiert war. Wie viel hatte Raven davon mitbekommen? Sicher hatte er Léons Drohung gehört und konnte sich den Rest zusammenreimen: Untot … er war ein Vampir. Seine Benommenheit wich und machte einem glasklaren Verstand Platz. Die Kraft in Jerry wuchs ebenfalls, er spürte es. Vielleicht konnte er sie nutzen, um Usher zu befreien.
    In seinem Kopf formte sich eine Idee: Sein momentanes Aussehen würde helfen. Es musste erbärmlich sein mit der verschmierten Wimperntusche und dem verheulten Makeup. Seine Frisur hing auf Halbmast. Das konnte man fast nicht faken.
    „Wartet hier“, raunte er Raven zu, bevor er sich von ihm losriss und ihn mitsamt Decke stehenließ. Jerry war selbst erstaunt, wie schnell er sich fortbewegen konnte. Er raste den ganzen Weg zurück und sah bereits durch die geöffnete Tür des Bungalows, wie Usher bedrängt wurde.
    Léon beugte sich gerade über seinen geliebten Engländer und wollte ihm offensichtlich etwas antun. Die Situation lief wie in Zeitlupe vor Jerrys Augen ab. Léon war dabei, in diese verlockende Halsvene zu beißen und Ushers Blut zu trinken, das Jerry sogar aus der Entfernung riechen konnte. Es war unendlich köstlich …
    In der geöffneten Tür blieb Jerry stehen und schrie aus vollem Hals: „Hilfe, Vergewaltigung! Ich wurde missbraucht. Helfen Sie mir!“
    Schon kamen die ersten Sicherheitsleute der Veranstaltung auf den Bungalow zu gerannt, mit Schlagstöcken bewaffnet, doch sie hatten auch großkalibrige Pistolen im Halfter. Mit einer Hand versuchte Jerry, seinen Schwanz zu verdecken. „Er ist dort drinnen und bedroht meinen Freund … schnell, Sie müssen etwas tun. Der große dunkelhaarige Mann.“
    Die Blicke der Einsatzkräfte, die er auffing, waren von irritiert bis verhalten lüstern. Sie liefen an ihm vorbei in den Raum, wo sie auch Léons Leibwächter sofort mit ihren Waffen in Schach hielten.
    „Halten Sie ihn auf! Er will meinem Schatz Gewalt antun“, rief Jerry so aufgelöst er konnte und sprang schnell zu Usher, als Léon von ihm abließ. Eine Blutspur lief an der makellosen Haut herunter und Jerry verspürte den Drang, seine Zähne ebenfalls in Ushers Fleisch zu schlagen.
    „Jetzt schnell weg“, flüsterte Jerry ihm zu, als er benommen in seinen Armen hing. Mühelos konnte er das Gewicht seines Süßen halten, doch die Anstrengung, dem Duft zu trotzen, war ungleich größer.
    Usher taumelte und wirkte benommen, Léon musste ihm schon viel des kostbaren Lebenssafts ausgesaugt haben. Hatte er ihn auch wandeln wollen? Ein schneller Blick sagte Jerry, dass sein Schöpfer zwar knurrte wie ein Tier, sich aber unauffällig als Mensch gab. Jetzt seine Verkleidung aufzugeben, wäre für Léons Pläne tödlich gewesen. Der Vampir war nicht dumm, also konnte Jerry damit rechnen, im Vorteil zu sein.
    „Schnell raus hier.“ Mit fahrigen Bewegungen nahm er Usher den Knebel aus dem Mund. Er schob ihn vor sich her.
    „Passen Sie auf die kleine Schlampe auf, die mich verleumdet hat!“, schrie Léon hinter ihnen und Jerry gab richtig Gas. Er hatte Usher kurzerhand auf die Arme genommen und nutzte seine neugewonnenen Kräfte, um über das Gelände zum SWAT-Team zurückzulaufen. Für menschliche Augen schien er durch die Geschwindigkeit kaum wahrnehmbar zu sein.
    Auf dem Weg gab es einigen Tumult, denn sie mussten die Leiche des Widerlings entdeckt haben, der ihm mit seinem Blut diese Stärke gegeben hatte. „Raven! Schnell!“
    „Holy shit!“, sagte sein Chef und sprang auf. Die Einheit hatte sich im Gebüsch verborgen und augenscheinlich auf seine Rückkehr gewartet. Raven breitete die Decke wieder aus und legte sie nun um sie beide.
    „Alles klar mit

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