Bissig! (German Edition)
Schulter. „Du hast gerade sehr viel Glück gehabt“, meinte er leise und bestätigte somit Ravens Verdacht. „Das heißt, dass du wohl ein sehr guter Chef sein musst.“
Erschöpft seufzte Raven. Er mochte gar nicht über das eben Geschehene nachdenken, und seine Erektion war zum Glück so schnell wieder verschwunden, wie sie gekommen war. Raven verabschiedete sich von seinem bisherigen Weltbild. Es gab Tatsachen, vor denen er die Augen nicht länger verschließen konnte. Verdammt!
„Wir bringen euch beide in die Krankenabteilung des FBI. Da seid ihr sicher … und Jerry braucht vermutlich Hilfe für seinen, wie sagt man … weiteren Lebensweg?“
„Ja, die wird er brauchen“, bestätigte Usher traurig. „Shit, Raven, ich konnte es nicht verhindern.“
„Es konnte keiner von uns verhindern, Usher. Diese ganze Aktion … wir haben den Feind unterschätzt. Das darf uns nie wieder passieren.“
Resigniert hob Raven den Kopf und schaute Jerry an. „Ich bin ein Monster!“, brach es aus dem noch immer heulenden Burschen hervor. „Ich habe den Typen ausgesaugt und jetzt dich, Raven …“
„Hey.“ Mit wackeligen Beinen stand Raven auf, setzte sich zu Jerry und nahm ihn in den Arm. Ihm war bewusst, welches Risiko er damit einging, aber es brach ihm das Herz, Jerry so zu sehen.
„Du bist kein Monster und wir geben dich nicht auf, verstanden?“ Sanft strich er mit der Hand über Jerrys Haare und sah Usher an. „Ich glaube, dein Wissen ist jetzt gefragt. Wie gehen wir weiter vor? Unser Spitzzähnchen braucht eine Gebrauchsanleitung.“
Raven drückte Jerry liebevoll an sich, er tat ihm so unendlich leid. Inbrünstig hoffte er, dass Usher nun die nötige Fachkenntnis besaß, um ihnen aus der Patsche zu helfen …
Usher hatte Jerry in seinen Armen und schmunzelte vor sich hin. Sie waren zurück in Washington und lagen auf dem Sofa.
Jerrys Transport in einem speziellen Behälter für Leichenüberführungen war nicht so ganz einfach zu organisieren gewesen. Ushers Freund Maurice hatte bei der Buchung leider nicht helfen können – er war Experte für Vampirreisen, saß allerdings in Paris und hatte keinen Zugriff auf die Inlandsflüge in Amerika. Aber die Beziehungen des FBI hatten ausgereicht, sodass die zuständigen Behörden nicht zu viele Fragen gestellt hatten.
Jetzt waren sie in Jerrys Wohnung und Usher mochte das gedämpfte Licht, das durch die Vorhänge fiel. Die Lethargie, die seinen Süßen befallen hatte, war nur ein Vorgeschmack auf die Starre, in der er demnächst den Tag verbringen würde. So ganz war die Verwandlung anscheinend noch nicht abgeschlossen.
Usher bemerkte das hungrige Schnuppern an seiner Halsbeuge, wann immer Jerry den Kopf leicht drehte. Wenn er seiner Lady Raven Glauben schenkte, musste sein magisches Blut wirklich außergewöhnlich gut schmecken und riechen.
Einem Nachwuchsvampir fiel es sicher besonders schwer, sich zusammenzureißen, trotzdem ließ er Jerry nicht los. Was er noch viel dringender brauchte als eine weitere Mahlzeit, waren Nähe und Akzeptanz – beides konnte Usher ihm geben, denn er war geübt im Umgang mit Jerrys neuer Spezies.
„Mach dir keine Sorgen, du wirst lernen, wie du dich beherrschen kannst“, flüsterte Usher in sein Ohr. „Ich habe es meiner Raven auch beigebracht. Es ist zwar noch immer ein Bestandteil unseres Liebesspiels, aber sie kann es gezielt steuern.“
„Liebesspiel“, knurrte Jerry an seinem Hals und fuhr erneut mit der Nase über seine Haut. Usher wusste um die Wirkung eines Bisses, aber er hatte zu viel Blut verloren. Da seine Werte nicht mit menschlichen kompatibel waren, durfte er nicht riskieren, eine Transfusion zu benötigen.
„Ja, ich liebe sehr vielfältig … das wirst du verstehen lernen. Das Gefühlsleben eines Fauns ist anders, das habe ich selbst gerade erst erkannt.“ Lächelnd streichelte Usher Jerrys Wange, nachdem er ihn mit großen Augen angesehen hatte.
„Ich lasse dich nicht allein.“ Ushers Lippen strichen zärtlich über Jerrys und er fühlte dabei die spitzen Fänge. Trotzdem küsste er ihn und spielte dabei mit der Zunge an den ausgefahrenen Zähnen.
„Woah, Usher, guck dir meinen Schwanz an. Willst du mich umbringen? Das ist ja so scharf …“ Jerrys Atem ging schnell und er sah aus, als wollte er ihn jeden Moment anspringen.
„Ich weiß, das macht dich ganz wuschig und du wirst dich schon morgen an mir bedienen können. Geileren Sex hast du noch nie erlebt“, versprach Usher.
„Ich
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