Bissig! (German Edition)
Orgasmus jede seiner Zellen erfasst und hielt obendrein so lange an. Atemlos lehnte sich Raven gegen die Wand, doch er wurde unsanft umgedreht und lag dann in Simeons Armen. Ein überirdisches Leuchten war in den roten Augen des Dämons zu sehen.
Raven wollte etwas sagen, konnte aber nicht. Sein Herz schlug ihm noch bis in den Hals. Die Lippen, die seinen Mund suchten, erstaunten ihn, doch dann genoss er den Kuss.
„Das war ein exquisiter Cocktail, süßes Menschlein“, sagte Simeon rau und zog erneut an seinem Bärtchen.
Grinsend wollte Raven dies zurückgeben, doch der Kerl ließ ihn los und verschwand tatsächlich in einer kreisrunden Öffnung neben ihm in der Wand. Das Loch schloss sich sofort wieder und offenbarte einen schönen großen Wichsfleck, der langsam am Putz herunterlief. Ein ganzes Stück darüber waren die Umrisse von zwei Händen abgemalt, anscheinend Brandflecke.
Raven strauchelte und hielt sich fest. Verdammt, das war ein Erlebnis. „Love Demon“, flüsterte er benommen.
Ermittlungen mit Doktorspielchen
Benommen, aber mit einem breiten Grinsen im Gesicht tastete Raven nach seiner Kleidung. Sein Arsch brannte wie Feuer, aber das war eine geile Erinnerung an das Ende der Dürrezeit. Hoffentlich besuchte Simeon ihn öfter.
Als allerdings die Ernüchterung einsetzte, griff er hastig nach seiner Hose und schlüpfte hinein. Er musste schnellstmöglich seinen Normalzustand wiederherstellen. Nicht auszudenken, wenn Agent Lewis oder Jess jetzt hereinkämen!
Es gab nur ein Problem: Sein Hemd war vollkommen zerfetzt. Hoffentlich hatte Jess Ersatzklamotten in seinem Schrank, etwas würde er sich ausleihen müssen. Er schloss seine Hose, zog die Schuhe wieder an und ging hinüber zum Spind. Zum Glück fand er, was er suche – Jess war immer überkorrekt. Erleichtert zog Raven sich vollständig an und setzte sich in den Sessel.
Im selben Moment merkte er, dass er lieber auf die Toilette gehen sollte, denn Simeons Gruß wollte mit Macht wieder hinaus. Gerade, als er vorhatte aufzustehen, rauschte Agent Lewis in das Büro, sodass die Tür mit einem lauten Knall an die Wand schlug.
„Agent von Rabenstein!“ Schon warf der Boss eine Akte vor ihn auf den Tisch.“
„Guten Morgen, Chefchen“, sagte Raven grinsend und kniff die Arschbacken zusammen.
„Die ersten fünf Minuten war der Morgen noch gut“, knurrte Lewis. „Auf dem Bohemian Grove ist ein Politiker ermordet worden, als Ihr Team dort war, von Rabenstein. Ein Politiker, der Hetzreden über Homosexuelle hielt und gegen gleichgeschlechtliche Ehen war: Mr. Edgar Baldwin.“
Lewis beugte sich vor. „Sie, Agent Hartley und Agent Walker sind schwul, und es ist offensichtlich, dass dieser Mann mit seiner radikalen Einstellung vielen ein Dorn im Auge war.“
Raven dachte, er hörte nicht richtig. „War das eine Unterstellung, Sir?“ Geschockt sprang er auf und merkte, wie Simeons Schuss warm und feucht in seinen Slip sickerte. Er schloss die Augen und atmete tief durch. Hoffentlich hatte Jess auch noch eine Unterhose im Schrank.
„Dieser Gedankengang kam aus der Regierung, nachdem sie Ihre, Hartleys und Walkers Akten angefordert hatten. Die Herrschaften sind nicht darüber amüsiert. Also, von Rabenstein, beweisen Sie mir, dass Ihr Team nicht Mr. Baldwins Tod auf dem Gewissen hat.“
Entnervt setzte sich Raven wieder und brauchte alle Selbstbeherrschung, um nicht das Gesicht zu verziehen. Bah! Eine frische Anzughose wäre jetzt auch nicht verkehrt. Außerdem hatte Jerry ihm im Van gebeichtet, Baldwin leergetrunken zu haben. Jetzt hieß es pokern.
„Wie stehen Sie zu der Sache, Agent Lewis?“
„Ich stehe hinter Ihrem Team. Ich vertraue Ihnen.“
Raven nickte und nahm mit ernstem Gesicht die Mappe an sich. „Wir werden den Fall aufklären.“
„Liefern Sie der Regierung eine Lösung, die man in den Medien verbreiten kann, von Rabenstein. Schauen Sie sich mal den Twitter-Feed und die neuesten Meldungen bei Facebook an. Die LGBT-Gruppen der schwulen Szene feiern alle Baldwins Tod.“
Raven holte nur tief Luft. Shit, jetzt saß er wirklich in der Patsche. Er würde keinen aus seinem Team den Löwen zum Fraß vorwerfen. Eindringlich schaute er Lewis an. Sein Chef hatte den Kopf geneigt und wollte offenbar noch etwas dazu sagen.
„Von Rabenstein, meine ganz persönliche Meinung dazu: Wie auch immer es passiert ist, es wurde Zeit. Dieser Mann war politisch nicht länger tragbar, aber es ist fraglich, ob er gleich den Tod verdient
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