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Bissig! (German Edition)

Bissig! (German Edition)

Titel: Bissig! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Henser , Sydney Stafford
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dabei war, dass man fast eins zu eins das Gedächtnis, so behandeln konnte, als wären es Daten auf einer Festplatte. Die Informationen befanden sich im Neokortex, der den größten Teil der Großhirnrinde ausmachte. Man konnte dort löschen, duplizieren, modifizieren oder auch seine eigenen Datensätze einspielen.
    Natürlich mussten auch parallel dazu Drogen verabreicht werden, man konnte jedoch gezielt arbeiten, ohne das Limbische System oder das Stammhirn zu beschädigen. Allerdings war sich selbst die NSA nicht bewusst, was ihre neue Technologie wirklich vermochte. Der Agency fehlte eine entscheidende Komponente: dämonische Magie. Aber davon hatte Léon genug.
    Vor einiger Zeit hatte er sich an einen Mitarbeiter der NSA herangemacht, ihn verführt und dabei ausspioniert. Unglücklicherweise war der Gute zu neugierig und hatte gemerkt, was da lief. Verstanden hatte er Léons Vorhaben zwar nicht, aber er war argwöhnisch geworden. Nun gut, Schwund war immer und die unfreiwillige Fusion hatte bestens funktioniert: Von seinem Bewusstsein befreit und als neues Mitglied der bluttrinkenden Art, schwamm der geschätzte NSA-Mann in einem Tank mit Nährflüssigkeit und wartete auf den großen Augenblick.
    Zur Versuchsabgrenzung hatte sich auch eine weitere Testperson „gemeldet“, die Prozedur bei vollem Bewusstsein zu erleben und erst später zum Vampir gewandelt zu werden. Das kitzelte die Experimentierfreude in Léon. Er war gespannt, was aus seiner kleinen Laborratte werden würde.
    Wenn alles glattging, gab es nach vollständiger Durchführung der Beschwörung die ersten hyperintelligenten Vampire. Darüber hinaus konnte er beliebig viele von ihnen herstellen, indem er das Ritual wiederholte. Diese Spezies war allem überlegen, was ein normales oder magisches Leben führte.
    „Transfer calicem hunc, et implete eam scientiam. Erit vester principium", murmelte Léon die Worte, die ihm das alte Pergament vorgab. Es erforderte sein komplettes Können, die Essenz des Wissens in den Kelch zu transferieren. Die Computerdaten existierten auf einer ähnlich feinstofflichen Ebene wie die esoterischen Kräfte. Die Kunst war es, sie zu verbinden. Der Wein in dem Gefäß würde den intellektuellen Inhalt aufnehmen und so in seine Versuchsobjekte bringen, während sie gleichzeitig durch Stromstöße stimuliert wurden. Alles war Energie …
    Jetzt brauchte er noch einen Zündfunken, um den Vorgang der Übertragung einzuleiten. Die auf einen Punkt gebündelte Magie seines stimmgewaltigen Feuerdämons würde ausreichen. Bis dahin konnte er sich vorwagen, der Rest würde automatisch ablaufen, sobald Simeon seinen Teil dazu beitrug.
    „Nimm diesen Kelch und fülle ihn mit Wissen. Er soll die Quelle sein“, übersetzte Lèon zur Vorsicht die Zeile und wiederholte sie so inbrünstig er konnte. Noch immer störte ihn das Geschrei in seiner mentalen Versenkung, aber er konzentrierte sich, so gut es ging.
    Die Materie in seinem direkten Umfeld schien sich zu verändern, er konnte es fast körperlich spüren. Der Spruch begann zu wirken und würde geduldig abwarten, bis er sein Werk vollenden konnte.
    Jetzt musste Léon nur noch seinen eigenen energetischen Fingerabdruck magisch verstärken, damit ihn der Frischling von Vampir auch finden konnte. Die weiteren Akteure bei seinem Schauspiel mussten noch auf der Bühne erscheinen, die Kulissen waren aufgebaut. Auf zum nächsten Akt.

Die Rettung
    "Was sagt Raven?" Jerry hatte geduscht, seine heißgeliebten, zerfledderten Jeans angezogen und tappste barfuß in das Wohnzimmer zurück. Das Wasser war angenehm gewesen, aber er bevorzugte Ushers Körperwärme. Geistesabwesend griff er eine Handvoll M&M‘s, die in einer Schale standen, und schob sie sich in den Mund, nur um die Schokolinsen gleich darauf wieder angeekelt in die Schüssel zu spucken.
    "Bah! Igitt! Ist das widerlich!" Er schüttelte sich und verzog das Gesicht zu einer Grimasse, die Usher auflachen ließ.
    "Macht der Gewohnheit, was?“, fragte er grinsend, wurde aber sofort ernst. Er kam auf Jerry zu und nahm seine Hände. "Es wird sich einiges ändern, mein Süßer. Es tut mir so leid."
    Jerry nickte nur, aber aufsteigende Tränen ließen den Blick verschwimmen. Er schluckte tapfer. "Also, was sagt Raven denn nun?"
    "Wir sollen sofort antanzen. Ich gehe auch noch schnell duschen."
    Als Usher nackt Richtung Bad lief, sah Jerry die roten Spuren an seinem Hintern. Fast hätte er sich vor Schreck übergeben. Was hatte er getan? Er

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