Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bissig! (German Edition)

Bissig! (German Edition)

Titel: Bissig! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Henser , Sydney Stafford
Vom Netzwerk:
brauche deine Hilfe. Léon ist dein Schöpfer - du müsstest ihn finden können. Ich denke nicht, dass er an einem Ort ist, von dem wir bereits eine Peilung haben."
    Oh shit, auch das noch … Seufzend setzte Jerry sich auf. "Wie soll ich das denn machen?", fragte er entrüstet, während sich langsam der Gedanke formte, dass er jetzt irgendwie mit Léon … verwandt sein musste. Bah. Von einem Arsch von Vater zum nächsten, so sah es aus. Super.
    Usher nahm seine Hände. "Konzentrier dich auf Léon. Schließe die Augen."
    "Meinst du, das hilft?" Zweifelnd sah Jerry ihn an.
    "Einen Versuch ist es wert", meinte Usher. "Ich weiß auch nicht, wie diese Verbindung funktioniert. Mit Simeon bin ich ähnlich auf einer Wellenlänge, weil er etwas von mir in sich trägt, das funktioniert allerdings nur in eine Richtung. Ich kann ihn rufen, aber es bringt nichts, er wird nicht reagieren können."
    Ushers sorgenvoller Blick gab Jerry einen Stich ins Herz. Okay, für ihn würde er es probieren, obwohl er nicht scharf darauf war, Léon wiederzusehen. Mit geschlossenen Lidern versuchte er, irgendein Signal zu empfangen. Da war ein komisches Kitzeln, das er nicht näher beschreiben konnte. Aber es kam eindeutig aus einer bestimmten Richtung. Ob er da Léon spürte?
    "Wir können alles klarmachen für den Einsatz. Es ist möglich, dass ich eine Art Verbindung spüre. Lass uns Raven davon berichten und einen Plan machen, wie wir vorgehen wollen."

    Léon war nervös. Er versuchte sich auf die Lektüre des alten Buches zu konzentrieren, doch Simeons Schreie störten ihn. Kein Mensch hätte diese Schmerzen so ausdauernd durchgehalten, irgendwann wäre er von einer gnädigen Ohnmacht erlöst worden. Aber der Dämon wand sich pausenlos vor Pein - und schrie.
    Da Léon den hübschen Kerl längst nicht mehr gern quälte, zerrte es an seinen Nerven, ihm nicht helfen zu können. Die Halbedelsteine in seinen Eingeweiden waren schuld, wahrscheinlich verbrannten sie ihn innerlich, ohne ihn zu töten. Doch, was zunächst eine spontane Eingebung gewesen war, wurde längst zum festen Bestandteil von Léons Planung: Die Kristalle hielten das Ritual auf, bis sie aus Simeons Körper entfernt wurden. Diesen Dienst würde ihm Usher erweisen, ohne auch nur etwas davon zu ahnen.
    Es gefiel Léon, ihn zum Mittäter zu machen. Wenn Ushers dämonischer Lover durch seine eigene Hand den Tod gefunden hatte, war er sicher sehr empfänglich für Léons Werben. Er würde es schon geschickt so drehen, dass Usher eine Verbindung mit ihm einging, um sich selbst zu geißeln und zu bestrafen. Mit der Zeit konnte eine Beziehung zwischen ihnen wachsen. Für Usher würde Léon auch eine lange emotionale Durststrecke auf sich nehmen. Am Ende würde er triumphieren. Und er hatte viel Zeit.
    „Nun sei doch endlich ruhig!“, herrschte er Simeon an und kassierte einen dieser flammenden Mörderblicke, die der Dämon so gut draufhatte. Simeons Atem flog, er stöhnte, dann verkrampfte er sich wieder und stieß gequälte Laute aus.
    Seufzend versuchte Léon, sich auf den Ritualtext zu konzentrieren. Es war alles vorbereitet, sie hatten aus herausragenden Köpfen das Wissen extrahiert und gesammelt. Aber nicht nur das, er hatte es in einem Geniestreich zwischen Wissenschaft und Magie erreicht, ihnen auch die Faktoren, die die Intelligenz bestimmten, zu entziehen. Dies alles lag ihm in Form von beliebig oft duplizierbaren Daten vor.
    „Ja, du wirst es sein, der mich befähigt, Schöpfer zu spielen. Deine Kraft wird den Ereignissen den entscheidenden Anstoß geben“, flüsterte Léon in Simeons Richtung, obwohl er wusste, dass er ihn nicht hören konnte.
    Das Opfer der Jungfräulichkeit von dieser dummen Göre hatte die angerufenen Unterweltler gnädig gestimmt, sein Vorhaben zu unterstützen. Sie lebten weit in den Tiefen der Erde und gehörten zu den finstersten ihrer Art. Es barg einen gewissen Humor in sich, dass Simeon die uralte Magie dieser Dämonen zum Verhängnis wurde. Er sah allerdings nicht danach aus, als könne er darüber lachen.
    Für den Anfang würden zwölf von Léons Anhängern Prototypen seiner neuen Vampirrasse werden. Er hatte sie zu Seinesgleichen gemacht, bevor er ihnen eine neue Form der Gehirnwäsche zuteilwerden ließ.
    Léon schmunzelte; er erinnerte sich noch genau daran, wie er die nötige Technik in die Finger bekommen hatte. Die NSA war das einzige Unternehmen, das in der neuronalen Netzwerktechnologie soweit fortgeschritten war. Entscheidend

Weitere Kostenlose Bücher