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Bissig! (German Edition)

Bissig! (German Edition)

Titel: Bissig! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Henser , Sydney Stafford
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Aus Jerrys Kehle kam ein animalischer, knurrender Laut, der Raven sofort verstummen ließ. "Okay, okay, lassen wir das. Mir nach."
    Sie schlichen sich zu dem Eingang, dessen Tür wirklich achtlos offen stand. Vorsichtig spähte Raven hinein. "Wenn sie hier sind, ist es entweder eine Falle, oder jemand möchte aus einem anderen Grund, dass wir eintreten."
    Fachmännisch suchte Raven den Eingang nach Lichtschranken oder Stolperdrähten ab und richtete sich wieder auf. "Usher, kannst du hier etwas spüren, was wir nicht wahrnehmen können?"
    Jerry beobachtete interessiert, wie Usher die Augen schloss und sich anscheinend konzentrierte. "Nein, leider gar nichts, aber ich habe das Gefühl, das Simeon in der Nähe ist. Es ist undefinierbar … Jerry weiß, dass Léon sich hier aufhält, das reicht uns doch. Wahrscheinlich erwartet er uns."
    Als Usher seine Hand streifte, musste Jerry lächeln. "Ja, Léon ist hier, ich empfange sein Signal sehr intensiv."
    "Du weißt, dass er dich unter seine Kontrolle bringen kann, wenn du mental nicht sehr stark bist?", fragte ihn Usher besorgt. Das hörte Jerry zum ersten Mal und es wurde ihm eiskalt.
    "N… nein, das habe ich nicht gewusst". Jerry war geschockt. "Kann ich mich dagegen wehren?"
    Usher zuckte mit den Achseln. "Du kannst es zumindest versuchen, mein Süßer."
    Er berührte sanft Jerrys Wange, welches Jess ein missbilligendes Schnauben entlockte. "Wir sind nicht auf einem romantischen Dinner", flüsterte Jess scharf, und Jerry zuckte zusammen.
    "Ich werde meine ganze Kraft aufbieten. Ich habe einen so starken Hass gegen meinen richtigen Vater, und Léon ist ja auch irgendwie sowas Ähnliches. Ich denke, das kann ich bündeln." Er nickte entschlossen.
    "Dann gehen wir jetzt rein." Raven zog seine großkalibrige Pistole und entsicherte sie. "Seid vorsichtig. Macht das Headset an und folgt mir."
    Erstaunt stellte Jerry fest, dass er in der Dunkelheit perfekt sehen konnte. Aus Sicherheitsgründen benutzten sie keine Lampen. Jess und Raven kamen Jerry sogar plump in ihren Bewegungen vor, wogegen Usher sich geschmeidig fortbewegte und sich ebenfalls gut zu orientieren schien.
    In Jerry stieg die Anspannung. Er musste sich gegen Léons Präsenz wehren, die schon jetzt auf ihn einwirkte und seinen Willen zu beeinflussen versuchte. Zumindest kam es ihm so vor. Zusätzlich fühlte er sich gesteuert, Jerry wusste genau, wohin sie gehen mussten. Das war unheimlich und er hielt kräftig dagegen.
    Sie schlichen durch den kleinen Vorraum des Fabrikgebäudes, bis sie an eine schwere Eisentür kamen.
    "Dahinter muss die große Halle liegen", raunte Raven. "Sie können nur da drin sein. Jungs, wir wissen nicht, wie viele es sind und was die überhaupt sind. Alles, was wir wissen ist, dass Alvarez da ist und zu fünfundneunzig Prozent Simeon bei sich hat. Wir müssen mit allem rechnen, verstanden? Keine Blendgranaten und keine Rauchbomben werfen! Wir werden es nicht schaffen, Alvarez auf die konventionelle Weise gefangen zu nehmen. Ich werde verhandeln."
    Raven schaute noch einmal in die Runde. "Seid bereit. Bei drei gehen wir rein."
    "Warte", sagte Usher und legte Raven die Hand auf den Arm. "Wir haben nichts anzubieten außer … vielleicht mich. Versprich mir, dass du keine Skrupel hast, das durchzuziehen, wenn er nach mir verlangt. Ich will nicht für viel Schlimmeres verantwortlich sein und schon gar nicht Simeons Leben aufs Spiel setzen."
    Jerry knurrte leise und sah auch Jess' alarmierten Blick. Selbst Raven sah wenig begeistert aus. Verdammt, waren alle auf Usher scharf? Beinahe hätte er einen entsprechenden Fluch ausgestoßen. Verflixter Faun, der Kerl gehörte ihm!
    "Geht schon, die Zeit wird knapp", trieb Jerry sie an, denn das Drängen in ihm wurde stärker. Er sollte sie schnell zu Léon bringen und es war nur noch wenig davon entfernt, dass er gehorsam nickte.
    Raven öffnete die Eisentür und trat flink ein, während sie ihm hastig folgten und mit gezogenen Pistolen den Raum sondierten.
    Tatsächlich stand Leon in der Mitte der Halle, die ausschließlich von Kerzen erhellt wurde. Auf dem Boden lag wohl dieser Simeon mit schmerzverzerrtem Gesicht. Er sah verdammt gut aus und brachte Jerry dazu, ein aggressiv klingendes Knurren auszustoßen. Das bezog sich nicht nur auf das Ziel seiner Eifersucht, sondern auch darauf, Léon wiederzutreffen. Jerry musste sich mit aller Macht gegen die mentalen Angriffe wehren, der Kerl wollte ihn unter seine Kontrolle bringen.
    Alvarez nickte in

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