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Bissig! (German Edition)

Bissig! (German Edition)

Titel: Bissig! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Henser , Sydney Stafford
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nochmal, ich habe keine Lust, mit einem Navi zu diskutieren, auch wenn es ein Mensch ist."
    "Noch nicht mal das", bemerkte Jerry grinsend. "Weder Navi noch Mensch. Da! Links! Links!" Er fuchtelte mit den Armen und der FBI-Van zog auf die linke Spur.
    Von hinten hörte man Usher und Jess maulen.
    Raven sah Jerry eindringlich an: "Du bist dir sicher?"
    "Ja doch. Schau nach vorne, Raven, verfickt nochmal. Da! Brems!" Mit lautem Quietschen kam der Van zum Stillstand, bevor er auf den vorderen Wagen auffuhr. Hinter ihm hörten sie ebenfalls Bremsen aufheulen, bevor die Kolonne wieder schneller wurde. Jerry räusperte sich. "Raven. Willst du euch umbringen oder was? Lass mich fahren."
    "Nix da." Raven bog links ab. "Konzentriere du dich auf deine Spur."
    Als sie den Highway verlassen hatten, steuerte Raven an den Straßenrand. "Und jetzt orientiere dich erstmal, Jerry. Aus dem fahrenden Auto ist das nicht so einfach. Einer von uns beiden sollte sich auch dringend beruhigen."
    Jerry schüttelte nur den Kopf. Es war offensichtlich, dass Raven kurz davor war, die Nerven zu verlieren, aber die Panik Jerry in die Schuhe zu schieben, war typisch für ihn.
    Er schloss die Augen und konzentrierte sich. "Da hinten links geht es weiter, ich spüre es jetzt ganz deutlich. Wir kommen näher."
    "Gut." Jetzt war Raven sichtlich beruhigter. Nachdem er noch einmal tief durchgeatmet hatte, fädelte er sich wieder in den laufenden Verkehr ein. "Ich hoffe, wir sind bald da. Seid ihr bereit? Usher? Wir wissen nicht, was wir antreffen, also macht euch auf alles gefasst."
    Mit einem schnellen Blick drehte sich Jerry zu Usher um, der etwas verloren auf einer Seite der Sitzbank saß. Er schien sich so weit wie möglich zurückgezogen zu haben und dachte wahrscheinlich an seinen Dämon. Jerry wünschte, er könnte sich zu ihm setzen, als er plötzlich den Impuls des Signals extrem stark spürte. "Da vorn müsste es sein. Rechts … rechts!"
    Raven schickte ihm erneut einen angenervten Blick und kachelte über alle Spuren, um die Straße gerade noch zu erwischen. Sie fuhren direkt auf ein Lagerhaus zu. Der Van legte eine Vollbremsung hin, sodass ein Sprengstoffgürtel nach vorne in den Fußraum flog. Wahrscheinlich war es der von der Aktion mit Ravens Tochter und er hatte ihn heimlich behalten. Jerry schob das explosive Erinnerungsstück zurück unter den Sitz.
    Raven räusperte sich verlegen. "Verdammt, konntest du das nicht früher sagen?", fuhr er fort, ihn zurechtzuweisen.
    Genervt rollte Jerry mit den Augen, aber er amüsierte sich noch im Stillen über den Kawumm-Gürtel. "Sorry. Ich habe doch noch nicht mal eine Fortbildung zum Navigationsgerät absolviert."
    Jerry warf Raven einen vielsagenden Blick zu und stieg vorsichtig aus dem Wagen. Er hatte die Hand auf seiner Pistole liegen, als Raven, Usher und Jess ihm folgten.
    Leicht angefressen war Jerry ebenfalls, denn er hatte im Rückspiegel gesehen, wie Usher Jess befingerte - und sein bester Freund hatte es genossen. Immer noch wütend darüber zwang Jerry sich zur Ruhe. Das musste später geklärt werden.
    Aber eins wusste er: Sie waren hier richtig. Léons Präsenz war so stark, dass er die Schwingungen fast physikalisch wahrnahm. Hier in dieser riesigen Lagerhalle musste er sich verkrochen haben. Jerry nickte den anderen zu und Raven setzte sich an die Spitze. "Auf geht es."
    Zu Beginn verschafften sie sich einen Überblick. Zu seinem Ärger musste Jerry mit Raven gehen, während Usher und Jess die andere Richtung einschlugen. Knurrig schaute er ihnen hinterher. Es lief ab wie jeder Routinefall, sie sicherten die Umgebung und suchten das Gebäude und seine Fassade systematisch ab.
    "Da hinten ist eine Schiebetür, die nicht gut gesichert aussieht", berichtete Usher, als sie sich wiedertrafen.
    Jerry war jetzt erst recht stinkig, denn Raven verbreitete die ganze Zeit schlechte Laune, weil er beinahe seinen geliebten Wagen zersägt hatte. Das war doch nur ein Dienstfahrzeug. Jerry konnte das höchstens mit seiner Corvette vergleichen, aber die war sein privates Baby.
    "Dann gehen wir da hinein", bestimmte Raven und schaute Jerry fragend an. "Passt das zu deinen Schwingungen?"
    "Du bist ein blöder Wichser." Das musste raus, auch wenn Raven sein Vorgesetzter war. Jerry hatte extra so leise gesprochen, dass nur er ihn hörte, doch Usher schmunzelte vor sich hin.
    "Ich habe das mitbekommen", erwiderte Raven gereizt. "Wenn du jetzt meinst, dass du frech werden kannst, nur weil du ein Vamp..."

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