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Bissige Jungs kuessen besser

Bissige Jungs kuessen besser

Titel: Bissige Jungs kuessen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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ich es ernst meine ...

12
    »Sunny!«
    Ich renne durch den Sicherheitsausgang am Flughafen Tokio und umarme meine Schwester stürmisch. Sie drückt mich ihrerseits so fest, dass ich einen Moment lang das Gefühl habe, ich hätte meine zweite Hälfte wiedergefunden.
    »Oh, Rayne, ist das schön, dich zu sehen!«, rufe ich. »Vielen Dank, dass du mich abholst.«
    »Na klar!«, ruft sie. »Wie könnte ich nicht, nach dem, was du mir am Telefon erzählt hast? Mein Gott, was hat Magnus sich nur dabei gedacht, dich einfach so im Stich zu lassen bei diesen grässlichen englischen Biestern? Manchmal weiß ich nicht, was im Kopf dieses Vampirs vorgeht.«
    Ihre Worte ernüchtern mich. Auf dem zwölfstündigen Flug habe ich mit vielen Fragen gerungen, aber immer noch keine überzeugenden Antworten gefunden. Halb will ich glauben, dass es irgendeine andere Erklärung geben muss - zum Beispiel, dass Tanner auf eigene Faust handelt und nur so getan hat, als würde er Magnus'
    Anweisungen befolgen oder so. Aber warum sollte der Leibwächter seine hart erkämpfte Mitgliedschaft im Blutzirkel und seinen Vollzeitjob aufs Spiel setzen, nur um das Leben eines unbedeutenden Vampirs zu beenden? Das ergibt einfach keinen Sinn.
    Leider ist die einzige andere Möglichkeit, dass Magnus mich wieder einmal belogen hat, und das, nachdem er mir geschworen hat, dass ich ihm vertrauen kann, und außerdem noch ein Riesentheater gemacht hat wegen meines Miss-trauens. Sicher, er hatte wahrscheinlich die besten Absichten und wusste, dass ich Jayden nie ohne eine Art von Schlusspunkt loslassen könnte, selbst wenn der in seinem Tod besteht. Da ich ihn so gut kenne, kann ich mir seinen Gedankengang ganz genau vorstellen - wie er zu der Erkenntnis gelangt, dass die Suche nach dem Gral in Tokio so etwas wäre wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen und dass es für alle Beteiligten am besten wäre, die Angelegenheit einfach kurz und schmerzlos aus der Welt zu schaffen. Damit wir alle mit unserem Leben weitermachen können.
    Mit Ausnahme des Jungen, dem er kaltblütig den Garaus gemacht hätte.
    Im Ernst, wenn er mich wieder belogen hat -
    selbst wenn er der ehrlichen Überzeugung war, es sei zu meinem eigenen Wohl -, wenn er wirklich den Tod meines Freundes befohlen hat, dann sind wir fertig miteinander. Endgültig. Ende und aus.
    Keine Diskussion.
    »Hallo, Rayne«, sagt Jayden, der jetzt hinterherkommt. Meine Schwester unterzieht ihn einer kritischen Musterung.
    »Hey, Jayden«, antwortet sie kühl. »Hast du dich auf dem Flug auch gut benommen? Nicht von den anderen Passagieren genascht?«
    Jayden hebt beteuernd die Hände und grinst.
    »Ganz der Pfadfinder. Obwohl ich, ehrlich gesagt, nicht gut vorbereitet war. Schließlich hat Sunny mich so schnell von Vampire Manor weggezerrt, dass ich mir nicht mal einen Blutbecher to go holen konnte.« Er kichert über seinen eigenen Scherz. Zumindest scheint er sich besser zu fühlen, auch wenn er sich immer noch weigert, mir ins Gesicht zu sehen.
    »Keine Sorge, wir werden irgendwo in der Stadt etwas Blut für dich auftreiben«, versichert Rayne ihm. »Ich würde dir ja meine Spenderin leihen, aber ich schätze, ihr beide, du und Sunny, bleibt hier lieber erst mal inkognito.«
    Ich nicke. »Ja. Wenn Magnus rauskriegt, dass ich mich ihm widersetzt habe und nach Japan gekommen bin, wird er stinksauer sein.« Ganz zu schweigen davon, dass es ihm eine neue Möglichkeit verschaffen würde, seinen Rivalen loszuwerden. »Wir sollten möglichst nicht auffallen.«
    »Kein Problem«, sagt Rayne. »Zuerst müssen wir euch zu eurem Hotel bringen. Die Vampire wohnen alle in diesem superschicken Park Hyatt in Shinjuku. Dort wurde dieser alte Film mit Bill Murray gedreht, Lost in Translation . Der totale Luxusschuppen mit einer atemberaubenden Aussicht, fünfzig Stockwerke hoch oder noch mehr. Ihr würdet es auch toll finden.«
    »Klingt super. Aber wir sind hier ja nicht im Urlaub. Wir brauchen nur einen Platz, wo wir uns hinhauen können.«
    »Ich weiß, ich weiß.« Sie winkt ab. »Ihr könntet es euch sowieso nicht leisten. Und ich habe meine Kreditkarte schon für eure Flüge bis ans Limit belastet. Normalerweise hätte ich natürlich meine schwarze AMEX vom Blutzirkel benutzt, aber ich wollte nicht, dass Magnus' dämliche Sekretärin die Abbuchungen sieht und zwei und zwei zusammen zählt.«
    »Gut. Also, wo wohnen wir dann?«
    Sie grinst. »Ich habe für euch einen ganz tollen Ryokan gebucht.«
    »Einen

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