Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bissige Jungs kuessen besser

Bissige Jungs kuessen besser

Titel: Bissige Jungs kuessen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
Vom Netzwerk:
um seinen Hals. Und wenn ich nicht lockerlasse, werde ich ihn am Ende noch erwürgen.
    Also ignorier es. Trotzdem ist mir auf einmal herrlich warm ums Herz.
    »Okay, dann tun wir es«, sage ich zu Jayden und wende mich wieder dem dringendsten Problem zu. »Äh, wohin willst du mich beißen? In den Arm? Ins Bein?«
    Er schafft es, sich auf seiner Matte aufzurichten, und sieht mich mit schläfrigen grünen Augen an, deren Wimpern viel zu lang sind für einen Jungen. Mit einem schüchternen Lächeln zeigt er auf meinen Hals.
    Ich beiße mir auf die Unterlippe. »Da?
    Wirklich?«
    Er zuckt die Achseln. »Das Blut an der Stelle ist am kräftigsten, haben die Mädchen gesagt«, meint er schlicht. Aber ich frage mich plötzlich, ob das die ganze Wahrheit ist.
    Was soll's, es spielt wohl keine Rolle. »Okay«, sage ich, und meine Hände zittern, als ich meine Haare nach hinten halte. Ich hole tief Luft.
    »Okay. Ich bin so weit, wenn du auch so...«
    Ich schnappe nach Luft. Schon nimmt er mich fest in die Arme und presst sein Gesicht auf meinen Hals. Zuerst kitzelt es, die Berührung von Lippen auf empfindlicher Haut. Dann spüre ich ein Brennen.
    Und dann kommt die Ekstase.
    Vor Verzückung dreht sich alles um mich und helles Sonnenlicht flammt mitten in dem dunklen Zimmer auf. Eine träge Wärme umhüllt mich und nimmt mir den Atem. Tausend Finger wühlen sich in meine Haare. Meine Zehen kringeln sich nach oben. Ich bin wie ein Neugeborenes, gerade auf die Welt gekommen, doch zugleich auch die älteste, weiseste Seele. Ich bin wie ein wildes Reh, das frei durch einen smaragdfarbenen Wald springt. Ein glatter silbriger Fisch, der in die Tiefen des Ozeans taucht. Ein mächtiger Vogel, der am kristallblauen Himmel kreist.
    »Oh Jayden«, murmele ich heiser.
    Plötzlich geht das Licht aus. Das Leuchten erstirbt, die Gefühle ebenfalls. Und ich bin wieder in dem kleinen, engen Ryokan. Bin wieder das Mädchen, das ich vorher war.
    »Oh mein Gott«, rufe ich und taste meinen Hals ab. »Das war unglaublich. Sogar noch besser als beim ersten Mal.« Ich erschauere. Die Temperatur im Zimmer scheint plötzlich um zwanzig Grad gesunken zu sein und ich wünsche mir verzweifelt diese wunderbare Wärme zurück.
    Ich krieche hinter Jayden her, der sich ans andere Ende des Raums verzogen und die Arme um die Knie geschlungen hat, mit einem unglücklichen Gesichtsausdruck und mit einem Blutstropfen am Kinn.
    »Jayden, du hast zu früh aufgehört«, sage ich.
    »Ich habe noch jede Menge. Trink noch ein bisschen mehr. Komm.«
    Er blickt finster drein. »Ich habe keinen Durst mehr.«
    »Was?« Ein erschreckendes Gefühl der Verlassenheitüberkommt mich plötzlich.
    »Natürlich hast du noch Durst. Du hast bei Weitem nicht genug getrunken. Ich verstehe, dass du nicht zu weit gehen willst, aber jetzt hast du stattdessen zu früh aufgehört. Trink noch was.
    Bitte.« Ich weiß, dass ich bettele aber ich kann nichts dagegen tun. Ich kann nur an seine prächtigen Vampirzähne denken, die sich fest in meinen Hals bohren.
    »Ich bin okay, Sunny«, beteuert er. »Geh einfach schlafen.
    »Jayden, du bist unvernünftig! Ich habe noch viel mehr Blut zu geben.«
    »Dann geh und gib es jemand anderem, du Drogie«, brummt er, steht auf, geht aus dem Zimmer und schiebt die Tür krachend hinter sich zu. Ich höre seine schweren Schritte durch den Flur stapfen.
    Was habe ich bloß getan, dass er so wütend ist?

16
    »Bist du endlich so weit?«, rufe ich meiner Schwester zu, die sich seit einer Dreiviertelstunde in der winzigen Toilette des Ryokan eingeschlossen hat. Für jemanden, der angeblich nichts am Hut hat mit Mode, braucht sie verdammt lange, um sich in ihr Outfit zu werfen.
    Die Tür geht auf. Rayne streckt den Kopf heraus, ihre schwarzen Haare stehen in alle Richtungen ab. Sie wirft einen Blick auf mich und runzelt die Stirn. »Sunny, du bist ja noch im Schlafanzug.
    Warum fragst du mich dann, ob ich fertig bin?«
    »Hör mal, ich bin in fünf Minuten fertig, wenn ich endlich mal ins Bad kann.«
    Rayne schnalzt missbilligend mit der Zunge.
    »Das hatten wir doch schon, oder? Du kannst nicht einfach deine öden alten Jeans und die Flipflops anziehen, wenn du waschechte Harajuku-Vampire besuchst. Wenn man nicht daherkommt wie irgendeine Figur aus einem Manga oder Trickfilm, bist du sofort der Außenseiter.«
    »Ach. Meine blonden Haare und mein amerikanischer Akzent verraten mich doch sowieso.«
    Rayne seufzt. »Komm schon, Sun«, bittet sie.
    »Sei kein

Weitere Kostenlose Bücher