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Bissige Jungs kuessen besser

Bissige Jungs kuessen besser

Titel: Bissige Jungs kuessen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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einfach eingesteckt. Zumal er sich mit meiner nervigen Zwillingsschwester herumplagen musste. Er hat sich sein Geld an diesem Abend redlich verdient, allein schon dafür, dass er nicht in ihren Drink gespuckt hat.)
    Wir verabschieden uns von Rayne, die in ein Taxi springt, um in westlicher Richtung quer durch die Stadt nach Shinjuku in ihr Luxushotel zu fahren.
    Jayden und ich dagegen sitzen wieder in der U-Bahn, auf dem Weg zu unserem kleinen Ryokan.
    Rayne hatte noch angeboten, uns ein Zimmer in einem Best Western in der Nähe zu besorgen, aber ich fand es dann doch irgendwie einfacher zu bleiben, wo wir sind. Außerdem muss ich zugeben, dass mir dieser Ryokan langsam ans Herz wächst. Wie ein behagliches kleines Nest nur für uns beide.
    Jayden verschläft den größten Teil der U-Bahn-Fahrt und schlurft dann teilnahmslos die Hauptstraße in Richtung des Ryokan entlang. Ich mustere ihn besorgt, als wir an einer Querstraße stehen bleiben. Unter den Straßenlaternen sieht seine Haut beinahe durchscheinend aus und die Ringe unter seinen Augen erinnern an den Grand Canyon, so tief sind sie. Als wir wieder in unserem Zimmer sind, wirft er sich erschöpft auf den Futon.
    »Wie fühlst du dich?«, erkundige ich mich besorgt.
    Er versucht, eine tapfere Miene zu machen.
    »Gut.«
    »Du siehst aber nicht gut aus. Du siehst schrecklich aus.«
    »Vielen Dank.«
    Ich krabbele auf meinen eigenen Futon und stütze mich seitlich auf den Ellbogen. »Du weißt, was ich meine«, sage ich und stupse ihn spielerisch an. Nur ganz leicht, aber es wirft ihn beinahe um.
    Mein scherzhaftes Grinsen verschwindet »Jetzt mal ehrlich, Jayden. Kannst du durchhalten bis morgen?«
    Er dreht sich auf den Rücken und starrt an die niedrige Decke. »Was bleibt mir anderes übrig?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht könnte ich versuchen, dir eine Ratte zu fangen oder irgendwas. Es gibt doch Ratten hier, oder? Obwohl ich eigentlich nicht weiß, was die fressen sollen; die Straßen sind so verdammt sauber ...
    »Ich will keine Ratte, Sunny.«
    »Eine Katze? Aber die sind vielleicht heilig hier.
    Oder Glücksbringer. Ich schätze, es wäre schon ein Glück, eine Katze zu finden, von der du saugen kannst . . .«
    Jayden schafft es, mir ein Kissen an den Kopf zu werfen.
    Ich seufze. Das ist Mist. Und ich kann ihn nicht einmal mit meinem eigenen Blut sättigen, weil das ganze Zeug, die Kanüle, der Blutbeutel, in England ist.
    Es sei denn ...
    »Jayden«, sage ich sanft.
    Im ersten Moment denke ich, dass er schon eingeschlafen ist. Dann höre ich ein leises »Ja?«
    »Was ist mit meinem Blut?«
    »Hast du nicht gesagt …?«
    »Ich weiß, aber... wie wäre es, wenn du es auf die altmodische Art nehmen würdest?«
    Seine Augen weiten sich. »Das könnte ich nicht.
    Ich meine, denk daran, was beim letzten Mal passiert ist. Und hier ist kein Magnus, der dich im letzten Augenblick rettet ...«
    Ich schlucke und frage mich, ob ich mir auch sicher bin.Wenn ich das Angebot erst einmal gemacht habe, gibt es kein Zurück mehr. Doch wer weiß, ob Jayden die Nacht überlebt, wenn ich es nicht tue.
    »Na ja, du hast seitdem ja ein bisschen Training gehabt«, erinnere ich ihn. »Du hattest kein Problem damit, von diesem Mädchen im Zirkel zu trinken und sie dann wieder loszulassen.«
    »Ja schon, aber in sie bin ich auch nicht verliebt«, platzte Jayden heraus.
    Hoppla - was war das? Was hat er gerade gesagt?
    Mein Herz fängt an, mit der Kraft einer Drum Machine in meiner Brust zu hämmern.
    »Jayden...«
    Sein bleiches Gesicht überzieht sich rosig. Wenn er kein Vampir wäre, wäre er jetzt wohl rot wie eine Tomate. »Vergiss es«, sagt er hastig. »Ich könnte wahrscheinlich von dir trinken. Das heißt, falls du bereit bist, das Risiko einzugehen.«
    Aber jetzt interessiere ich mich kaum noch für diese Debatte. Ich will mehr darüber wissen, was ihm da rausgerutscht ist. Ist er wirklich in mich verliebt? Und was ist mit Elizabeth? Wenn er mich liebt, warum hat er sie dann geküsst? Okay, er hat mich geküsst, aber gedacht, er küsst sie.
    Aber wenn er mich liebt, hätte er das doch nicht gemacht, oder? Es sei denn, er hätte tief im Innern gespürt, dass ich es war, aber so getan, als wüsste er es nicht, damit er mich hemmungslos küssen kann.
    Das ist total verwirrend. Ich schüttele den Kopf.
    Lass das, Sunny. Warum ihn quälen und ihn zwingen, etwas zuzugeben, das nicht gut für ihn ist? Mich zu lieben, ist im Augenblick wahrscheinlich so etwas wie eine Schlinge

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