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Bist du mein Kind? (German Edition)

Bist du mein Kind? (German Edition)

Titel: Bist du mein Kind? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gilda Laske
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er mir zweimal kurz auf die Schulter und nickt bewundernd mit dem Kopf.
    „Und das alles ohne ein Gespräch mit mir? Nur durch einen Waldlauf? Ich hoffe nur, dass das nicht Schule macht, denn sonst habe ich bald kein Einkommen mehr. Wenn jetzt alle Leute mit psychischen Problemen das Joggen anfangen, war es das mit meiner Zunft.
    Ich bin so froh, Monique, dass du ein Einsehen hast.
    Wolfgang hatte große Probleme damit, dir diese Lösung als die Beste vorzuschlagen, weil er glaubte, du wärest niemals damit einverstanden.
    Wir haben gute Gespräche geführt, in denen noch so einiges angesprochen wurde und noch werden wird. Hier entsteht gerade eine echte Männerfreundschaft. Und du hast die Chance, dabei zuzusehen. Wir werden noch öfter spazieren gehen. Aber selbstverständlich bin ich auch für dich da. Obwohl ich doch befangen bin, versuche ich doch, deine Leidenschaft für mich zu entfachen. Aber, so scheint es, das ist bereits einem anderen Herrn gelungen. Denn auch er scheint zu glühen!“
    Warum sagt der immer alles so direkt? Er ist ja noch schlimmer als ich.
    Wolfgang sieht fragend von Jean-Marie zu mir und wieder zurück. Ich sehe nirgendwo hin, soweit das möglich ist.
    Um die Situation zu retten stehe ich auf und erkläre, dass ich duschen gehe und mich umziehen und dass ich dann unsere Kinder holen werde. Zumindest zwei davon.
    „Ich begleite dich“, sagt Wolfgang und steht auf.
    Wir gehen zur Schule und ich frage ihn, worüber er denn solange mit Auguste gesprochen hat. Innerlich stelle ich mich wieder auf eine lange Wartezeit ein, bis ich eine Antwort höre, aber er antwortet wie aus der Pistole geschossen:
    „Über Maxi, über uns, unsere Familienkonstellation, unsere Ehe, deine Liebe zu Jean-Marie, wie es jetzt mit uns allen weitergehen soll ach und vieles mehr. Er hat mir sehr geholfen.
    Auch wir beide müssen über vieles reden. Das ist mir schon lange klar, aber ich habe bisher nicht gewusst, wie. Wir dürfen nichts mehr unter den Teppich kehren, nur um Harmonie um jeden Preis zu erreichen. Was uns passiert ist, ist schrecklich, aber seit zehn Jahren läuft unser Leben auf Sparflamme. Damit muss jetzt Schluss sein.“
    Ich bin platt. So ein Redeschwall und so viele gescheite Sachen aus seinem Mund. Ist bei ihm auch etwas geknackt worden? Wie bei mir. Ich wage nicht zu fragen, noch nicht. So antworte ich ihm:
    „Wunderbar, ich denke genau das gleiche. Wir haben hier eine gute Gelegenheit, einiges aufzuarbeiten. Auguste soll auch mit den Kindern reden. Zumindest mit Leon und Timo. Alles andere wird sich finden. Ich find‘ gut, was du gesagt hast“.
    In der Schule angekommen, dusche ich schnell und ziehe mir was an, dann machen wir uns zu Fuß

    auf den Weg zu unseren Kindern.
    Vor der Tür sitzen Claude und Isabelle auf einer Bank. Als sie uns sehen, lächeln sie uns etwas mutlos an.
    Schnell eilen wir zu ihnen und setzen uns auch auf die Bank.
    „Ich habe Ihnen etwas zu sagen. Mein Mann und ich haben uns überlegt, für’s Erste alles so zu lassen, wie es ist. Wir denken, dass es für alle Beteiligten das Beste ist.
    Wir können hier nicht innerhalb von verbleibenden fünf Tagen klären, was seit zehn Jahren andauert. Wir möchten gerne, dass wir vier uns mit Auguste und Jean-Marie treffen und ganz offen über alles reden. Sie sollen uns Ihre Vorbehalte schildern und wir Ihnen unsere.
    Aber in diesem Kurz-Urlaub hier werden wir nichts mehr entscheiden. Lassen wir den drei Kindern ihren Spaß und wir haben unsere Gespräche. Das sollte reichen.“
    Isabelle fängt an zu schluchzen.
    „Wir haben die ganze Zeit hier gesessen und uns vorgenommen, Ihnen Laurent zu geben. Aber das tut mir im Herzen so weh, dass ich nicht weiß wie ich das hätte machen sollen. Und nun kommen Sie daher und teilen uns mit, dass er hier bleiben soll. Obwohl Sie seine Eltern sind. Ich danke Ihnen.“ Sie nimmt meine Hand und drückt sie ganz fest.
    Schnell übersetze ich Wolfgang was sie gesagt hat.
    „Isabelle“, beginnt er und spricht so langsam, dass ich fast simultan übersetzen kann „und natürlich spreche ich auch zu Ihnen Claude. Es ist jetzt nicht so, dass wir alles lassen wollen, wie es ist.
    Wir möchten schon, dass er die Wahrheit erfährt. Nur nicht als Blitztherapie innerhalb von ein paar Tagen.
    Wir werden Ihnen viel über seine Zeit mit uns erzählen und Ihnen auch Fotos von damals hierlassen. Und wir werden Kontakt mit Ihnen halten und wir werden wieder herkommen und das oft. Und er wird uns in

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