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Bist du mein Kind? (German Edition)

Bist du mein Kind? (German Edition)

Titel: Bist du mein Kind? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gilda Laske
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getaucht wird.
    Irgendwann muss ich wieder eingeschlafen sein, denn ich wache auf, weil Leon bei mir am Bett steht.
    „Mama“, sagt er ganz leise. „Es ist schon halb zehn. Wir haben Hunger“.
    „Was?“ antworte ich.
    „Schon so spät? Vielleicht könnte ja einer von euch schon mal Brot holen gehen. Mein Portemonnaie liegt unten.“
    „Okay, ich gehe. Dann musst du aber schon mal anfangen mit Frühstück machen. Ist das in Ordnung?“
    „Ja, Schatz, ich komm sofort“.

    Ich beschließe, heute im Schlafanzug zu frühstücken. Schließlich muss ich jetzt ja nicht vor Maxi geschniegelt und gestriegelt erscheinen. Ich bin seine Mutter und fast fünfzig Jahre alt, da darf er mich auch mal ungeschminkt sehen. Basta.
    Schnell ziehe ich meine Strickjacke an, putze mir die Zähne und flitze hinunter. Als ich unten in der Küche ankomme, kramt Leon gerade in meiner Tasche.
    „Ich finde dein Geld nicht. Wo hast du das denn hin gepackt?“
    „Ich glaub in die Fensterbank im Wohnzimmer. Oder auf den Geschirrschrank. Ich war gestern so aufgewühlt, dass ich ein wenig den Überblick verloren habe. Aber heute ist alles wieder gut.“
    „Ach Mama, ich wollte auch noch mit dir reden. Wir haben uns gestern alle drei sehr gut verstanden und es gab auch mal Themen, bei denen wir von früher erzählt haben. Da war Maxi manchmal schon nachdenklich. Aber es war sonst alles gut. Wir brauchten uns nicht verstellen und hatten Spaß. Letzte Nacht waren wir noch bis drei Uhr wach, aber dann waren wir einfach nur müde und haben geschlafen.“
    „Oh, mein Großer, da fehlen dir ja auch ein paar Stunden Schlaf.“
    „Ja, ja passt schon“. Und dann ist er durch die Tür.
    Ich decke den Tisch auf der Terrasse und koche Eier und merke, dass ich vor mich hin summe. Ich horche in mich hinein und suche den Knoten, der sich gestern auf den Weg gemacht hat.
    Keiner da. Gut Monika, alles gut.
    Plötzlich nehme ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung an der geöffneten Küchentür nach draußen wahr. Ich fahre herum und erschrecke mich fast zu Tode. In der Tür steht Auguste.
    „Oh Holde, welch aufgerissene Augen. Gilt das mir? Seid Ihr berauscht ob meiner Schönheit und habt sie nun erst voll erkannt? Oder fuhr ein solcher Schreck Euch in die Glieder, da Euch dünktet, ich sei allein erschienen?“
    „Puh, Auguste, wie kannst du mich so erschrecken?“
    „Es macht mir Spaß, ganz einfach. Jean-Marie kommt auch, er holt nur Baguette.“
    „Na prima“, antworte ich. „ Leon ist auch gerade auf dem Weg. Wer hat euch denn zum Frühstück eingeladen?“
    „Na, mal freundlicherweise keiner. Aber viele Menschen am Tisch sind besser, als wenige. Außerdem wollte ich mit euch reden.“
    „Oh du Edler, das wird schwierig. Ist doch die holde Familie heute komplett. Wir haben einem jungen Prinzen Asyl gewährt, der bei uns nächtigte und zu späterer Stunde wieder in seine Heimatburg entfleuchen muss.“
    „Das macht nichts, wir haben Zeit.“
    Just in dem Moment kommen Leon und Jean-Marie um die Ecke.
    Sie unterhalten sich angeregt. Als Leon mich sieht, lacht er und zeigt auf die vielen Brote, die es nun gilt, zum Frühstück zu vertilgen.
    Als wir zwanzig Minuten später alle um den Frühstückstisch sitzen und lachen und uns unterhalten und scherzen, ist meine Welt in Ordnung.
    Immer wieder muss ich Maxi ansehen. Er ist völlig unbefangen, unterhält sich mit uns und unseren beiden anderen Söhnen.
    Wenn er sich mit Wolfgang unterhalten will, wechselt er leicht ins Deutsche. Sein französischer Akzent klingt süß, aber es ist doch verwunderlich, dass er ihn hat. Er ist doch Deutscher.
    Ich merke, dass Auguste heute stiller ist als sonst und beobachte auch ihn gelegentlich. Er wiederum beobachtet uns alle. Lange ruhen seine Blicke auf uns und es kommt mir vor, als würde er sich im Kopf Notizen machen. Ich finde das gut, können wir doch jede Hilfe brauchen.
    „Eigentlich könnten wir jetzt Champagner trinken, weil wir gerade so nett hier zusammensitzen!“ ruft Leon.
    Ganz spontan antworte ich:
    „Nein danke, meistens bekomme ich davon sowieso Sodbrennen, lass mal“.
    Woraufhin Jean-Marie mich erstaunt fragt:
    „Wieso kann man von so etwas edlem wie Champagner Sodbrennen bekommen?“
    „Das ist leicht erklärt. Ich habe ihn nach zwei Schwangerschaften noch trinken könne, nach der dritten habe ich dann dieses Sodbrennen-Problem behalten. Ich kenne noch einige Frauen, bei denen dass nach drei und mehr Kindern so geblieben ist.“
    Heiß

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