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Bist du mein Kind? (German Edition)

Bist du mein Kind? (German Edition)

Titel: Bist du mein Kind? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gilda Laske
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bin nicht frei. Ich kann dir keine Hoffnungen machen. Diese kleinen Momente wie gestern müssen reichen. Mehr geht nicht. Wolfgang ist mein Mann und er wird es auch bleiben. Das, was ich dir geben kann, muss dir genügen. Und mir auch“, füge ich leise hinzu.
    Er strahlt mich an:
    „Das ist schon so viel mehr, als ich jemals von dir bekommen habe, dass ich denke, ich müsste singend über die Straßen rennen. Aber dann wäre diese schöne Städtchen ruck zuck ausgestorben“.
    Ich muss lachen.
    „Wann gehen wir laufen?“
    „Och, ich denke am Nachmittag, wenn Laurent wieder bei seinen Eltern ist. Dann habt ihr nochmal Gelegenheit, mit seinen Eltern zu reden und danach kannst du wieder laufen, damit es dir besser geht“.
    „Das ist wahr. Bleibt ihr beiden, du und Auguste zum Mittagessen?“
    „Wenn ihr nichts dagegen habt, gerne. Aber stören wir nicht? Schließlich ist das ein Familienurlaub. Und diesmal im doppelten Sinn. Für die ganze Familie.“
    „Nein, nein das ist alles gut. Schließlich brauche ich ja auch eure Hilfe.“
    So sitzen wir an diesem lauschigen Plätzchen und genießen die Gegenwart des anderen.
    Ich frage mich, was Wolfgang wohl damit meint, dass er mit Auguste die letzten Jahre aufarbeitet.
    Will er eine Therapie machen oder sind die Gespräche mit ihm schon genug? Na, ich denke, dass er schon irgendwann mit mir darüber reden wird.
    Vom Pool höre ich das Geschrei und Geplansche der Kinder. In diesem Moment bin ich einfach nur glücklich.
    Einfach hier sitzen bleiben, nicht mehr aufstehen und den Rest da draußen außen vor lassen. Das wäre der Idealzustand.
    Aber wann gibt es den schon?
    Ich höre ein Fahrradklingeln und blicke Richtung Gartentürchen.
    Auf einem Fahrrad kommt Isabelle angebraust. Sie hält und kommt mit forschen Schritten auf uns zu.
    Als sie Jean-Marie sieht, sagt sie zu ihm:
    „Guten Tag, ich heiße Isabelle und bin die andere Mutter“.
    „Guten Tag Isabelle, ich heiße Jean-Marie und bin einer der Helfer. Schön, dass ich Sie nun auch kennenlerne.“
    „Sind Sie der Psychologe?“
    „Nein, ich bin derjenige, der damals der Polizei mit ein paar Leuten beim Suchen geholfen hat. Und ich habe den Gentest hier in Frankreich machen lassen, weil das in Deutschland schwierig ist“.
    „Gut. Ich wollte nur mal sehen, was Laurent so macht. Es ist schon so spät und er ist immer noch nicht zuh…, zurück und da dachte ich, dass ich Sie mal besuchen könnte.“
    „Isabelle, Sie brauchen keine Angst zu haben, dass wir ihn zurück entführen. Die Kinder haben lange geschlafen, dann haben wir in aller Ruhe gefrühstückt und anschließend sind sie in den Pool gehüpft. Dort sind sie immer noch, wie Sie sicher hören“.
    „Entschuldigen Sie, Monika, wenn es den Eindruck macht, als wollte ich Sie kontrollieren. Aber ich hatte so eine Unruhe in mir und bin so aufgewühlt. Deshalb kam ich her. Eigentlich vertraue ich Ihnen. Nur ist seit gestern so viel auf uns eingestürzt, dass ich gar nicht weiß, wo mir der Kopf steht.“
    Ich lächle sie an und nehme ihre Hand in meine.
    „Ich kann Sie gut verstehen, wir haben das ja auch alles durchlebt. Aber dank der Hilfe Jean-Maries und Augustes sind wir schon ein Stück weiter. Wollen wir uns heute Nachmittag mal mit den beiden zusammensetzen? Vielleicht hilft Ihnen das genauso, wie es uns geholfen hat. Was meinen Sie?“
    „Heute Abend wäre es mir eigentlich lieber, weil wir den ganzen Nachmittag Patienten haben. Der letzte kommt um halb sieben. Aber danach ginge es.“
    Jean-Marie sieht sie an und meint fast beiläufig:
    „Was halten Sie davon, wenn wir den Deutschen mal zeigen, wie man ein französisches Barbecue macht? Die Familie Reiter braucht uns eigentlich nur dieses schöne Anwesen zur Verfügung stellen und den Rest organisieren wir. Na?“
    Sie überlegt einen Moment.
    „Einverstanden. Ich werde die Zutaten machen und das Dessert. Würden Sie so freundlich sein und sich um das Fleisch kümmern? Der Metzger an der Post hat hervorragende Qualität. Natürlich erstatte ich Ihnen Ihre Auslagen.“
    „Moment, darf ich auch mal was sagen?“ werfe ich ein.
    „Ich denke, dass ich an der Reihe bin, den Gastgeber zu spielen. Isabelle, wir haben jetzt zwei Mal bei Ihnen gegessen, nun sind Sie an der Reihe, unsere Gäste zu sein. Ich werde mich um alles kümmern.
    Einverstanden?“
    Unsicher blickt sie Jean-Marie an. Er nickt ihr zu.
    „Gut. Einverstanden. Soll ich Laurent hierlassen oder stört er Sie? Verzeihung, welch

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