Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bist du verliebt, Mami?

Bist du verliebt, Mami?

Titel: Bist du verliebt, Mami? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
hohlen Klatschen traf der Schläger auf.
    »Getroffen!«, jubelte Keenan. »Hast du gesehen, wie fest ich geschlagen habe?«
    »Wenn du so weitermachst, wirst du bald in die erste Liga vorstoßen«, meinte Cooper. »Wollten Sie nicht Pfannkuchen machen?«, erkundigte er sich bei Zoe.
    »Ich … Ja, natürlich.« Langsam atmete sie aus. »Wie es aussieht, bin ich hier überflüssig.«
    »Na ja, ich habe keine Ahnung von Pfannkuchen, und Sie verstehen nicht besonders viel von Baseball. Warum konzentrieren wir uns also nicht alle beide darauf, was wir gut beherrschen?«
    »Ist es vielleicht etwas Besonderes, einen albernen Ball mit einem albernen Schläger zu treffen?«, murmelte sie halblaut, bereits auf dem Weg zur Tür.
    Cooper hatte ihre Worte gehört. »Sie können es zum Beispiel nicht.«
    Zoe blieb wie angewurzelt stehen. »Und ob ich es kann.«
    »Komm, Keenan«, meinte Cooper, als habe Zoe nichts gesagt. »Probieren wir’s noch mal.«
    »Jetzt bin ich dran.« Mit herausfordernder Miene nahm Zoe ihrem Sohn den Schläger aus der Hand.
    »Glaubst du, du triffst ihn, Mama?«, fragte der Kleine aufgeregt.
    »Das werden wir gleich sehen.« Sie ließ sich von Cooper den Ball geben, warf ihn in die Luft und schlug ihn direkt in den Zaun zum Nachbargrundstück.
    »Treffer!«, schrie Keenan und rannte los, um ihn zurückzuholen.
    Cooper schmunzelte. »Für ein Mädchen war das gar nicht schlecht. Aber solch einen Ball – der Fachausdruck heißt Fungo – kann jeder schlagen.«
    »Keenan ist noch zu klein für Lederbälle.«
    »Das habe ich auch nicht gemeint. Mit Fungo bezeichnet man einen Ball, den man selbst geworfen hat.«
    »Oh …«
    »Jetzt werfe ich, Cooper«, entschied Keenan, »und du fängst.«
    »Dann mal los.«
    Drei Versuche mit einer immer kleiner werdenden Entfernung waren nötig, bis Keenan den Ball auch nur in Coopers Nähe brachte.
    »Sie glauben wohl, ich würde nicht treffen, wenn Sie mir den Ball zuwerfen«, meinte Zoe.
    »Das habe ich nicht behauptet.«
    »Dann lassen wir es doch einfach darauf ankommen.«
    »Es wäre besser, wenn Sie sich ein Stück zur Seite drehen«, empfahl Cooper. »So ist es richtig.« Er trat einige Schritte zurück. »Zoe, Sie halten den Schläger, als wollten Sie einen Nagel in die Wand hämmern. Aufgepasst, jetzt kommt er.«
    Er warf den Ball ganz weich. Trotzdem musste sie sich zwingen, nicht zurückzuzucken.
    Weil ihr Stolz und der Respekt ihres Sohnes vor dem weiblichen Geschlecht auf dem Spiel standen, legte Zoe ihre ganze Kraft in den Schwung. Niemand war überraschter als sie, als sie den Ball traf. Cooper fing ihn auf, ehe er auf seiner Nase landete.
    »Na also.« Zoe reichte den Schläger ihrem Sohn und wischte sich die Hände ab. »Jetzt backe ich Pfannkuchen.«
    »Sie hat ganz fest zugeschlagen«, meinte Keenan bewundernd.
    »Allerdings.« Cooper blickte ihr nach. »Deine Mutter ist wirklich etwas ganz Besonderes.«
    »Wirfst du mir den Ball zu, Cooper? Bitte!« Während Zoe nach dem leidenschaftlichen Intermezzo in der Nacht zuvor zum förmlichen Sie zurückgekehrt war, war für Keenan die Freundschaft endgültig besiegelt.
    »Na klar. Aber du musst immer schön auf deine Haltung achten, abgemacht? Wir wollen doch, dass du wie ein richtiger Baseballspieler aussiehst.«
    Als Zoe den letzten Pfannkuchen wendete, blickte sie aus dem Fenster und sah ihren Sohn den Schläger schwingen. Weit flog der Ball nicht, doch Cooper hechtete sehr überzeugend danach … und vorbei.
    »Daneben!«, schrie Keenan und sprang ihn an.
    »Du wirst mir allmählich zu gefährlich«, erklärte Cooper. »Heh, beim Baseball gibt es kein Gerangel, und die Football-Saison ist schon vorbei.« Er packte den zappelnden kleinen Kerl und hielt ihn mit dem Kopf nach unten ausgestreckt von sich weg. Überrascht stellte er fest, dass seine schlechte Laune wie weggeblasen war.
    Allmählich wurde es für Cooper zur Gewohnheit, sich mit Keenan zu beschäftigen. Es wurde zwar nichts geplant, doch immer wieder einmal ergab es sich, dass sie im Garten herumtobten oder er dem Jungen die Grundbegriffe von Baseball beibrachte. Nicht, dass ich besonders an dem Kleinen hänge, dachte Cooper, aber warum soll ich nicht mit ihm spielen, wenn ich nichts anderes zu tun habe?
    Irgendwie war es rührend, wie bewundernd ihn Keenan manchmal anblickte. Außerdem tat es gut, ihn so herzlich lachen zu hören.
    Betrachtete man es genauer, hatte Cooper seit der Gewitternacht wesentlich mehr Zeit mit Keenan als mit Zoe

Weitere Kostenlose Bücher