Bist du verliebt, Mami?
hatte. Doch gleich darauf konnte sie seine Hand auf ihrem Körper fühlen. Die Liebkosung entfachte ein Feuer in ihr.
Sie erinnerte sich noch daran, wie es war, vor Leidenschaft zu brennen. Auch die Verzweiflung danach, als die Flammen erloschen waren und sie allein zurückblieb, hatte sie nicht vergessen.
»Cooper …« Zoe wünschte sich sehnsüchtig, es einfach geschehen zu lassen. Doch diesmal war sie kein junges Mädchen mehr, das jede Vorsicht in den Wind schlug. Diesmal gab es noch jemanden, an den sie denken musste. »Cooper … Nicht.«
Einen Moment lang küsste er sie weiter, dann ließ er sie sanft los. Er atmete genauso heftig wie sie, während er sie leidenschaftlich ansah.
»Jetzt soll ich wohl sagen, dass es mir leidtut.«
Zoe schüttelte den Kopf. »Nein. Mir tut es ja auch nicht leid.«
»Gut.« Cooper drückte ihre Schultern noch einmal, ehe er zurücktrat. »Das habe ich tun wollen, seit ich zum ersten Mal deine Füße gesehen habe.«
Sie glaubte, sich verhört zu haben. »Wie bitte?«
»Deine Füße. Du hast barfuß auf der Leiter gestanden und die Decke gestrichen. Weißt du, dass deine Füße unglaublich sexy sind?«
»Tatsächlich?« Zoe staunte, dass er sie erst völlig aus dem Gleichgewicht und im nächsten Moment zum Lachen bringen konnte. »Dann sollte ich mich wohl bedanken.«
»Ich glaube, jetzt gehe ich besser.«
»Das halte ich auch für klug.«
Er nickte und trat einen Schritt zurück. »Ich werde nicht versuchen, dich mit schönen Worten ins Bett zu locken. Trotzdem solltest du wissen, dass ich schrecklich gern mit dir schlafen würde.«
»Ich weiß deine Offenheit zu schätzen.« Ihre Stimme war nicht ganz fest.
Als Cooper die Tür hinter sich geschlossen hatte, ließ Zoe sich auf die Couch sinken. Wie sollte es jetzt nur weitergehen?
6. K APITEL
Als Cooper endlich aus dem Bett fand, war es beinahe Mittag. Er tastete sich zur Dusche und stellte sich unter den eiskalten Strahl, bis er beide Augen offen hatte. Er rubbelte sich trocken, überlegte kurz, ob er sich rasieren sollte, und verwarf den Gedanken.
Zuerst brauche ich einen starken Kaffee, dachte er, während er Shorts und T-Shirt anzog. Er füllte die Maschine und stellte sie an. Dann öffnete er die Fenster, damit das Sonnenlicht hereinströmen konnte. Vielleicht würde ihm das helfen, richtig aufzuwachen.
Zoe und Keenan waren im Garten. Die Mutter warf dem Sohn einen großen Gummiball zu, den dieser mit einem Plastikschläger zu treffen versuchte. Viel Glück hatte er nicht, aber dem fröhlichen Gelächter nach zu urteilen waren beide mit Begeisterung bei der Sache.
Cooper wollte sich eigentlich wieder zurückziehen, doch die angeborene Neugier ließ ihn verharren.
»So wird das nie etwas!«, rief er, nachdem er eine Weile zugesehen hatte. Im nächsten Moment waren zwei große braune Augenpaare fragend auf ihn gerichtet.
»Tag, Cooper. Siehst du, wie ich Baseball spiele?« Geschmeichelt, dass er Publikum hatte, wedelte Keenan mit dem Schläger hin und her und hätte seine Mutter beinahe am Kinn getroffen.
»Vorsicht, Champion«, mahnte sie und trat ein Stück zurück. »Guten Morgen!«, rief sie Cooper zu. »Möchten Sie frühstücken?«
»Gern.«
Keenan startete einen weiteren Fehlversuch. Cooper schüttelte den Kopf. Der Junge schwingt den Schläger wie ein Mädchen, dachte er. Jemand sollte ihm zeigen, wie man es richtig macht. Ehe er den Gedanken richtig zu Ende gedacht hatte, war er bereits auf der Treppe.
»Du darfst ihn nicht so nah am Körper halten!«, sagte er zu Keenan.
Zoe runzelte die Stirn. »In dem Buch, das ich gelesen habe, heißt es …«
»Buch!« Cooper entfuhr ein unfeiner Ausdruck, den Keenan sofort wiederholte. »Tut mir leid«, entschuldigte er sich hastig, als Zoe ihn strafend ansah. »Hören Sie, aus Büchern lernt man vielleicht Rechnen oder Fremdsprachen, aber nicht Baseball.« Er ging neben Keenan in die Knie und fasste ihn am Handgelenk. »Ganz locker lassen. Jetzt hältst du ihn noch wie ein Mädchen.«
Zoe, die drauf und dran gewesen war, dem Fachmann das Feld zu überlassen, reagierte empört. »Wie bitte? Wollen Sie damit andeuten, dass Frauen unsportlich sind?«
»Das habe ich nicht gesagt. Du musst aus der Schulter schwingen«, rief er Keenan zu, ehe er zu Zoe gewandt fortfuhr: »Es gibt viele ausgezeichnete Sportlerinnen. Immer den Ball ansehen, Keenan«, mahnte er. Er umfasste leicht die Hand des Jungen und warf mit der anderen den Ball in die Luft. Mit einem
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