Bist du verliebt, Mami?
verbracht. Wenn sie sich trafen, war sie immer freundlich, doch Cooper hatte den Eindruck, dass sie es sorgfältig vermied, mit ihm allein zu sein.
Das werden wir ändern, beschloss er und schaltete seinen Computer aus.
Dann sammelte er diverse Spielzeugautos und anderen Krimskrams ein, den Keenan in seiner Wohnung liegen gelassen hatte. Inzwischen glaubte er, Zoe gut genug zu kennen, um zu vermuten, dass sie sich über die Spielsachen mehr freuen würde als über einen Strauß langstieliger Rosen.
Zoe war im Waschkeller, als er an die Tür klopfte. »Wer ist da?«, rief sie laut.
»Cooper.«
»Kommen Sie rein«, rief sie nach kurzem Zögern. »Ich bin gleich so weit.« Sie schaltete die Waschmaschine ein und packte einen Korb mit frischer Wäsche. Eigentlich konnte der genauso gut im Keller bleiben, doch sie fühlte sich sicherer, wenn etwas Cooper auf Abstand hielt.
Wie attraktiv er war! Sie hatte sich wirklich Mühe gegeben, nicht daran zu denken, wie gut er aussah. Wie männlich mit seinem schlanken, durchtrainierten Körper, dem ständig zerzausten Haar und diesen faszinierenden grünen Augen. Wenn ihr Herz nur nicht immer aus dem Rhythmus geraten würde, wenn er sie anlächelte.
»Hallo.« Mehr als einen flüchtigen Blick schenkte sie ihm nicht, ehe sie den Korb auf den Tisch stellte und damit begann, die Wäschestücke zu falten.
»Hallo.« In der Küche herrschte das gewohnte Durcheinander. Sie braucht wirklich jemand, der ihr hilft, ihr Leben besser zu organisieren, dachte Cooper. Wie gut sie riecht! »Keenan hat seine Autos oben bei mir vergessen.« Er stellte sie auf den Tisch. »Ich wollte sie vorbeibringen, ehe er sie vermisst.«
»Danke.«
»Wo ist er denn?«
»In der Schule.«
»Ach so.« Dabei kannte er Keenans Stundenplan genauso gut wie die Ergebnisse der Erstligaspiele. »Sind Sie gerade erst aus dem Blumenladen nach Hause gekommen?«
»Hmmm … Wir haben ziemlich viel zu tun, weil wir für mehrere Hochzeiten die Sträuße binden und die Tischdekoration vorbereiten sollen. Fred hat mich gefragt, ob ich die nächsten drei Wochen ganztags arbeiten kann.«
»Das ist doch sehr schön.« Ganz selbstverständlich nahm Cooper ein Hemd aus dem Korb und faltete es zusammen.
»Wäre sehr schön«, verbesserte Zoe. »Leider lässt es sich mit Keenans Stundenplan nicht vereinbaren. Die Vorschule, in die er geht, schließt um drei. Außerdem bin ich nächste Woche sowieso an der Reihe, ihn und drei andere Kinder hinzufahren und wieder abzuholen. Nicht zu vergessen, dass ich versprochen habe, mit ihm und einigen Freunden am Freitag ins Hallenbad zu fahren. Darauf freut er sich schon lange.«
»Er hat es erwähnt.« Mindestens zwanzig Mal, setzte Cooper im Stillen hinzu.
»Ich möchte ihn ungern enttäuschen.«
»Dann springe ich eben ein.«
Zoe blickte auf, eine blaue Kindersocke in der Hand. »Wie bitte?«
Cooper konnte selbst nicht fassen, was er da gesagt hatte. Einen Moment lang blickte er sie stumm an, dann zuckte er die Schultern. »Ich passe auf Keenan auf. Wenn er nach Hause kommt, kann er bei mir bleiben.«
»Müssen Sie denn nicht arbeiten?«
»Doch, aber den Großteil meiner Artikel schreibe ich hier. Wenn ich wirklich einmal in die Redaktion oder zu einem Interview muss, nehme ich ihn eben mit. Vermutlich wird es ihm großen Spaß machen.«
»Dessen bin ich sicher.« Abschätzend betrachtete Zoe ihn. Dieser J. Cooper McKinnon besaß wirklich die Gabe, sie zu verblüffen. »Aber warum sollten Sie das tun?«
Darauf wusste er eigentlich selbst keine richtige Antwort. »Was ist denn schon dabei? So schlimm ist Keenan wirklich nicht.«
Lachend wandte sich Zoe wieder ihrer Wäsche zu. »Das mag sein, aber Sie haben offenbar den Fahrdienst vergessen.«
»Fahren kann ich auch. Was macht es schon aus, wenn ich außer ihm noch einige Kinder im Auto habe?«
Dazu hätte Zoe ihm einiges erzählen können, aber sie verzichtete darauf. Manche Erfahrungen musste jeder Mensch selbst machen. »Und der Ausflug zum Schwimmen?«
»Im College habe ich das Team der Schwimmer angeführt. Ich bin sogar zum Lebensretter ausgebildet.«
Sie blickte auf. »Ich dachte, Sie hätten Baseball gespielt. Jedenfalls hat Keenan so etwas erwähnt.«
»Das stimmt auch. Während meiner letzten Saisons habe ich zweihundertzwölf Punkte gemacht. Beim Basketball lag meine durchschnittliche Quote pro Spiel bei zweiundvierzig.« Cooper merkte, dass er genauso angab wie ein Teenager, der seine heimliche Flamme
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