Bist du verliebt, Mami?
beeindrucken wollte. Verlegen begann er, Keenans Autos auf dem Tisch hin und her zu schieben.
»Keenan sagt, dass Sie täuschend echt Motorengeräusche nachahmen können«, meinte Zoe lächelnd.
»Jedenfalls klingt es schön laut«, wehrte er ab.
Er geniert sich, dachte sie und hätte ihn am liebsten umarmt. »Wissen Sie was?«, schlug sie vor. »Wir fangen mit einem Probetag an. Wenn es Ihnen zu viel wird …«
Seine Augen blitzten. »Ich bin sicher, dass ich mit einer Hand voll kleiner Jungen zurechtkomme.«
»Dann will ich es anders ausdrücken. Wenn Sie keine Lust mehr haben, brauchen Sie es nur zu sagen. Ich werde Ihnen bestimmt nicht böse sein.«
»Abgemacht. Wann wollen wir anfangen?«
»Von mir aus am liebsten gleich morgen.«
»Ist mir recht.« Dies wäre geklärt. Nun zu seinem eigentlichen Anliegen. »Wie wäre es mit Abendessen?«
Überrascht blickte Zoe auf. »Wenn Sie wollen … Es gibt Hühnchen. Ich weiß noch nicht, ob ich es brate oder mit Nudelsuppe serviere.«
»Nein.« Cooper machte einen Schritt auf sie zu. Instinktiv wich sie zurück. »Ich wollte Sie eigentlich fragen, ob Sie mit mir essen gehen wollen.«
»Ich … Also …« Wirklich eine präzise Antwort, dachte sie und vergrößerte die Entfernung zwischen ihnen. »Ich muss heute Abend arbeiten.«
»Dann morgen.«
»Eigentlich gehe ich überhaupt nicht aus.«
»Das ist mir bereits aufgefallen. Wovor haben Sie Angst, Zoe?«
»Vor Ihnen«, gestand sie und hob die Hand. Warum diese plötzlich auf seiner Brust lag, konnte sie sich freilich nicht erklären. »Ich will keine neue Beziehung eingehen. Dafür habe ich triftige Gründe.«
»Die würde ich gern einmal hören.« Cooper fasste ihr sanft ins Haar und löste das Band, mit dem sie es zusammengebunden hatte.
»Sie wollen mich doch nicht wieder küssen!«, rief sie alarmiert.
»Doch.« Cooper zog Zoe fest an sich. Ohne die Augen zu schließen, begann er, mit Zunge und Zähnen ihre Unterlippe zu liebkosen. »Du hast einen unglaublichen Mund.«
Zoes Herz klopfte wie wild. Ihr wurde schwindlig. Trotzdem dachte sie nicht daran, sich loszumachen. Das ist nicht fair, sagte sie sich, als sie sich ganz dem seligen Gefühl überließ. Wahrscheinlich reagiere ich nur deshalb so intensiv, weil es schon so lange her ist.
Sie glaubte zu zerschmelzen. Cooper hatte nicht erwartet, dass es so erotisch sein würde, wenn dieser schlanke Körper weich wurde. Eigentlich hatte er nur vorgehabt, Zoe zu küssen, um sie beide auf die Probe zu stellen, doch jetzt begann er instinktiv, sie zu streicheln.
Die Berührung seiner Hände auf ihrer bloßen Haut war unglaublich erregend.
»Cooper«, flüsterte sie. »Ich muss nachdenken.«
»Das kannst du später auch.«
Wie herrlich es war, vor Leidenschaft zu glühen! Doch Zoe wusste nur zu gut, was folgte, wenn diese Leidenschaft einmal gestillt war. »Cooper, das können wir nicht …«
»Doch. Ich werde es dir zeigen.«
Halb lachend, halb stöhnend drehte Zoe den Kopf weg. »Mir dreht sich alles. Du musst aufhören. Weißt du eigentlich, was du mir antust?«
»Ich habe noch gar nicht richtig angefangen. Komm mit hoch zu mir, Zoe. Ich möchte dich unter mir spüren, ganz mit dir eins werden.«
»Das wünsche ich mir auch«, gestand sie. »Aber ich muss zuerst nachdenken, Cooper. Es ist fünf Jahre her, seit ich mit einem Mann zusammen war.«
Cooper, der dabei war, eine Spur von Küssen über ihren Hals zu ziehen, blickte auf. Zoes Augen waren verschleiert und der Mund leicht geschwollen. »Es hat niemanden gegeben?«
»Nein.« Lieber Gott, betete sie stumm, lass mich wieder zur Vernunft kommen, ehe ich dem Drang nachgebe, mit diesem Mann zu schlafen. »Keenans Vater und ich haben uns schon lange vor seiner Geburt getrennt. Ich hatte das Gefühl, als wären alle meine Bedürfnisse vertrocknet wie Laub. Du hast ein Zündholz darangehalten, und nun weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll.«
»Liebst du Keenans Vater noch?«, fragte Cooper vorsichtig.
»Nein.« Wenn sie nicht so durcheinander gewesen wäre, hätte diese Frage Zoe zum Lachen gebracht. »Er hat nichts damit zu tun. Das heißt, in gewisser Weise natürlich schon, aber … Ich muss mich setzen.« Sie ließ sich auf einen Stuhl sinken. »Dass so etwas passieren würde, habe ich geahnt, als ich dich zum ersten Mal sah. Es hat viele Jahre keinen Mann in meinem Leben gegeben, weil ich keinen wollte. Mir war nur mein Kind wichtig. Außerdem habe ich Pläne für die Zukunft.« Es
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