Bitcoin
Diskussion unter den Bitcoin-Nutzern führt, ob es sich bei dem Geschäftsmodell nicht doch um einen Betrugsversuch handelt. Eine weitere Firma, Avalon ( http://launch.avalon-asics.com ), brachte mittlerweile 1.500 Stück eigener ASICs auf den Markt, die aber mehr Energie verbrauchen als die Geräte von Butterfly Labs. Inzwischen haben auch andere Firmen angekündigt, ASICs in unterschiedlichen Konfigurationen ausliefern zu wollen.
Sobald ASICs in größeren Stückzahlen auf den Markt kommen, werden sie zweifellos das Mining verändern. Das Mining mit Grafikkarten und FPGAs wird unrentabel werden, da durch die Leistung der ASICs der Schwierigkeitsgrad so stark ansteigen wird, dass mit der bisher eingesetzten regulären Hardware keine nennenswerten Bitcoin-Beträge mehr verdient werden können. Wie dramatisch der Leistungsunterschied zwischen ASICs und der übrigen Mining-Hardware ist, zeigt diese Tabelle:
Quelle: Eigene Zusammenstellung, basierend auf https://en.bitcoin.it/wiki/Mining_hardware_comparison (Stand: Juni 2013).
Mining erscheint verlockend. Der Computer rechnet und verdient dabei stetig Geld. Da normale Computer für das Mining aber inzwischen völlig ungeeignet sind und selbst gut ausgestattete Rechner mit Hochleistungsgrafikkarten im Vergleich zu den ASICs bald nicht mehr konkurrenzfähig sein werden, ist der Einstieg in das Mining, sofern die Hardware noch nicht vorhanden ist, mittlerweile nur noch mit erhöhtem Kapitalaufwand möglich. Zudem kommen vor allem in Deutschland die hohen Energiekosten hinzu, die das Mining mit stromhungrigen Grafikkarten zusätzlich belasten. Oftmals ist es sinnvoller, einen Betrag statt in Hardware besser direkt in Bitcoin zu investieren und von den zukünftigen Wertsteigerungen zu profitieren.
Die Risiken des Bitcoin-Systems
Das Bitcoin-System wirft viele Fragen auf, die vom Haftungsrisiko bis ins Vertrags- und Privatrecht reichen. Weder die Bitcoin-Website noch die Softwarelizenz nehmen zu juristischen Problemen Stellung. In der Textdatei, die mit der Installation des Bitcoin-Clients aufgerufen wird, wird jegliche Haftung für die Software ausgeschlossen. Neben den rein rechtlichen Fragen ergeben sich noch weitere Risiken, die mit Bitcoin einhergehen.
Verlustrisiko
Im Gegensatz zu Kreditkarten und anderen Zahlungsmöglichkeit sind Bitcoin nicht gegen Manipulationen und Diebstahl geschützt. Werden Kreditkartendaten missbraucht, bekommt der Eigentümer den Schaden erstattet, bei Bitcoin ist dies nicht der Fall. Im Gegensatz zu normalen Sparguthaben gibt es keine Einlagensicherung, die Bitcoin schützen würde. Für reguläre Guthaben bei Banken und Sparkassen existieren in Deutschland mehrere unterschiedliche Einlagensicherungsfonds, die im Falle der Insolvenz einer Bank die Guthaben der Sparer schützen. Seit dem 1. Januar 2011 greift außerdem eine Verordnung der EU-Kommission, wodurch Mitgliedsländer der EU zu einer gesetzlichen Entschädigung von 100.000 Euro verpflichtet sind. All diese Sicherungsinstrumente gibt es für Bitcoin nicht.
So ist schon die Möglichkeit, Bitcoin zu speichern, mit vielen Risiken verbunden. Bei der lokalen Speicherung auf der Festplatte eines Computers kann ein Hardwaredefekt auftreten, der die Festplatte und damit das gesamte Bitcoin-Guthaben zerstört. Zudem ist Bitcoin durch Hackerangriffe und Malware gefährdet. Ohne Verschlüsselung und Absicherung gegen fremde Zugriffe besteht immer ein Risiko bei der lokalen Speicherung auf einem Computer. Maßnahmen zur Verschlüsselung sind jedoch für Privatanwender relativ komplex, und schon kleine Fehler können Sicherheitslücken verursachen. Auch die Online-Speicherung der Bitcoins bei entsprechenden Dienstleistern ist nicht sicher. Die sogenannten Online-Wallets stellen ein beliebtes Ziel für Hackerangriffe dar und bei einem erfolgreichen Angriff ist das Guthaben ebenfalls weg.
Auch die Bitcoin-Börsen sind ein beliebtes Ziel für Hackerangriffe. So wurde am 20. Juni 2011 bei einem Hackerangriff auf Mt.Gox eine Datenbank mit Nutzernamen, E-Mail-Adressen und Zugangsdaten von über 61.000 Kunden gestohlen. Zudem wurden 25.000 Bitcoins, die damals einen Marktwert von ca. 500.000 US-Dollar hatten, an den Angreifer ausgezahlt. Einige Tage später kam es zu einem zweiten Hackerangriff, wobei 400.000 Bitcoins erbeutet wurden. Die Bitcoins wurden sofort auf dem Markt zum Verkauf angeboten, was den Kurs innerhalb einer halben Stunde von 17,50 auf 0,01 Dollar sinken ließ. Mt.Gox setzte
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