Bitcoin
daraufhin den Handel aus und fror alle Konten ein. Die Transaktionen wurden von Mt.Gox wieder rückgängig gemacht, was den Preis wieder auf dem alten Niveau stabilisierte und die Nutzer beruhigte. Trotz der Rückabwicklung und des dadurch begrenzten Schadens stellen die Sicherheitsmechanismen der Handelsplattformen eine Schwachstelle dar. Zudem verwenden viele Nutzer bei mehreren Handelsplattformen identische Zugangsdaten, sodass bei einem erfolgreichen Angriff oft der Zugang zu mehreren Websites erbeutet wird. Inzwischen verstärken aber auch die Bitcoin-Handelsplätze ihre Sicherheits- und Abwehrmaßnahmen und bieten doppelte Authentifizierungen an, etwa durch Google Authenticator.
Verbotsrisiko
Noch gibt es für Bitcoin keinerlei staatliche Regulierungsmaßnahmen, es besteht aber das Risiko staatlicher Eingriffe bis hin zum Verbot. Der dezentrale Charakter des Netzwerkes macht einen Zugriff für jede staatliche Institution sehr schwer, da es keinen zentralen Server gibt, den man überwachen und bei Verstößen abschalten kann. Eigentlich ist dies ein Vorteil der digitalen Währung, aber ein Zahlungssystem ohne staatliche Regulierung lockt auch Kriminelle an, die mithilfe von Bitcoin illegale Geschäfte abwickeln. Mit der zunehmenden Verbreitung von Bitcoin nimmt auch die Zahl der illegalen Geschäfte zu. Da keine Regierung Bitcoin regulieren kann und die komplette Abschaltung eines dezentralen Netzwerkes nicht möglich ist, besteht die Gefahr, dass Bitcoin in einigen Ländern schlicht für illegal erklärt wird. Bei einem Verbot der Bitcoin-Währung würden zwar weiterhin Handel und Transaktionen damit im Internet stattfinden, jedoch wäre Bitcoin als Zahlungsmittel für legale Geschäfte nicht mehr einsetzbar. Dies würde wahrscheinlich einen enormen Preisverfall und das Ende von Bitcoin als Alternative zu regulären Währungen bedeuten.
Einer der Vorteile von Bitcoin, die Anonymität bei den Transaktionen, könnte sich in diesem Zusammenhang zu einem Nachteil entwickeln. Bereits jetzt werden Bitcoins für Geschäfte in grauen und schwarzen Märkten eingesetzt und allerlei dubiose Angebote kursieren im Netz. Beliebt ist Bitcoin vor allem auf dem virtuellen Handelsplatz „Silk Road“. Silk Road existiert seit Februar 2011 in Form von Hidden Services im Tor-Netzwerk. Dies ist ein spezielles Netzwerk, das weitgehende Anonymität garantiert. Auf dem Markplatz werden hauptsächlich illegale Waren, wie Drogen, Waffen und Arzneimittel, gehandelt. Der Großteil der Anbieter stammt aus den USA, aber der Versand der Waren findet weltweit statt. Allein im ersten Halbjahr 2012 wurden durchschnittlich monatliche Umsätze von umgerechnet 1,2 Millionen US-Dollar erzielt und der Handel über Silk Road machte ca. 4,5 bis 9 Prozent aller Bitcoin-Transaktionen aus.
Für die Käufer hat Silk Road den Vorteil, nicht mit dem Verkäufer physisch in Kontakt treten zu müssen. Allerdings besteht beim Versand von Drogen oder anderen illegalen Waren für die Polizeibehörden eine Chance, die Güter zu entdecken und den Empfänger zu überführen. Da die meisten Sendungen als normale Briefe verschickt werden und diese aufgrund der schieren Masse nur stichprobenartig kontrolliert werden, ist die Entdeckungswahrscheinlichkeit aber sehr gering. Auch der Standort der Silk-Road-Server ist unbekannt, sodass es kaum möglich ist, den Handelsplatz durch Abschalten der Server zu schließen. Selbst wenn die Server ausgeschaltet werden könnten, würde wahrscheinlich bald eine Kopie von Silk Road entstehen.
Derzeit wächst der Handel auf Silk Road um durchschnittlich 6 Prozent pro Monat. Immer mehr Verkäufer kommen auf die Plattform, um die Wünsche von immer mehr Käufern nach illegalen Waren zu befriedigen und der gesamte Handel wird mit Bitcoin abgewickelt. Die einzige Möglichkeit, den Handel einzudämmen, besteht darin, die Handelswährung komplett zu verbieten, um die Nutzung der Profite außerhalb von Silk Road zu erschweren. Da Bitcoin momentan nur von einer kleinen Gruppe von Teilnehmern genutzt wird, die Akzeptanz gering ist und die Nutzung hauptsächlich über das Internet stattfindet, hätte ein Verbot keine großen Auswirkungen auf die bestehende Wirtschaft.
Die Anzeichen, dass die Regierungen gegen Bitcoin bzw. dessen Handelsplattformen vorgehen, mehren sich. Ende April 2013 stellte die amerikanische Bitcoin-Börse Bitcoin24 den Betrieb ein, da die US-Bankkonten des Unternehmens gesperrt worden waren. Da es dadurch nicht mehr
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