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Bitte nicht berühren (German Edition)

Bitte nicht berühren (German Edition)

Titel: Bitte nicht berühren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin
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verspanne ich mich und ziehe leicht meinen Kopf ein.
    „Ich habe ihn ja wohl nicht geschlagen“
    „Trotzdem tut es weh! Er denkt, du wärst ein böser Mensch, Alex!“, sage ich aufgebracht und jetzt legt er den Kopf schief, verschränkt die Arme.
    „Und du?“
    „Was...?“, verwirrt sehe ich ihn an.
    „Denkst du auch dass ich ein böser Mensch bin?“
    „Natürlich habe ich River erklärt, dass sein Vater nichts Böses will“, antworte ich angespannt, „kein Vater will das, nicht mal einer, der sich nicht für sein Kind interessiert“
    Alex dreht sich weg und sieht aus dem Fenster, es ist dunkel und ich weiß nicht, was er da sucht, aber ich atme tief durch und sehe dann auf den Boden.
    „Tut mir leid“, sage ich leise.
    Alex dreht sich wieder zu mir um und ich seufze.
    „Das war unprofessionell. Er ist dein Sohn, du darfst entscheiden, wie du ihn erziehst“, ich sehe weg, aber Alex antwortet lange nicht.
    „Das möchte ich doch gar nicht. Dafür habe ich dich eingestellt, weil ich nicht weiß, wie es geht“, erwidert er plötzlich weich und freundlich und ich sehe ihn überrascht an.
    „Aber das ist doch nicht schwer“, entgegne ich lächelnd, „wie würdest du denn behandelt werden wollen?“
    „Ich würde auf jeden Fall nicht mit einer Schere bedroht werden wollen...“, murmelt er und ich muss schmunzeln.
    „River hat ein Problem damit, ignoriert zu werden“, sage ich dann fest und Alex runzelt die Stirn.
    „Und?“
    „Fällt dir nichts auf?“
    „Sollte es?“
    „Natürlich“, ich verschränke die Arme und sehe ihn an, „du ignorierst ihn den ganzen Tag. Kinder können damit nicht umgehen“
    „Bin ich jetzt etwa schuld?!“, empört er sich gleich und ich schüttle den Kopf, gehe an das andere Fenster und sehe ebenfalls hinaus.
    „Es geht nicht um Schuld. Aber wenn man Kindern etwas vormacht, ahmen sie es nach. Wie man Kindern entgegenkommt, merken sie sich und verarbeiten es auf eine Weise, die wir nicht immer nachvollziehen oder verstehen können. Und Ignoranz ist schrecklich“, sage ich leise und höre, wie Alex sich schräg hinter mich stellt.
    „Was ist dir passiert? Wieso bist du so ausgerastet, jetzt, wo du vorher so emotionslos mir gegenüber warst?“, fragt er nun leise und ich sehe ihn erschrocken an, drehe mich zu ihm um und schüttle den Kopf.
    „Ich war unprofessionell. Tut mir leid“, wimmle ich ihn ab und möchte gehen.
    „Warte, bitte...“, fängt er an, aber dann klingelt sein Handy und ich verdrehe die Augen, ohne, dass er es sieht. Er hält mich am Arm fest, ich ziehe ihn krampfhaft zurück und sehe ihn empört an, aber er hebt die Hand und geht an sein Handy.
    „Ja?“
    Ich bleibe also stehen und warte ab. Es wird schon nichts Wichtiges sein, wenn ich da bleiben soll.
    „Ja, ich glaube... warte kurz“, er hält das Telefon zu, „seine Mutter will ihn morgen haben. Nur einen Tag. Ist das okay?“
    „River ist dein Sohn“, erwidere ich und betone dabei seinen Namen, zucke mit den Schultern.
    „Ja, du kannst ihn holen. Ja, egal wann. Gut. Bis dann, Gillian“, er legt auf und steckt das nervige Teil weg.
    „River’s Mutter?“
    „Ja, sie ist morgen in der Stadt und möchte den Tag mit ihm verbringen“, er winkt ab und ich sehe ihn fragend an. Dafür sollte ich hier bleiben?
    Er sieht mich an und ich weiß nicht, was er denkt, es ist mir unangenehm, wie er mich mustert und ich verschränke meine Arme, drehe mich leicht weg.
    „Ich gehe dann schlafen. Gute Nacht“, sage ich knapp und verlasse den Raum, ehe er antworten kann, laufe schnell die Treppe hoch und erst in meinem Zimmer atme ich durch.
    Ich hasse solche Momente.
     
    Am nächsten Morgen habe ich River früh fertig angezogen, in der Gruppe für heute abgemeldet und stehe mit ihm in der Küche, als Alex aufsteht.
    Er kommt in die Küche und als er uns sieht, hält er kurz inne.
    „Guten Morgen“, sagt er relativ gut gelaunt und ich nicke ihm zu, er geht an River vorbei und wuschelt ihm kurz über den Kopf. Beeindruckt hebe ich meine Augenbrauen und er sieht mich fragend an.
    Ich gehe auf die Knie und ziehe ihn etwas zu mir her.
    „Das ist Männersprache für: tut mir leid, dass ich so ein A... war“, flüstere ich so laut, dass es Alex gerade noch hört, der vor dem Kühlschrank steht. River lacht entzückt auf und Alex sieht zu mir, schmunzelt leicht und seufzt dann laut.
    „Jaja, keine Sorge, ich mache gleich Frühstück. Wir sind auch erst seid eben wach“, sage ich sofort und

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