Bitte nicht berühren (German Edition)
gehe an den Herd.
„Nein, das ist es gar nicht. Ich will Gillian nicht sehen“, sagt er wehleidig und ich muss schmunzeln, sehe zu River, der mich fragend ansieht.
„Deine Mummy holt dich heute, ihr verbringt heute den Tag zusammen“, erkläre ich ihm kurz.
„Kommst du mit?“, fragt er hoffnungsvoll, ich sehe kurz zu Alex, der die Augenbrauen hebt.
„Nein, Liebling, ich kenne deine Mum nicht und sie will mal wieder etwas Zeit mit dir alleine verbringen, weißt du? Sie hat dich bestimmt vermisst“
„Nein, hat sie nicht. Wenn nicht mal der sie sehen will“, er zeigt auf Alex und ich muss lachen, als ich sein Gesicht sehe.
„Ich habe einen Namen“, sagt er knapp und sieht River schwach an, aber der zuckt mit den Schultern.
„Ich auch“, murmelt er und verschränkt die Arme, die beiden sehen sich an und ich drehe mich neugierig um, sehe sie nacheinander an.
„Willst du seinen erfahren?“, frage ich River dann und er sieht mich gleich wieder fröhlich an und nickt, „das ist... Daddy“, sage ich weich und beide sehen mich groß an.
Gleichzeitig wollen sie protestieren, aber es klingelt.
„Och nö. Willst du mir einen Gefallen tun?“, fragt Alex panisch und ich muss lächeln.
„Eigentlich nicht, aber ich tu’s. Sie soll nicht wissen, dass du da bist?“, frage ich leise und er nickt, geht gleich aus dem Raum.
„River, lass’ uns was spielen. Wir müssen so leise sein, dass Alex uns nicht hört, er arbeitet nämlich ganz schwer und ist sonst wieder gestresst“, erkläre ich knapp und er nickt, dann nehme ich ihn an der Hand und gehe zur Tür.
„Oh, du musst die Nanny sein“, sagt eine junge Frau und ich hebe die Augenbrauen. Ist die noch jünger als Alex?! Kennen die Verhütung??
„Ich bin Nora, ja. Kommen Sie doch rein, Alex ist nicht da, er ist...“
„Arbeiten, ja. Ich will eigentlich gar nicht lange bleiben, River und ich gehen heute auf den Rummelplatz“, verkündet sie und sieht ihren Sohn nicht mal an.
„Na also, hörst du das? Das gefällt dir doch, hm?“, frage ich den kleinen Spatz an meiner Hand und er strahlt mich an.
„Kannst du nicht mit?“, fragt er dann leise, aber ich schüttle den Kopf.
„Wenn ich nicht hier bin, dann verhungert Alex doch“, erwidere ich übertrieben besorgt und er lacht auf, „deine Mum sorgt ja für dich, okay? Ich freue mich auf heute Abend, wenn du wieder da bist“
Ich küsse ihn auf die Stirn, River umarmt mich und dann geht er mit Gillian zum Auto.
Mit einem mulmigen Gefühl lasse ich ihn gehen und schließe die Tür, gehe wieder in die Küche, wo Alex schon wieder steht.
„Danke. Aber den Kommentar habe ich gehört...“, murmelt er und ich muss schmunzeln, sehe zum Herd und seufze auf.
„Ach Scheiße...“, ich nehme die Pfanne runter und werfe den verbrannten Pancake weg.
„Weißt du was?“, Alex stellt sich neben mich und sieht mich fragend an.
„Hm?“
„Heute bist du ja praktisch... rein privat hier“
„Bin ich das?“, frage ich schmunzelnd und sehe ihn an.
„Na klar. Du könntest ja gehen solange River nicht da ist, aber eben an der Tür meintest du, dass du hier bleiben musst, wegen mir“, sagt er siegessicher und ich verdrehe leicht die Augen, sehe ihn schwach an.
„River würde mir leid tun, wenn sein Vater so früh schon verhungern würde, wo er doch gerade anfängt, zu verstehen was ein Dad überhaupt ist“, erwidere ich und jetzt lacht er auf.
„Ach was, komm schon! Ich wette, du weißt, dass ich gar nicht sooo schlimm bin“, sagt er lachend und ich lächle leicht.
„Nein, ich weiß, dass in jedem Menschen etwas Gutes steckt. Die Frage ist, wie das aussieht. Aber ja, ich habe wohl einen ganzen Tag privat“
„Und weißt du, was das heißt?“, hakt er nach.
„Dass ich nicht arbeite?“
„Genau! Und, dass du endlich entspannt sein darfst, dich richtig anziehen kannst und mal deine... schmerzvoll aussehende Frisur öffnen kannst“, er deutet auf meinen Zopf und ich hebe die Augenbrauen, als er aus dem Zimmer geht.
Hm. Ich hätte ihn als jemanden eingeschätzt, der sowas nicht mal merkt.
Aber die Frisur tut nicht weh...
Kapitel 9 - Alex
Es dauert nicht lange, bis mir Nora nach oben folgt und in ihr Zimmer möchte, aber dann hält sie inne.
„Was meinst du überhaupt mit ,richtig anziehen‘?“, will sie dann schmunzelnd wissen.
„Na, wir gehen shoppen. So einfach ist das“, antworte ich und verschwinde in meinem Zimmer, wo ich mir eine dunkle Jeans und einen Pulli
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