Bitte nicht berühren (German Edition)
halte mir die Hand vor den Mund.
„Hab’ ich was falsch gemacht?“, fragt sie und runzelt unsicher die Stirn. Ich schüttle meinen Kopf.
„Ich... nein, es ist nur...“, stottere ich und fahre mir übers Gesicht.
„Ich muss telefonieren“, sage ich dann und laufe rein, renne dann fast nach oben in mein Büro und stelle mich ans Fenster, atme tief durch.
Oh Gott...
Was war das eben?! Das hat sich fast angefühlt wie ein Stromschlag, nur... nicht so schmerzhaft.
Ich bemerke Nora unten im Garten, sie setzt sich wieder hin und öffnet ihre Haare, legt sie sich um die Schultern und fängt dann an sie zu flechten. Nachdenklich beobachte ich sie dabei, lehne meine Stirn an das Glas und mein Atem beschlägt die Scheibe.
Wieso ist mir bisher nie aufgefallen, wie anmutig und elegant sie sich bewegt?
Seufzend reiße ich meinen Blick von ihr und lehne mich mit dem Rücken an die Wand. Ich muss mir nichts vormachen.
Ich hab’ mich in sie verschossen.
Reicher, verwöhnter Schnösel verguckt sich in die Nanny seines Sohnes.
Wie klischeehaft...
Kapitel 22 - Nora
Ich bleibe noch lange im Garten sitzen und weiß nicht, was ich falsch gemacht habe. Es sah fast so aus als hätte er Schmerzen oder so! Oh Gott, am Ende habe ich ihn gebissen? Ach nein, das hätte ich ja gemerkt...
So schlecht kann ich doch gar nicht gewesen sein!
Wie deprimierend.
Ich stehe auf und gehe wieder rein, mache mich erst mal an das Abendessen und bin plötzlich total niedergeschlagen. So schnell kann sich das wenden, erst schwebe ich auf einem Hoch und plötzlich bin ich im vollen Tief.
Super toll.
Kurz bevor ich das Essen fertig habe, klingelt es und ich sehe aus dem Fenster. Ja, River ist zurück!
Ich eile zur Tür, öffne sie und strahle meinen kleinen Liebling an.
„Da bist du ja wieder! Man, habe ich dich vermisst. Na komm her“, ich gehe in die Hocke und River umarmt mich stürmisch.
„Es war so toll, ich weiß jetzt, wie Daddy arbeitet! Und wo, und was, und wieso und wann“, sagt er aufgeregt und ich lächle, stehe wieder auf und lächle Marcel an.
„Danke, Marcel. Willst du noch zum Essen bleiben?“, River geht an mir vorbei und zieht seine Schuhe aus.
„Danke, aber ich gehe gleich wieder zu den Jungs zurück, sonst stellen die alles auf den Kopf. Hattet ihr einen schönen Tag?“, fragt er lächelnd und lehnt sich gegen die Tür.
Ich muss schmunzeln und kratze mich am Kopf.
„Kann man so sagen, schätze ich. Alex ist... ein guter Chef“, ich sehe Marcel an und er nickt langsam.
„Schon klar. Wieso macht ihr beiden Hübschen es euch nicht öfter gemütlich und schickt den Racker zu uns? Er ist unglaublich liebenswert“, Marcel streicht mir eine Strähne aus der Stirn und ich sehe ihn groß an.
„Ich will River nicht abschieben“, sage ich direkt und Marcel lacht auf.
„Das weiß ich auch, keine Sorge... aber ich glaube, du wirst erwartet“, Marcel deutet mit seinem Kopf an mir vorbei, ich sehe über die Schulter, wo Alex an der Treppe steht. Er nickt Marcel kurz zu und verschwindet dann schon im Esszimmer.
„Äh... ja. Danke nochmal“, ich lächle ihn an und Marcel nickt, dann geht er und ich schließe die Tür, hole das Essen aus der Küche und bringe es ins Esszimmer, wo Alex mir River sitzt und alles erzählt bekommt.
„Und Bernhard ist sooo cool! Er hat die ganze Zeit mit mir gespielt!“, River bekommt fast keine Luft mehr und ich schöpfe ihm auf den Teller, er strahlt mich an und sieht uns dann abwechselnd an, „was habt ihr gemacht?“
Ich sehe Alex kurz an, der aber weiterhin zu River sieht.
„Wir hatten einen ruhigen Tag, keine Nervensäge“, antwortet Alex dann lächelnd und zwinkert River zu, der lacht.
„War Alex böse zu dir?“, fragt er danach aber ernst und ich runzle die Stirn.
„Natürlich nicht. Wieso sollte er denn?“
„Weil du so schaust, als hättest du Angst, dass er dich anschreit“, River sieht mich besorgt an und ich lächle, lege meine Hand auf seine.
„Keine Sorge, Alex macht das nicht und selbst wenn, ich... bin groß genug, ich kann auf mich aufpassen“, sage ich lächelnd und River nickt langsam.
Wir essen zu Ende, aber ich sehe Alex nicht mehr an und er mich genauso wenig. Na klasse und das, obwohl wir uns so gut verstanden haben.
„Na komm, Süßer, du hattest einen anstrengenden Tag, du solltest schlafen gehen“, ich stehe auf und halte River meine Hand hin, er springt auf und küsst Alex, dann schnappt er sich meine Hand und zieht
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