Bitte nicht berühren (German Edition)
mich mit nach oben.
Nachdem er die Zähne geputzt hat, bringe ich ihn ins Bett, wo er mich lange ansieht, mit dem gleichen Blick wie Alex.
Gruselig.
„Und du hattest wirklich einen schönen Tag?“, fragt er leise und ich runzle die Stirn.
„Ja, das habe ich doch schon gesagt“
„Du siehst aber so traurig aus“
Ich seufze und nicke langsam.
„Manchmal... erwarten Erwachsene etwas zu viel von anderen und werden enttäuscht. Und ich glaube, das war dieses Mal bei mir so. Aber keine Sorge, Alex ist ein toller Mann, das kannst du mir glauben“, schwärme ich und River nickt.
„Was habt ihr gemacht?“
„Wir haben ganz lange miteinander geredet, gelacht und saßen draußen. Eigentlich nicht viel, aber mehr, als gedacht“, ich merke, dass ich sehnsüchtig werde und räuspere mich kurz.
„Gut, das freut mich. Ihr sollt beide mehr lachen“, River sieht mich tadelnd an und ich nicke lachend.
„Okay. Gute Nacht, mein Engel“, ich küsse ihn auf die Stirn und dann gehe ich aus dem Zimmer, mache das Licht aus.
Was mache ich denn jetzt? Gehe ich runter?
Naja, die Küche ist noch nicht aufgeräumt...
Also gehe ich dort hin und bringe sie etwas auf Vordermann, beseitige das Schlachtfeld, was ich heute angerichtet habe. Das sieht so gar nicht nach mir aus!
„Nora?“, ruft Alex aus dem Wohnzimmer und sofort beschleunigt sich mein Herzschlag.
„Ja?“
„Du hast doch bestimmt nichts dagegen, mir einen deiner berühmten Cocktails zu machen?“, ruft er und ich höre, dass er schmunzelt.
„Nein“, ich mache mich also daran und es dauert nicht lange, bis ich ihn fertig habe, muss mich dann aber doch dazu überreden, ins Wohnzimmer zu gehen.
Schließlich siegt die Neugier und ich trete ein, halte Alex das Glas hin und er sieht zu mir hoch, nimmt es ab und als ich gehen will, hält er mich sanft an der Hand zurück.
„Wieso bleibst du nicht?“, fragt er leise und ich schüttle den Kopf.
„Heute nicht. Ich bin müde“
„Es... danke für heute, Nora. Es war ein schöner Tag“, sagt er leise und ich nicke, er lässt mich los und ich gehe direkt nach oben.
Wieso handelt er auf diese abstoßende, verletzende Art, redet dann aber genau vom Gegenteil? Er hat mich stehen lassen, sagt aber, ich soll bleiben.
Er hat mich angesehen, als wäre ich jemand Schreckliches, dankt mir aber für den schönen Tag.
Was macht das für einen Sinn?
Naja, da gibt es nur eine Erklärung.
Die Nonnen müssen Recht haben: Männer die flirten, sind Gesandte des Teufels.
Bei diesem Gedanke muss ich lachen, gehe in mein Zimmer und schließe die Tür.
„Selbst wenn, er sieht so gut aus, da ist es mir egal, wo er herkommt...“, flüstere ich und schließe meine Augen, sehe auf das leere Bett.
Schade, ich schätze, heute Nacht kommt er wohl nicht mehr.
Kapitel 23 - Alex
Ich nehme einen Schluck von dem Drink und schmecke nur Nora’s liebevolle Art, mit der sie ihn zubereitet hat.
Ach scheiße.
Das ist doch total dämlich. Ich führe mich schlimmer auf, als sie und dabei habe ich doch die Erfahrung.
Aber das ist so... ich weiß auch nicht! Ich kann ihr doch nicht sagen, dass ich auf sie total abfahre und mehr mit ihr erleben möchte! Das ist doch...
Ich trinke das Glas leer, stehe auf und laufe leise nach oben, sehe erst bei River rein und stelle fest, dass er genauso schläft wie ich.
Ich küsse ihn zärtlich auf den Kopf, decke ihn vorsichtig zu und schließe dann die Tür wieder. Als ich an Nora’s Tür vorbeilaufe, halte ich kurz inne und berühre die Klinke. Dann lächle ich und gehe in mein Zimmer.
Am nächsten Morgen bin ich ungewöhnlich früh wach und erwische gerade River dabei, wie er zu Nora ins Zimmer will.
„Hey Kleiner! Komm, wir tun ihr einen Gefallen und machen Frühstück“, flüstere ich leise. River reibt sich seine Augen und dann streckt er mir schweigend die Hand hin, wir gehen nach unten und ich setze ihn auf die Anrichte in der Küche.
„Meinst du, sie ist eher der Müsli- oder der Toasttyp?“, frage ich meinen Sohn und sehe kritisch in den Kühlschrank. Ich habe einfach nicht drauf geachtet was sie frühstückt...
River stöhnt auf.
„Sie hat doch bisher immer Brot gegessen! Wieso sollte sie plötzlich Müsli wollen? Und vergiss den Orangensaft nicht“, sagt er ungeduldig und schlägt mit seinen Fersen gegen den Schrank. Ich muss lachen und nicke.
„Findest du nicht auch, dass sie besser aussieht, wenn ihre Haare offen sind?“, will ich dann wissen und sehe ihn
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