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Bitte nicht füttern: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Bitte nicht füttern: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Bitte nicht füttern: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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nicht schlecht, als das zarte Wesen ebenfalls das Mäulchen öffnete und ein piepsiges »Miau« äußerte.
    »Hast du Hunger?« Monty verstand das neuerliche Miau als ein Ja. »Ich auch. Komm, wir gehen rüber zu Onkel Rory und besorgen uns Frühstück.« Monty rappelte sich auf, und als er feststellte, dass er immer noch in seinem geliehenen James-Bond-Anzug inklusive Schuhen steckte, packte er das Kätzchen kurzerhand in die Sakkotasche und ging aus dem Haus.
    Rory und die Crew waren bereits am frühen Morgen zur Kochschule gegangen, um dort nach den Exzessen der Premierenparty aufzuräumen, sodass in der Küche des Cockleshell niemand anzutreffen war.
    Monty holte das Katzenjunge aus der Tasche und setzte es auf die picobello saubere Arbeitsfläche.
    »Okay ... also ... äh ...« Mit gerunzelter Stirn sah er das Tier an. »Wir haben uns noch gar nicht richtig vorgestellt, oder? Ich bin Monty.« Er streckte die Hand aus, doch das Katzenjunge schlug natürlich nicht ein, sondern rieb seinen Kopf daran und begann zu schnurren.
    »Cool.« Monty erwiderte die Zuneigungsbekundung, indem er dem Tier kurz den Kopf kraulte. »Und du?«
    Da miaute die Katze wieder.
    »Du hast Hunger, ich weiß. Eins nach dem anderen. Ich wollte erst mal wissen, wie du heißt?«
    Die Katze schwieg.
    »Aha. Namenlos. Darf ich mir einen ausdenken?« Er legte den Finger auf die Lippen und dachte scharf nach.
    Dann nickte er.
    »Ich hab’s. Passt gut zu dir und ist kurz und bündig und leicht auszusprechen, wenn ich betrunken bin. Was ich, wie du im Laufe unseres Zusammenlebens herausfinden wirst, ein bisschen zu oft bin, aber wehe, du hast was dagegen, ja?« Wieder streckte er die Hand aus. »Also, noch mal: ›Hi, ich bin Monty ...‹« Vorsichtig hob er das Pfötchen mit einem Finger an.
    »Hi, ich bin Pimpf«, antwortete er sich selbst mit Piepsstimme und grunzte dann vor Lachen.
    »Sehr erfreut, Pimpf. Regel Nummer eins, wenn du an meiner Seite überleben willst: Iss niemals etwas, das ich gekocht habe. Im Prinzip koche ich aber sowieso nie, das heißt, du bekommst bei mir nichts zu essen. Wenn du Hunger hast, kommst du einfach hierher. Das hier ist das reinste Schlaraffenland. Ganz gleich, was Onkel Rory kocht ...« Er führte Daumen- und Zeigefingerspitze an die Lippen. »Einfach perfekt. Also, dann lass uns mal sehen, was es heute zum Frühstück gibt. Das da« – er zeigte auf die schwere Tür – »ist das, was man einen Kühlraum nennt.«
    Er bückte sich, bis seine Schulter auf der Höhe der Arbeitsfläche war. »Komm, Süße. Den sehen wir uns mal von innen an.«
    Zwanzig Minuten später kamen die beiden leicht abgekühlt und viel satter wieder heraus. Sie hatten sich eine große Hühnerterrine geteilt.
    Und erst jetzt fiel Monty auf, wie still und leer es im Cockleshell war.
    »Wo sind die denn wohl alle, Pimpf?«
    Eigentlich wollte das Kätzchen wohl miauend antworten, doch da entwich ihm ein Bäuerchen.
    »Gute Idee.« Monty grinste die Katze an und rülpste dann selbst. »Muss ja raus. So, und jetzt versuchen wir mal herauszufinden, was aus dem Herrn des Hauses geworden ist. Oder sollen wir den Umstand, dass er offenbar anderweitig zu tun hat, gnadenlos ausnutzen?«
    Das war schließlich die perfekte Gelegenheit, sich mit Rorys Leckereien den Magen vollzuschlagen, bis dieser zu platzen drohte.
    Dann erinnerte er sich an das überbordende Buffet vom Vorabend, dessen Köstlichkeiten von den meisten Gästen verschmäht wurden, weil sie lieber der kostenlosen Flüssignahrung zusprachen.
    »Er ist bestimmt drüben im Trevail«, murmelte Monty. »Komm, Pimpf.« Er packte die neue Freundin wieder in die Sakkotasche, wo diese noch einmal laut rülpste, dann den Kopf an seinem Bauch rieb und wieder schnurrte. »Ich weiß, wo es Nachtisch gibt.«
    Eines Tages, ging es Monty auf dem Weg vom Cockleshell zum Trevail durch den Kopf, wird sich mein Stoffwechsel rächen und ich werde fetter als der fetteste Sumoringer der Welt aufwachen. Aber bis dahin lebe ich weiter wie die Made im Speck ... oder im Lammkarree ... oder in der Schokoladentorte.
    Linda versuchte, nicht allzu euphorisch zu winken, als ihre Eltern und der Rest der Familie sich ohne sie auf den Weg zurück nach Spanien machten.
    Sie befürchtete, wenn sie allzu glücklich wirkte, würden sie es sich vielleicht anders überlegen und sie doch noch mitnehmen. Ihr Vater hatte beim Frühstück jedenfalls ein paar Kommentare in der Richtung gegrummelt.
    Warum hatte ihre Mutter auch

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