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Bitte nicht füttern: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Bitte nicht füttern: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Bitte nicht füttern: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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könnte unter den staubigen Rädern eines Fahrzeugs des öffentlichen Personennahverkehrs enden. Dennoch schaffte sie es, vernünftig über diese Frage nachzudenken und den Kopf zu schütteln.
    »Nein, ich glaube nicht.«
    »Na, siehst du. Kommt alles nur auf die Wege an, für die man sich entscheidet. Wer weiß, wenn ich jetzt ausreichend herumkomme, dann begegnen mir vielleicht schon alle meine potenziellen Deckel, ich amüsiere mich mit ihnen allen und entscheide mich dann für den besten. Das wäre doch genial, oder? So, und jetzt gute Nacht, du musst morgen früh raus, Inez.« Linda schob die Hand unter das Kissen, um sich richtig zu betten, und stieß auf etwas Festes, leicht Feuchtes.
    »Iiih, was ist das denn?«
    Sie zog den seltsamen Klumpen hervor, der sich als ein in eine Papierserviette gewickeltes, leicht lädiertes Stück Hochzeitstorte entpuppte.
    Inez machte eine Unschuldsmiene.
    »Hast du irgendwas hiermit zu tun?«
    »Vielleicht ...«
    »Vielleicht?« Linda zog eine Augenbraue hoch.
    »Also gut, ja, ich hab’s dahin gelegt. Unter meinem Kissen liegt auch ein Stück. Pips Tante Susan – du weißt schon, die, die total nett ist, aber aussieht wie ein Mann in Frauenkleidern – also, die hat gesagt, wenn man sich ein Stück Hochzeitstorte unters Kissen legt, träumt man in der Nacht von dem Mann, den man mal heiraten wird ... Ist angeblich eine alte englische Tradition.«
    Linda verdrehte die Augen.
    »Und das wolltest du dann auch gleich bei mir ausprobieren, ja? Du spinnst, Inez. Obwohl – vielleicht wache ich heute Nacht ja mit Heißhunger auf ... Dann schon mal Danke im Voraus.«
    »Ich hoffe, dass ich von Javier träumen werde. Mach doch mit, Linda, man kann nie wissen ... Na, komm. Lass den Kuchen unter dem Kissen und warte ab, wovon du träumst ...«
    »Ach, stimmt. Ganz sicher von einer Sahneschnitte. Mit Rosinen, Kirschen und Marzipan.«
    »Linda. Bitte.«
    »Okay, okay. Wenn das alles ist, was ich tun muss, um endlich schlafen zu dürfen ...«
    »Und wenn du von einem Mann träumst, erzählst du mir morgen früh davon, ja?«
    »Ja, ich werde es dir erzählen«, seufzte Linda, drehte sich um, lächelte in sich hinein und murmelte noch: »Mit einem Stück Kuchen unter meinem Kopfkissen werde ich höchstwahrscheinlich von einem Bäcker träumen ...«
    Die kleine Clique auf der Veranda des Trevail hatte sich deutlich vergrößert und konnte eigentlich nicht mehr als kleine Clique bezeichnet werden.
    Die ESDS-Premierenparty sollte offiziell bis zwei Uhr morgens gehen, und manche würden sicher noch weiterfeiern, bis der Mond sich am Morgenhimmel auflöste wie eine Aspirin in einem Glas Wasser und die Sonne sich über den Horizont schob.
    Doch einer blieb nicht bis zum Schluss.
    Als der Countdown zu Ende gewesen war, hatte der Beamer einen atemberaubend schönen Sandstrand inklusive türkisfarbenem Meer und Palmen auf die Leinwand projiziert. Auf den ersten Blick war der Strand menschenleer, doch dann tauchte ein unscharfer Schatten auf und bewegte sich langsam auf die Kamera zu.
    Die Gestalt kam dem Objektiv immer näher, ohne dass dies seine Perspektive änderte. So verschwand der Kopf der Gestalt aus dem Bild, bevor man ihn erkennen konnte, und alles, was man sah, war ein topgeformter Körper, der in einem knappen Bikini steckte.
    Der Oberboss pfiff anerkennend und löste damit kurzes Gelächter aus. Dann wurde es wieder still. Die Gestalt streckte eine Hand nach der Kamera aus und hob sie langsam und kokett an, bis ihr Gesicht zu sehen war.
    Sie lächelte, dann sagte sie:
    »Hallo allerseits ...«
    Man könnte hören, wie einige der Zuschauer nach Luft schnappten.
    In diesem Moment verzog Rory sich, einzig bemerkt von Julia und Monty. Die anderen verfolgten mit offenen Mündern wie gebannt Bild und Ton.
    »Wer geht ihm nach?«, fragte Monty nach einer Weile an Julia gewandt.
    »Ich. Du würdest dich nur über ihn lustig machen. Ist aber verdammt ernst.«
    »Ich kann auch ernst sein, wenn ich muss ...«
    »Dann sei hier ernst und sorg dafür, dass alles heil bleibt. Sieht ganz so aus, als könnte es noch ein bisschen Randale geben, wenn wir nicht aufpassen.«
    »Du willst, dass ich bis zum Schluss bleibe?«
    »Ja.«
    »Und damit wäre ich eine Hilfe?«
    »Ja.«
    Monty strahlte.
    »Nichts lieber als das, mein Fräulein. Überlassen Sie das getrost mir.« Dann sah er sie ernst an. »Aber sims mir bitte kurz, wie’s ihm geht, ja?«
    Julia musste nicht lange suchen.
    Er hatte sich an den einen

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