Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bitte nicht füttern: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Bitte nicht füttern: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Bitte nicht füttern: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
Vom Netzwerk:
schelmisch auf.
    Er lachte und lächelte dann so überzeugend, dass sie in der Tat beruhigt war.
    »Ja, in der Tat, tut mir echt leid. Wobei ich ja hoffe, dass die Wassermelonenwerferei jetzt ein Ende hat. Sonst muss ich wohl mal gewalttätig werden. Nicht, dass das meine Art wäre ... also ... gewalttätig zu werden ... wirklich nicht, das Einzige, was ich schlage, sind Eier und Sahne ... Du kannst also ruhig mitkommen. Ich verspreche dir, dass dir nichts passieren wird ... und du schon bald vollkommen wassermelonenfrei sein wirst. Obwohl ...« Er zupfte ihr einen Kern aus den zerzausten Haaren. »Soll ja total gut für die Haare sein, hab ich gehört. Die vielen Enzyme und so – also vielleicht solltest du das möglichst lange einwirken lassen.« Er unterbrach seinen Redefluss, als ihr Lächeln einem verwirrten Blick wich. »Ich rede Unsinn, stimmt’s? Und vielleicht auch viel zu schnell ... du bist keine Engländerin, oder?«
    »Was meinst du?« Sie runzelte die Stirn.
    »Na, deinen Akzent.«
    »Meinen Akzent! Herrje! Ich hab ja schon öfter davon gehört, dass Schläge auf den Kopf ganz erstaunliche Folgen haben können. Zum Beispiel war da mal ein Mann, der hinterher auf einmal Klavier spielen konnte wie Tschaikowsky ... Aber ich hätte natürlich nie gedacht, dass mir mal so etwas passieren würde ...«
    Besorgt riss er die Augen auf, dann fing sie an zu lachen.
    »Ich komme aus Spanien«, klärte sie ihn auf.
    »Na, das erleichtert mich jetzt aber.« Er streckte ihr die Hand hin. »Ich bin übrigens Rory.«
    »Linda.«
    In dem Moment, in dem sie sich die Hand gaben, trat die Sonne wieder hinter der einen weißen Wolke hervor, die über den blassblauen Himmel zog, schien Linda ins Gesicht und verwandelte ihre braunen Augen in goldenen Bernstein. Mit einer Mischung aus Reserviertheit und Neugier sahen sie ihn an.
    »Linda ...«, wiederholte er, als ließe er sich den Namen auf der Zunge zergehen.
    Erst da begriff auch sie, dass sie sich schon einmal begegnet waren.
    »Oh nein! Du bist das!«, rief sie und fing dann erneut an zu lachen, bis sie ihn damit angesteckt hatte.
    Dann hörten sie beide ziemlich abrupt auf und senkten betreten den Blick. Keiner von ihnen bemerkte, dass sie sich immer noch an den Händen hielten.
    »Ich bin Rory ...«, sagte er noch einmal.
    »Ich weiß.« Sie lächelte.
    »Ach ja?«
    »Hast du mir doch grade gesagt.«
    »Ach ja. Ja klar ...« Rory schüttelte den Kopf, jetzt war er der Verwirrte. »Und ich sollte dann vielleicht auch mal deine Hand loslassen, was?« Er ließ sie ganz plötzlich los und biss sich zerstreut auf die Unterlippe. Wieso war er noch mal hier? Ach ja:
    »Und dir geht’s wirklich gut?«
    »Ich werd’s überleben.«
    »Da bin ich aber wirklich erleichtert. Das war nämlich bestimmt kein von langer Hand geplanter Racheakt oder so ... Also, für die Landung im Schlauchboot, meine ich ...«
    Wieder sah sie betreten zu Boden und schwieg. Dann fasste sie sich in die klebrigen Haare, warf einen Blick auf das Trevail hinter ihm und sah Rory dann nachdenklich an. »Ich glaube, ich nehme das Kaffeeangebot doch an. Und spüle mir schnell die Haare aus?«
    »Ja klar, natürlich, gerne, komm, kein Problem, ich zeig dir mein ... Komm mit rein, wir kriegen das schon hin.«
    Er führte sie über den Kai, durch die doppelflügelige Holztür und die breite Holztreppe hinauf.
    Sie betraten das Restaurant im ersten Stock, das nun – bis auf ein paar angetrocknete Himbeeren an einem offenen Fenster – wieder blitzblank war. Lindas Blick wurde magisch angezogen von der Fensterfront und der Aussicht auf die Flussmündung.
    »Wow«, hauchte sie und vergaß alles, was mit der Wassermelone zu tun hatte. »Was für ein Blick.«
    »Wahnsinn, oder? Wenn die Luft ganz klar ist, kann man bis nach Frankreich sehen.«
    Sie drehten sich um und sahen Monty an einem Tisch sitzen, der sich unter zahllosen Tellern voller Essen bog. Er hatte sich hereingeschlichen, während Rory Samariter spielte, und die Reste vom Buffet vor sich aufgetürmt. Mit Messer und Gabel in der Hand saß er da, bereit zum Angriff.
    »Na, Hunger?« Rorys Mundwinkel zuckten nach oben.
    »Och, nur ein kleiner Snack.«
    »Bis nach Frankreich?« Fasziniert stand Linda am Fenster. Frankreich würde nach Cornwall und London ihre nächste Station sein, hatte sie beschlossen.
    »Der zieht dich auf.«
    »Wie bitte?«
    Rory stellte sich neben sie.
    »Das war nur ein Witz. Wir können von hier nicht weiter sehen als bis Port Ruan,

Weitere Kostenlose Bücher