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Bitter Love

Bitter Love

Titel: Bitter Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Brown
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und fegten mich beinahe von den Füßen.
    Am Ende zuckte ich mit den Achseln. »Ich weiß nicht, was ich tun werde«, antwortete ich. Wahrscheinlich war dieser Satz das Ehrlichste, was ich seit langer Zeit gesagt hatte.
    »Na ja, irgendwas musst du jedenfalls tun«, sagte sie leise, dann drehte sie sich um, ging aus dem Zimmer und schloss still die Tür hinter sich.
    Ich ließ meine Kleider auf den Badezimmerboden fallen und faltete den Zettel auf, der vom Nachttisch gefallen war, als ich mir die Zeitschrift geschnappt hatte.
    Ich kann deine eckigen Augen nicht schlucken
    Ohne Blick für mein schrumpfendes Herz
    Meine eingesunkene Brust
    Schultern zum spiegelblanken Boden
    Mein Gedicht. Wie war es auf den Nachttisch gekommen? Ich konnte mich nicht erinnern, es dorthin gelegt zu haben. Ich las es, obwohl ich es mittlerweile auswendig konnte. Mit schwerer, dumpfer Brust erinnerte ich mich an den Tag, an dem Cole es mir zum ersten Mal vorgesungen hatte, draußen auf dem Bordstein vor den
Bread-Bowl -Fenstern
. Ich schluchzte auf. Ich sehnte mich so furchtbar danach, zu diesem Moment zurückkehren zu können.
    Ich schniefte und meine Augen wanderten zum Beginn des Gedichts. Es hatte immer noch keinen Titel.
    Ich drehte mich um und durchwühlte eine Schublade, bis ich einen alten Eyeliner-Stift fand. Über den Waschtisch gebeugt kritzelte ich
Bittere Liebe
über das Gedicht. Cole hatte recht   – dieser Titel passte perfekt.
    Dann zerknüllte ich das Gedicht und warf es in den Abfall.
    Beim Aufrichten fiel mein Blick auf mein Spiegelbild. Ich schaute mir lange fest in die Augen   – suchte nach diesem verlorenen, leeren Ausdruck, den ich auf den Fotos in Moms Blick entdeckt hatte. Lag er auch in meinen Augen, schon jetzt?

Kapitel 38
    Immerhin eine Sache an diesem Tag lief gut: Dave war schon im Lokal gewesen und wieder nach Hause gegangen. Georgia schien so gut aufgelegt wie schon lange nicht mehr, jedenfalls nicht, seit Dave angefangen hatte, uns unentwegt auf die Finger zu gucken. Auch Jerry wirkte vergnügt, er hatte das Radio in der Küche laut aufgedreht, und wenn keine Kunden da waren, sang er mit.
    Ich selbst hatte eine bessere Stimmung dringend nötig. Ich lechzte nach guter Laune. Darum schloss ich mich an, sang von der Theke aus mit, alberte mit Georgia herum und bastelte sogar irgendwelche potthässlichen Püppchen aus Blumenkohl, die ich
Granit-Arschs Familie
nannte.
    Georgia hatte gute Neuigkeiten. Lily war in ein Förderprogramm für behinderte Kinder aufgenommen worden, was offenbar das Beste war, was ihrer Tochter passieren konnte. Wir verputzten ein ganzes Blech Chocolate-Chip-Cookies, um das zu feiern.
    Es war wie eine Riesenparty und ich war absolut in Feierlaune.
    Darum erwischte es mich vollkommen unvorbereitet, als das Mädchen, dessen Bestellung ich gerade aufnahm, mich auf einmal am Handgelenk packte, meinen Arm zu sich zog und ihn mit ängstlichem Gesicht musterte.
    Ich riss meine Hand weg und lief rot an. Sie kam mir bekannt vor, aber ich wusste nicht recht, von woher.
    »Was   …«, begann ich, doch bevor ich weitersprechen konnte, fragte sie: »Seid ihr immer noch zusammen?«
    Ehrlich gesagt kapierte ich zuerst gar nicht, wovon sie redete. Dann begriff ich. Sie betrachtete die rot verfärbten Stellen an meinem Arm, wo Cole mich gestern gekniffen hatte. Die beiden unteren guckten heraus, wenn die halblangen Ärmel von meinem Shirt ein bisschen nach oben rutschten. Cole hatte mich derart fest gekniffen, dass man es jetzt noch sehen konnte. Er hatte gemeint, das wäre doch nur Spaß und ich sollte »mich locker machen«. Es wäre nun mal nicht alles im Leben ein Zuckerschlecken.
    »Bist du immer noch mit Cole zusammen?«, fragte sie wieder und zeigte auf meinen Arm.
    Und auf einmal war mir klar, wo ich sie schon mal gesehen hatte: im Kino.
    Maria hat sie nicht alle,
hatte Cole gesagt.
Sie ist total neben der Spur.
    »Du bist das Mädchen aus Pine Gate«, sagte ich und sie nickte. »Maria, richtig?« Der Mann hinter ihr trat ungeduldig von einem Bein aufs andere und stöhnte.
    »Coles Exfreundin«, sagte sie und warf einen Blick über die Schulter, als hätte sie Angst, er könnte direkt hinter ihr stehen. »Du triffst dich noch mit ihm.«
    Der Typ hinter Maria räusperte sich.
    »Ich hab Kunden«, sagte ich. Doch schon in dem Moment war mir klar, dass Maria nicht einfach so verschwinden durfte. Ich hatte Fragen an sie. Ich brauchte Antworten. Damals im Kino war zwischen Cole undmir noch

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