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Bitter Love

Bitter Love

Titel: Bitter Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Brown
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haben. Und die Blumenkohl-Familie warf ich weg.
    Ich konnte an nichts anderes denken als an Maria und daran, dass sie nicht die Einzige neben mir war. Er hatte nicht nur mich geschlagen, sondern auch andere Mädchen. Was bedeutete, dass Cole ein ernstes Problem hatte. Und ich auch, falls ich mit ihm zusammenbleiben würde.
    Gott, was war bloß los mit mir, dass ich auch nur überlegte, bei ihm zu bleiben?
Andere Mädchen.
Mehrere.
    Zur Abendessenszeit war der Andrang groß und riss lange nicht ab. Ich war froh über die Ablenkung, aber sobald es ruhiger wurde, holten mich die Gedanken wieder ein. Bilder jagten mir durch den Kopf. All die Male, bei denen er mir das Gefühl gegeben hatte, klein zu sein. All die Male, bei denen er mir Angst gemacht hatte. All die Male, bei denen er mich verletzt hatte.
    Und Maria hatte er noch viel schlimmer verletzt.
    Eines Tages bringt er noch jemanden um
, hatte sie gesagt und ich hatte fast im gleichen Moment daran gedacht,wie sich seine Finger in meinen Hals gegraben hatten, während er mir mit der anderen Hand ins Gesicht geschlagen hatte.
    Und dann war da auch noch alles, was ich durch ihn verloren hatte. Celia konnte mich nicht ausstehen. Ich hatte Shannin hängen lassen. Auch meine Großmütter wussten inzwischen sicher, dass irgendwas nicht stimmte.
    Und natürlich Bethany und Zack, die Schwester und der Bruder, die mich bisher immer verstanden hatten. Auf einmal waren sie ein Duo. Zwei Leute, die zusammengehörten und mir sagten, dass ich wegbleiben sollte. Zwei Freunde, die mich vor eine Entscheidung gestellt hatten. Und wofür hatte ich mich entschieden?
    Eines Tages bringt er noch jemanden um.
    Sogar Georgia hatte ich schlecht behandelt an diesem Abend draußen auf der Terrasse, als sie versucht hatte, mit mir zu reden.
    Und da kam es mir auf einmal: Georgia. Natürlich.
    Ich musste mit Georgia reden. Das Geheimnis war keines mehr. Maria wusste Bescheid. Zack und Bethany auch. Wahrscheinlich auch Zacks Mutter. Sogar Celia hatten sie es erzählt. Bald würde auch Dad davon erfahren   – was sollte ich ihnen allen sagen, um meine Entscheidung zu rechtfertigen? Wie konnte ich sie davon überzeugen, dass ich diesen Jungen trotzdem brauchte? Gab es überhaupt eine Möglichkeit, dass das hier
nicht
das Ende für uns beide bedeutete?
    Ich musste mit Georgia reden. Ich musste mich bei ihr ausweinen und mir von ihr versichern lassen, alles wäre okay, es wäre nicht zu spät, und was passiert war, würde nichts darüber aussagen, was für ein Mensch ich war.
    Nach Ladenschluss machte ich den Gastraum im Schneckentempo sauber, damit Jerry genug Zeit hatte, die Küche aufzuräumen und alles für den nächsten Tag vorzubereiten. Ich fegte sorgfältig den Boden. Ich füllte die Salz- und Pfefferstreuer auf das Gewissenhafteste. Ich bestückte die Ständer mit neuen Servietten und legte Senf- und Meerrettichtütchen, Zucker und Kaffeeweißer nach.
    Als ich fertig war, stand Georgia mit gekreuzten Armen an der vorderen Theke und blickte ins Lokal.
    »Wow«, sagte sie. »Geoffrey hat überhaupt nichts mehr zu tun morgen früh.«
    Ich reagierte nicht, sondern füllte nur weiter die Vorratsfächer auf.
    »Komm schon«, sagte sie. »Lass uns Schluss machen.« Und als ich immer noch keine Antwort gab, meinte sie: »Erde an Alex. Komm zurück, Alex.«
    Ich klappte das Vorratsfach zu und sank auf dem Boden zusammen. Einfach so, als hätte mich ein Erdrutsch erwischt. Als wäre ich unter tonnenweise Schlamm und Steinen begraben und bekäme keine Luft mehr. Ich konnte nicht sprechen. Ich konnte mich nicht bewegen.
    Ich konnte nur weinen.
    Monate voller Schmerz und Kummer, voller Geheimniskrämerei und Verwirrung   – all das drückte mich auf den Boden. Der Kloß, den ich so angestrengt niederzuhalten versucht hatte, verschaffte sich auf einmal Platz.
    »Hey«, hörte ich Georgia sagen, dann kamen ihre Fußschritte näher. »Hey«, wiederholte sie und ging neben mir in die Knie. »Was ist los? Ist was passiert?«
    Ich weinte so sehr, dass ich nicht mal mehr richtig atmen konnte. Als ich es endlich schaffte, meine Lunge wieder in Gang zu setzen, stöhnte ich laut auf und ein Sturzbach von Tränen strömte mir übers Gesicht, begleitet von rauen Schluchzern.
    »Liebes«, begann Georgia, doch statt weiterzureden, ließ sie sich neben mich auf den Boden sinken und legte mir die Arme um die Schultern.
    Und ich ließ sie machen. Ich schmiegte mich an sie. Himmel, ich brauchte sie so sehr. Ich

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