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Bitter Love

Bitter Love

Titel: Bitter Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Brown
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Cole sein könnte.
    Dabei war sein Fehlen gar nicht so furchtbar bemerkenswert. Schließlich waren wir kein Paar, ich wusste nicht mal sicher, ob er mich wirklich gut fand. Außerdem ging die Welt nicht unter, wenn ich ihn ein paar Tage lang nicht sah.
    Doch als ich am Mittwochabend zur Arbeit ging und ihn im
Bread Bowl
allein in einer Ecke sitzen sah, überflutete mich eine haushohe Welle von Verliebtheit. Trotzdem versuchte ich, mir meine Begeisterung nicht allzu sehr anmerken zu lassen. Er winkte mir. Ich winkte zurück. Ich meldete mich im Bürocomputer an, ging zu meinem Platz an der Kasse und gab mir Mühe, nicht dauernd zu ihm hinüberzuschauen.
    Er hatte das Buch von Ray Bradbury dabei und trank in kleinen Schlucken seinen Kaffee. Das Buch lag aufgeschlagen vor ihm, aber ich merkte schnell, dass er jedes Mal, wenn ich zu ihm hinüberschaute, zu mir blickte und nicht ins Buch.
    Nachdem der größte Trubel des Abends vorbei war, schickte mich Georgia in die Pause und ich schlenderte zu Coles Tisch, so lässig ich konnte.
    »Hey«, sagte ich und strengte mich an, halbwegs normal zu wirken. »Wo warst du denn?«
    Er zögerte und warf einen Blick in sein Buch. »Familienangelegenheiten«, sagte er. »Morgen bin ich wieder in der Schule, versprochen. Darum versuche ich ja, heute Abend noch ein bisschen was aufzuholen.«
    »Oh«, sagte ich. »Wie weit hängst du denn hinterher?«
    Er verzog das Gesicht. »Ziemlich weit. Machst du Pause oder hast du schon frei?«
    »Pause«, sagte ich. »Meine Schicht geht bis acht.« Jetzt verzog ich das Gesicht.
    »Also hast du jetzt ein paar Minuten Zeit für mich?«, sagte er, wieder mit diesem Lächeln. Ich nickte und spürte, wie sich die Härchen an meinem Arm aufstellten. Mirkam plötzlich in den Sinn, dass die Art von Zärtlichkeit, die ich empfand, wenn Cole mich anlächelte, etwas war, das ich vorher noch nie gespürt hatte. Dad lächelte nie und Celia runzelte immer nur die Stirn. Beth und Zack lachten dauernd mit mir, aber das war völlig anders. Coles Lächeln wärmte mich. Und es schien niemand anderem auf der Welt zu gelten als mir.
    Kurz entstand eine verlegene Stille. Ich hatte hauptsächlich den Schweiß im Sinn, der mir den Rücken hinunterlief. Auf einmal hatte ich furchtbare Angst, ich hätte gigantische Schwitzflecken unter den Armen, und wenn ich an mir hinunterschaute und sie sah, würde ich vor Scham tot umfallen. Mich räuspernd stützte ich mich auf dem Tisch ab. Dann suchten meine Finger den Traumfänger und spielten an den Perlen herum.
    Schließlich klappte Cole das Buch zu und stand auf. »Komm«, sagte er. »Ich will dir was zeigen.«
    Als er dicht an mir vorbeiging und seine Autoschlüssel aus der Jackentasche zog, streiften sich unsere Hände. Ich folgte ihm auf den Parkplatz.
    Er führte mich zu einem alten Sportwagen   – einem blauen Ford Mustang, den ich schon auf dem Schulparkplatz gesehen hatte, ohne zu ahnen, wem er gehörte   – und öffnete den Kofferraum.
    »Du hast mir dein Gedicht gezeigt«, sagte er über die Schulter hinweg, »da hab ich gedacht, jetzt bin ich dran.«
    Er holte einen Gitarrenkoffer aus dem Auto.
    »Setz dich«, sagte er und deutete auf den Bordstein. Ich tat es und schlang die Arme um die Knie.
    »Du spielst Gitarre?«, fragte ich.
    »Ein bisschen«, antwortete er. Er legte den Kofferhinter mir auf den Gehweg und klappte die Schnallen hoch. Dann holte er eine schimmernde akustische Gitarre heraus, setzte sich neben mich und legte sie in seinen Schoß. »Ich hab’s mir selbst beigebracht, darum bin ich nicht besonders gut. Aber es macht mir Spaß.«
    »Wow.« Ich fuhr mit den Fingern über die Saiten und spürte dabei die Wärme seiner Schulter dicht an meiner. »Ich kann überhaupt kein Instrument spielen.«
    »Aber du schreibst Lieder, die einen echt umhauen«, sagte er. »Hör dir das mal an.«
    Er begann zu spielen. Seine Finger bewegten sich so mühelos über die Saiten, als könnte das jeder. Nach ein paar Takten begann er, erst die Melodie mitzusummen und bald darauf leise zu singen. Und den Text kannte ich gut   …
    Mir blieb der Mund offen stehen. Mein Gedicht. Er sang die Worte aus meinem Gedicht. Ich hatte keine Ahnung, wie ich das fand. Es machte mich furchtbar verlegen, das, was ich geschrieben hatte, aus dem Mund von jemand anderem zu hören. Und Cole sah so verletzlich aus, wie er da auf dem Gehsteig saß, Gitarre spielte und leise vor sich hin sang. Durch das Gedicht kamen auch die Gefühle

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