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Bitter Love

Bitter Love

Titel: Bitter Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Brown
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aber ziemlich verstimmt.
    »Hallo, Cole«, sagte Bethany und setzte sich wieder so hin, dass sie weiterspielen konnte. »Willst du ein Taco? Und hast du auch Lust mitzuspielen?«
    Zack schoss Bethany einen Blick zu, woraufhin sie ratlos mit den Schultern zuckte. Ich fühlte mich ausgeschlossen und hatte den Eindruck, Bethany wüsste irgendwas, wovon ich keine Ahnung hatte.
    »Lieber nicht, danke«, sagte Cole. »Ich bleib sowieso nicht lange.« Er streckte den Arm aus und berührte meine Hand mit den Fingerspitzen. »Kann ich kurz mit dir sprechen? Allein?«
    »Ja, schon«, sagte ich. »Natürlich.«
    Ich machte ein paar Schritte um ihn herum und nahm meine Jacke vom Garderobenhaken. »Bin gleich wieder da, Leute«, sagte ich, öffnete die Haustür und ging nach draußen. Cole zog ich hinter mir her. Die anderen warfen sich schon wieder Schimpfwörter an den Kopf und hörten mich wohl gar nicht mehr.
    Draußen war die Luft frisch, aber richtig herbstlich war es noch nicht   – einfach nur eine klare Nacht, in der schon früh der Tau fällt. Auf der Veranda wandte ich mich Cole zu, doch im selben Moment hörten wir von drinnen wieder Lachsalven. In Coles Gesicht zuckte es. Mir war klar, was er dachte: Richtig allein waren wir hier auch nicht.
    Ich nahm Cole an der Hand, führte ihn die Verandatreppen hinunter, lief mit ihm zum Gehweg und dann nach links zum Spielplatz um die Ecke, wo Zack, Bethany und ich uns als kleine Kinder die Zeit vertrieben hatten.
    Schweigend gingen wir nebeneinanderher. Mein Kopf war immer noch heiß, ich war verlegen und fragte mich,was Cole wohl denken mochte. Unsere Schuhe machten ein schlurfendes Geräusch, während wir den Gehweg entlangtrotteten und das Gelächter aus dem Haus immer leiser wurde.
    Als wir zu der kleinen Parkanlage kamen, veränderte sich der Klang unserer Schritte, nun knirschte Kies unter unseren Sohlen. Ich stapfte zum Klettergerüst und stieg eine Leiter hoch. Bevor ich oben in den Tunnel hineinkrabbelte, sah ich mich nach Cole um und winkte ihm, dass er mir nachkommen sollte.
    Ich kannte den Tunnel von früher. In der Mittelschulzeit waren Zack, Bethany und ich immer hierhergekommen, wenn wir ungestört sein wollten, denn wir waren noch zu jung gewesen, um richtig wegzugehen.
    Ich suchte mir einen Platz in der Mitte, wo es am dunkelsten war, und schmiegte mich mit dem Rücken an die Rundung der Wand. Cole kroch hinter mir her. Bei mir angekommen, versuchte er ungeschickt, sich ebenfalls hinzusetzen.
    »Hi«, flüsterte ich in die vertraute Dunkelheit hinein. Seinen Gesichtsausdruck konnte ich nicht erkennen.
    »Hey«, sagte er tonlos.
    »Du wolltest, dass wir allein sind«, sagte ich und zwang mich zu einem kleinen Lachen, um das Eis zu brechen. Dann biss ich mir auf die Lippe und wartete.
    Einen Atemzug später hörte ich auch ihn leise lachen und spürte, wie er sich mir gegenüber an die Tunnelwand lehnte. Nun saßen wir einander zugewandt im Dunkeln. »Allein sind wir jetzt jedenfalls«, sagte er zustimmend.
    Eine Weile lang schwiegen wir und ich führte mir dieSzene vor Augen, die Cole gerade miterlebt hatte. Ich selbst wusste zwar ganz genau, dass das alles völlig harmlos gewesen war, aber ich fragte mich, wie es wohl für Cole ausgesehen hatte. Was würde ich denken, wenn ich irgendwo reinkäme und ein Mädchen säße auf ihm drauf und würde ihn durchkitzeln?
    »Sei nicht sauer«, sagte ich. »Zack hat bloß Blödsinn gemacht. So ist er eben. Da steckt nichts dahinter.«
    Cole stieß die Luft aus, was ich auch an den Haarspitzen auf meiner Schulter spürte. »Ich bin nicht sauer«, sagte er. Doch seine Stimme klang immer noch leer und die Atmosphäre blieb ungut. »Ich bin nur   …« Er unterbrach sich.
    Ich wartete, aber er redete nicht weiter.
    »Die zwei haben sich vollkommen idiotisch benommen«, sagte ich, verdrehte die Augen und spürte, wie ich rot wurde. »Ich hab die ganze Zeit versucht, vernünftig mit ihnen zu reden   … Wär echt besser gewesen, wenn ich mich heute Abend mit dir getroffen hätte.« Ich streckte die Hand aus und berührte ihn mit einer Fingerspitze am Oberschenkel. Im Dunkeln nahm er den Finger und presste ihn gegen sein Bein.
    »Ich muss es wissen«, sagte er. »Findest du ihn gut?«
    Ich lachte. »Zack? Nein.«
    Er ließ meinen Finger frei und rieb seinen dagegen. »Ich bin nur   … Ich mag dich wirklich gern, Alex. Aber ich kann dich mit niemandem teilen.« Seine Stimme klang rau.
    Ich nahm mit beiden Händen seine Hand

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