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Bitter Love

Bitter Love

Titel: Bitter Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Brown
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vorbei, bevor man richtig kapiert hat, was los ist.
    Aber als Cole mich losließ, hatte ich das Gefühl, nichtmal mehr laufen zu können   – der Eingang zum Kino schien tausend Meilen entfernt. Mir zitterten die Knie und ich konnte kaum fassen, was eben passiert war.
    »Wollen wir uns nun auf den Weg machen?«, fragte er schließlich, wieder ganz der britische Gentleman. Ich nickte und presste die Lippen zusammen, damit sich mein Lipgloss verteilte.
    Er legte den Arm um meine Schultern und wir liefen zum Kinoeingang, wobei sich unsere Hüften immer wieder berührten. Ich überlegte, dass es in meinem Leben vielleicht noch mehr wirklich gute Tage geben würde, aber kein Tag könnte diesen hier übertreffen, da war ich sicher.
    Wir waren früh dran für unseren Film, darum war der Kinosaal noch leer, als wir mit unseren Getränken und dem Popcorn hineingingen. Gegen jede Wahrscheinlichkeit hoffte ich, dass wir allein bleiben würden, obwohl der Blick auf den Parkplatz vorhin gereicht hatte, um zu wissen, dass wohl auch der letzte Kinositz besetzt sein würde, bevor die Werbung vorbei war.
    Vielleicht würde er mich wieder küssen. Diese Vorstellung war so aufregend, dass mir das Popcorn ganz egal war. Ich sog an meinem Strohhalm.
    »Sag du, wo wir sitzen sollen«, meinte er und fuchtelte mit seinem Becher.
    Ich ging bis in die Mitte der mittleren Reihe und dort ließen wir uns in die Sitze sinken.
    »Perfekt!«, sagte ich und verstaute meinen Becher in der Halterung.
    Er sah mich von der Seite her an. »Jetzt bin ich überrascht. Ich hätte gewettet, dass du am liebsten ganz vornesitzt.« Er zwinkerte mir zu, stellte sich den Popcornbecher auf den Schoß und nahm sich eine Handvoll.
    »In der allerersten Reihe? Wieso?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Du wirkst einfach wie eine Frau, die immer nah dran sein will, ganz vorne, wo die Action ist.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Ich kriege Kopfweh, wenn ich in der ersten Reihe sitze. Und du? Sitzt du gern ganz vorne?«
    Er schaufelte sich Popcorn in den Mund, kaute darauf herum und sagte schließlich: »Immer!«
    »Wir können vorgehen«, sagte ich. »Wirklich. Manchmal macht mir das überhaupt nichts aus. Außerdem ist es bei diesem Film vorne bestimmt noch mal gruseliger.«
    »Nein«, sagte er. »Mein Mädchen fühlt sich in der Mitte sicher und geborgen, also bleiben wir in der Mitte.«
    »Meinst du wirklich?«, fragte ich ihn, aber bevor er antworten konnte, kam eine Gruppe von Mädchen kichernd in den Saal geschlendert. Wir sahen beide kurz in ihre Richtung.
    Vielleicht war es nur Einbildung, doch ich hätte schwören können, dass er für einen Sekundenbruchteil aufhörte zu kauen, allerdings so unmerklich und kurz, dass ich schon daran zweifelte, während mir der Gedanke kam.
    Eindeutig war dagegen die Reaktion von einem der Mädchen: Sie hörte schlagartig auf zu lachen, als sie uns erblickte. Nicht nur das, sie blieb stocksteif stehen und streckte fassungslos die Hände nach ihren Freundinnen aus.
    Daraufhin sahen alle Mädchen zögernd zu Cole hinüber,bis eine von ihnen flüsterte: »Komm schon, Maria«, und die mit dem entsetzten Gesichtsausdruck an ihrem Oberteil zog. Da hörte sie endlich auf, Cole anzustarren, und folgte ihren Freundinnen die Stufen hinter uns hoch. Nach einer Weile kicherten sie wieder, aber als ich mich zu ihnen umdrehte, saß das eine Mädchen immer noch wie versteinert da und starrte auf Cole.
    Ich versuchte, in Coles Miene zu lesen, doch mittlerweile hatte sich der Saal gefüllt, es war dunkel und gab zu viele Schatten, außerdem kaute er jetzt wieder Popcorn. Das Licht von der Leinwand flackerte auf seiner Stirn.
    »Kennst du die?«, fragte ich und gab mir Mühe, es möglichst leicht und munter klingen zu lassen. Ich wollte nicht eifersüchtig wirken. Dabei war offensichtlich, dass
irgendwas
zwischen den beiden los war.
    »Ja, schon«, sagte er und trank einen Schluck. »Die sind aus meiner alten Schule. Gehören allerdings nicht gerade zu meinen Freunden.«
    Ich schaute mich noch mal nach dem Mädchen um, das jetzt von den anderen abgelenkt wurde. Ihre Freundinnen quatschten laut miteinander und reichten eine Tüte mit Süßigkeiten herum. »Das hab ich gemerkt«, flüsterte ich. »Die eine hat geguckt, als wollte sie abhauen, als sie dich gesehen hat.«
    Er schnaubte verächtlich. »Das hat nichts weiter zu bedeuten. Ihre Eltern sind mit meinen befreundet, oder jedenfalls waren sie das. Seit dem Umzug sehen sie

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