Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bitter Love

Bitter Love

Titel: Bitter Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Brown
Vom Netzwerk:
Wand, wo uns Mrs Moody nicht sehen konnte, falls sie durchs Fenster in der Tür hineinschaute.
    An den Tagen, an denen ich nicht arbeiten musste, fuhren wir nach der Schule manchmal hoch zum Überlaufbecken und Cole spielte Gitarre, während ich Steine nach unten ins Wasser warf.
    An diesem Tag allerdings wirkte Cole überhaupt nicht entspannt. Missmutig kam er hereingestapft und begann gleich, über Mr Heldorf, seinen Geschichtslehrer, zu schimpfen.
    »Dieser Typ ist echt das Letzte«, knurrte er. »Würgt mir eine miese Note rein, bloß weil ich nicht da war andem Tag, an dem er einen Test schreibt. Den hätte ich doch nachholen können. Hornochse.«
    Ich beugte mich vor und wollte über den Tisch hinweg nach seinen Händen greifen wie immer, aber er zog sie weg und ließ sie in den Schoß sinken.
    »Dieser Typ kann einem nicht mal beibringen, wie man sich den Hintern abwischt«, fuhr er fort.
    Nach einer Weile fiepte sein Handy und er kramte es aus seiner Jackentasche. Er warf einen Blick aufs Display, verdrehte die Augen und nahm es ans Ohr. »Was ist?«, schnauzte er hinein. Beim Zuhören wurde sein Gesicht immer röter. »Mir doch egal, wie du das machst. Ist nicht mein Problem, echt. Nein, nein! Hör mal, ruf mich nicht wegen so einem Mist an, okay? Ist mir scheißegal, lass mich verdammt noch mal in Ruhe damit. Nerv irgendwen, den’s interessiert.«
    Wütend klappte er das Handy zu und steckte es wieder in seine Jackentasche. Sofort begann es wieder zu fiepen, aber diesmal ignorierte er es.
    Ich setzte mich aufrecht hin. So hatte ich Cole noch nie erlebt. Seine üble Laune strahlte in den ganzen Raum aus. Sonst war er immer gut drauf, und dass wir zusammen waren, schien ihm manchmal einen richtigen Kick zu geben. Ich war unsicher, wie ich mit diesem neuen Cole umgehen sollte. Ich versuchte ein Lächeln, in der Hoffnung, dass das irgendwie helfen würde.
    Doch er verdrehte nur die Augen und schüttelte den Kopf. »Das war meine Mom. Sie hat immer irgendwelche Probleme, die ich für sie lösen soll. Ruft mich dauernd an, will, dass ich sie irgendwohin fahre oder was Blödsinniges für sie erledige. Das hört nie auf.«
    »Sie wollte irgendwo hingebracht werden?«, fragte ich und griff wieder nach seinen Händen. Die Berührung schien ihn aus einer Art Umnachtung zu reißen. Es kam mir vor, als nähme er mich erst jetzt richtig wahr.
    Er umfasste meine Hände und drückte sie. »Nein. Irgendein anderer Schwachsinn. Ist doch langweilig für dich.« Er stand auf. »Jetzt geh ich mal rüber und schaue, ob Mr Heldorf kurz Zeit hat. Ich seh dich dann nachher.« Er beugte sich vor und küsste mich aufs Ohr.
    »Okay«, sagte ich. »Ich komm aber ein bisschen später nach Hause als sonst. Bethany, Zack und ich wollen nach der Schule noch zusammen ins
Shubb’s
. Geht um Colorado, um was sonst.«
    Er hielt inne und strich sich über die Stirn. »
Na- tür-
lich «, sagte er in sarkastischem Ton. Dann verschwand er.
    Ich sah auf die Uhr. Die siebte Stunde war erst in zwanzig Minuten zu Ende. Ich packte meine Sachen und schaute bei Mrs Moody vorbei. »Coles Mutter hat angerufen. Er musste früher weg«, sagte ich. »Kann ich in die Bücherei gehen?«
    Sie sah auf die Uhr und nickte. »Bis morgen dann.«
    Ich ging aber nicht in die Bücherei, sondern zu Bethanys Schließfach. Während ich auf die Klingel zum Schulschluss wartete, fragte ich mich, was Coles Mutter wohl gewollt hatte und wieso er so wütend geworden war. Und warum es sich angefühlt hatte, als wäre er wütend auf mich.
    Wir beschlossen, alle zusammen in Zacks Auto zum Café zu fahren. Zack war super drauf und erzählte uns von seinem Date mit Hannah: Beim Spiel hatte derSchiedsrichter gedroht, ihn und Hannah rauszuwerfen, weil sie so herumgebrüllt hatte. Hinterher hatte sich Zack auf dem Parkplatz von
El Manuel’s
wegen ihr beinahe mit einem monstergroßen Kerl rumprügeln müssen, der auch noch ein ganzes Stück älter war als er.
    »Und am Ende, stellt euch das mal vor«, sagte er lachend, »hat sie ihrer Mom erzählt, dass zwischen uns beiden die Chemie nicht stimmt und dass sie überhaupt keine Lust hat, noch mal mit mir auszugehen. Unfassbar, oder? Ein Arschtritt von Großmaul Hannah! Echt ein neuer Tiefpunkt, sogar für mich.«
    Wir kamen im
Shubb’s
an und hockten uns in eine der Sitzecken. »Eine Runde Käsestangen für drei und einen Pitcher Coke«, bestellte Zack bei der Kellnerin und zeigte auf seine Brust. »Geht auf mich,

Weitere Kostenlose Bücher