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Bitter Love

Bitter Love

Titel: Bitter Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Brown
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darüber reden können. Mir Rat holen können. Ich würde darüber weinen können, dass ich immer noch verliebt in ihn war und Angst hatte, er wäre so sauer auf mich, dass er nie mehr zu mir zurückkäme. Und dann würde ich gleich noch mehr weinen, weil sich das so verrückt anhörte und weil ich nicht das Mädchen sein wollte, mit dem alle Mitleid haben, weil es blöd genug ist, immer noch verliebt zu sein in einen Jungen, der sie misshandelt.
    Aber auch jetzt hatte ich auf einmal wieder Angst, das würde zu viel Ärger geben. Mir war klar, dass ich absolut alles tun würde, um zu verhindern, dass so was noch mal passierte. Wenn ich jetzt auspackte, würden alle Cole hassen und ich würde ihn endgültig verlieren. Obwohl mir mein Geheimnis im Hals pochte und mich drängte, endlich zu sprechen, konnte ich das nicht tun.Ich musste es in meinem Innern bewahren, wo es zwar Wellen schlagen mochte, aber in Sicherheit war.
    Ich schüttelte den Kopf.
    Sie schloss kurz die Augen und atmete tief ein. »Wirklich nicht?«, fragte sie. »Ich hab nämlich nicht den Eindruck, als ob du dir die Hand irgendwo eingeklemmt hättest oder so. Ich seh da ganz klar die Abdrücke von Fingern.«
    Plötzlich kam es mir vor, als würde mein Handgelenk brennen. Das Feuer stieg von dort über meinen Arm bis hoch in mein Gesicht und ich war mir sicher, wenn ich jetzt den Mund aufmachte, würde alles aus mir herausbrechen. Darum entzog ich ihr mit einem Ruck meine Hand, stand auf und schob den Stuhl mit den Kniekehlen nach hinten, was ein lautes, hässliches Knirschen verursachte.
    »Ich muss jetzt los«, sagte ich. Und bevor Georgia protestieren konnte, schoss ich zurück ins Lokal und rannte durch die Vordertür nach draußen   – genau durch die Tür, durch die ich morgens hereingekommen war.
    Ich suchte so hektisch nach meinen Autoschlüsseln und war so darauf konzentriert, schnell von Georgia wegzukommen, dass ich schon fast bei meinem Auto angekommen war, bis ich Cole bemerkte, der lässig dagegenlehnte.
    Im gleichen Moment wurden meine Finger taub und ich ließ den Schlüsselbund fallen. Ich bückte mich und hob ihn auf, wobei mein Herz derart laut pochte, dass ich mir einbildete, es würde gleich oben aus meinem Kopf herauskommen. Eine Welle von Gefühlen brandete in mir auf und riss mich beinahe um   – so viele verschiedene,dass ich nicht mehr wusste, was ich überhaupt empfand.
    »Hey«, sagte er und löste sich genau in dem Moment vom Wagen, als ich einen Schritt über die Bordsteinkante tat. »Ich hab auf dich gewartet.«
    »Ich hatte noch was mit meiner Chefin zu besprechen«, sagte ich und blieb ein Stück entfernt von ihm stehen. Ich versuchte, kühl und desinteressiert zu wirken, dabei war ich mir ganz sicher, dass er sah, wie meine Brust unter der Wucht meiner Herzschläge bebte.
    »Weiß ich«, sagte er. »Ich hab dich gesehen.«
    Spionierst du mir jetzt hinterher?
, hörte ich das Echo unseres letzten Streits, aber ich verscheuchte den Gedanken wieder. Der Weg zum Mitarbeiterparkplatz führte direkt am Lokal entlang. Wahrscheinlich war er gerade eben erst an uns vorbeigefahren.
    Ich wusste nicht recht, was ich tun sollte, darum machte ich ein paar ungeschickte Schritte Richtung Fahrertür und schloss sie auf. Kurz blinkten die Autolichter und tauchten Coles Stirn in einen gelblichen Schein, der mich an die Verfärbungen rings um meine Blutergüsse erinnerte. Ich schob auch diesen Gedanken weg und klammerte mich mit allem, was ich hatte, an meine Maske von Gleichgültigkeit, die allerdings mehr als brüchig war.
    Schließlich bewegte er sich mit knarrender Lederjacke auf mich zu und nahm mein Gesicht in seine Hände.
    »Alex«, hauchte er und zog mich in eine Umarmung. Ich bemühte mich, sie nicht zu erwidern   – mich einfach steif zu machen   –, aber ich spürte, wie ich weich wurde. Eine Umarmung wie diese konnte mir Georgia nicht geben.Und auch niemand sonst. Nicht Bethany oder Zack, nicht mal mein Vater. Aber von Cole bekam ich sie. Egal, was er getan hatte   – es war unglaublich gut, in diese Umarmung eingehüllt zu sein, von wem auch immer sie kommen mochte.
    Ich drückte mich an ihn. Hungrig suchte mein Körper nach seinem und für den Bruchteil einer Sekunde bildete ich mir ein, es wäre nichts weiter passiert und jetzt würde alles wieder gut werden. Es wäre einfach perfekt zwischen uns. Obwohl ich genau wusste, dass das nicht stimmte.
    Er löste sich von mir und ließ seine Hände an meinen Armen

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