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Bitter Love

Bitter Love

Titel: Bitter Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Brown
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müssen.
    Offen gesagt war ich wirklich ein bisschen sauer, dass sie mich ausgerechnet in dem Moment abhängten, in dem ich Cole dazu gekriegt hatte, meine Freundschaft mit ihnen zu akzeptieren. Außerdem musste ich auf die Art alleine zum Basketballmatch, wenn ich Cole spielen sehen wollte. Wie es aussah, machte ich in letzter Zeit immer mehr alleine.
    Und das Spiel lief schlecht. Zur Halbzeit stand es 43:12.   Zu Beginn der zweiten Halbzeit landete Coles Team ein paar Treffer, aber das Endergebnis war mit 62:23 auch diesmal peinlich für die Mannschaft.
    Ein paar Leute buhten sogar, als die Spieler vom Feld gingen. An den hängenden Schultern konnte man erkennen, wie enttäuscht alle waren. Alle außer einem. Nummer12.   Coles Schultern unter dem Trikot waren angespannt und hart. Er hatte so schlecht gespielt, dass ihn der Trainer für acht Minuten auf die Reservebank gesetzt hatte.
    Ich wusste, dass er einen Moment für sich allein brauchen würde, um alles abzuschütteln, zumal wir später zu einer After-Game-Party bei Trent wollten. Er musste erst mal runterkommen und sich in Partylaune bringen. Und zwischen uns lief es gerade wirklich gut. Ich wusste mittlerweile genau, wann es besser war, ihn in Ruhe zu lassen. Und das hier war ganz klar eine von diesen Situationen.
    Darum blieb ich erst einmal auf der Tribüne sitzen und überlegte, wie ich Cole aufmuntern könnte, wenn er nachher aus der Umkleide kam.
    Bald saß in meiner Reihe niemand mehr außer mir, und als ich den Kopf hob, merkte ich, dass fast alle Zuschauer gegangen waren.
    Ich stand auf und genau in diesem Moment sah ich sie: Zack und Bethany. Sie waren eben doch beim Spiel gewesen, anscheinend hatten sie nur ein paar Reihen hinter mir gesessen. Jetzt steckten sie die Köpfe zusammen, hörten Musik aus dem gleichen Ohrhörer. Wie lange waren sie wohl schon da? Wieso hatten sie sich nicht bemerkbar gemacht?
    »Hey«, rief ich laut. Sofort schossen ihre Köpfe hoch und sie blickten mich an.
    »Alex«, rief Zack zurück. »Ich hab dich gar nicht gesehen!« Aber mir fiel auf, dass Bethany leicht den Kopf drehte, um ihr Grinsen zu verbergen. Es war eine Lüge. Die beiden hatten genau gewusst, dass ich da war, und mich ignoriert. Mit voller Absicht.
    »Natürlich nicht«, sagte ich ironisch. »Denn sonst hättest du ja garantiert Hallo gesagt, oder?«
    Bethany guckte mich irritiert an, doch bevor sie etwas darauf erwidern konnte, tippte ihr ein Mädchen auf die Schulter, das ich schon öfter bei Bethany am Schließfach gesehen hatte. Als Bethany sich umdrehte, verschwand ihr finsterer Gesichtsausdruck und sie lächelte strahlend. Dann stand sie auf, umarmte die andere und die beiden plauderten munter drauflos.
    Wie war das bloß passiert? Seit wann hatte meine beste Freundin keine Lust mehr, mit mir zu reden? Und seit wann verstand sie sich mit diesem Mädchen so gut wie früher nur mit mir?
    Zack kletterte eilig über die Sitzreihen, bis er direkt vor mir stand.
    »Hey«, sagte er. »Hör mal, Bethany wird dich ziemlich sicher fragen, ob’s dir was ausmacht, wenn Tina mitkommt nach Colorado.«
    »Wer ist denn Tina?«, fragte ich, doch dann dämmerte mir, dass er wohl Bethanys neue Freundin meinte. »Die da?«, fragte ich und deutete mit dem Finger auf sie.
    Zack nickte. »Du wirst sie mögen.«
    »Nein«, sagte ich und schob meine Arme wütend in die Jackenärmel.
    »Die zwei verstehen sich super«, sagte er mit einem Seitenblick auf Bethany. »Und sie ist echt witzig.«
    »Das ist mir egal, Zack«, entgegnete ich und merkte zu spät, wie laut ich sprach. »Bei dieser Reise geht’s nämlich nicht darum, sich dauernd totzulachen. Aber anscheinend habt ihr über eurem tollen Campingbus und den heißen Tattoos und dem Extra-Budget für echtenIndianerschmuck sowieso längst vergessen, was
eigentlich
der Sinn dieser Reise ist.«
    Er streckte die Hände vor, als wollte er die Schallwellen stoppen, die aus meinem Mund kamen, und verhindern, dass sie Bethany erreichten. Aber dafür war es zu spät. Sie und Tina starrten uns an, mit dem gleichen Ausdruck von Abwehr im Gesicht.
    »Holla«, sagte Zack. »Mach doch nicht gleich so einen Aufstand. Wir wissen ganz genau, um was es geht.«
    »Sieht für mich aber nicht danach aus«, schnauzte ich und kletterte über die Bank vor mir, um an ihm vorbeizukommen. »Als wollte ich die Tage, auf die ich mich mein gottverdammtes Leben lang gefreut habe, ausgerechnet mit Tina-der-Ulknudel verbringen!« Sarkastisch streckte

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