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Bitter Süsse Tode

Titel: Bitter Süsse Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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er das nun wörtlich oder im übertragenen Sinn? Eigentlich wollte ich das gar nicht wissen.
    »Wie fühlen Sie sich?«, fragte er.
    Die Art, wie er fragte, legte irgendwie nahe, dass ich mich nicht gut fühlen sollte. Mir tat die Kehle weh. Ich betastete sie. Schorf. An meinem Hals.
    Ich schloss die Augen, aber das nützte nichts. Ein kleiner Laut drang aus mir heraus, einem Wimmern sehr ähnlich. Philips Anblick hatte sich mir eingebrannt. Wie ihm das Blut vom Hals herablief, das aufgerissene rosa Fleisch. Ich schüttelte den Kopf und versuchte tief und langsam zu atmen. Es hatte keinen Zweck.
    »Toilette«, sagte ich.
    Robert zeigte mir, wo sie war. Ich ging hinein, kniete mich auf den kühlen Boden und übergab mich ins Klo, bis ich entleert war und nur noch Galle hochkam. Dann ging ich zum Waschbecken und wusch mir Mund und Gesicht mit kaltem Wasser. Ich betrachtete mich im Spiegel über dem Becken. Meine Augen sahen schwarz aus, nicht braun, meine Haut kränklich. Ich sah beschissen aus, und wie ich mich fühlte, war sogar noch beschissener.
    Und da, auf der rechten Seite meines Halses, das war der Gipfel. Keine gewöhnliche Bisswunde, die einfach abheilt, sondern das Mal der Reißzähne. Zwei winzig kleine Löcher. Nikolaos hatte mich... gezeichnet. Um zu beweisen, dass sie Jean-Claudes menschlichen Dienern etwas anhaben konnte. Sie hatte gezeigt, wie stark sie war, o ja. Echt stark.
    Philip war tot. Tot. Dieses Wort in mich hineinsagen, ja, aber würde ich es laut aussprechen können? Ich beschloss einen Versuch. »Philip ist tot«, sagte ich meinem Spiegelbild.
    Ich zerknüllte das braune Papierhandtuch und stopfte es in den Metallkorb. Das genügte nicht. Ich schrie auf. Ich trat auf den Korb ein, bis er umkippte und seinen Inhalt über den Boden ergoss.
    Robert kam herein. »Geht es Ihnen gut?«
    »Sehe ich so aus?«, schrie ich.
    Er zögerte in der Tür. »Kann ich irgendetwas tun, um Ihnen zu helfen?«
    »Sie konnten nicht einmal verhindern, dass sie Philip mitgenommen haben!«
    Er zuckte zurück, als hätte ich ihn geschlagen. »Ich habe es wirklich versucht.«
    »Und es hat nicht gereicht, oder?« Ich schrie noch immer wie eine Verrückte. Ich sank auf die Knie, und Wut würgte mich im Hals und floss mir aus den Augen.
    »Raus!«
    Er zögerte. »Sind Sie sicher?«
    »Raus hier!«
    Er schloss die Tür hinter sich. Und ich saß auf dem Boden und schaukelte und schrie und weinte. Als meine Seele endlich so leer war wie mein Magen, fühlte ich mich bleischwer und erschöpft.
    Nikolaos hatte Philip umgebracht und mich gebissen, um zu beweisen, wie mächtig sie war. Jede Wette, dass sie jetzt dachte, ich hätte eine Heidenangst vor ihr. Sie hatte Recht. Aber ich verbringe die meiste Zeit damit, mich Dingen, vor denen ich Angst habe, entgegenzustellen und sie zu vernichten.
    Ein tausend Jahre alter Vampir war ein harter Brocken, aber jede Frau braucht ein Ziel. Im Club war es still und dunkel. Außer mir war niemand da. Die Sonne musste schon aufgegangen sein. Es herrschte diese abwartende Stille, die alle Gebäude haben, wenn die Leute nach Hause gegangen sind. Als hätten die Häuser, sobald wir draußen sind, ein Eigenleben, wenn wir sie nur in Ruhe lassen würden. Ich schüttelte den Kopf und versuchte, mich zu sammeln. Etwas zu fühlen. Alles, was ich wollte, war nach Hause gehen und schlafen. Und um Gottes willen nicht träumen.
    Da klebte eine gelbe Haftnotiz an der Tür. Darauf stand: »Ihre Waffen liegen hinter der Bar. Der Meister hat sie mitgebracht. Robert.«
    Ich steckte die beiden Pistolen ein, und die Messer. Das eine, das ich gegen Winter und Aubrey benutzt hatte, fehlte. War Winter tot? Vielleicht. Und Aubrey? Hoffentlich. Gewöhnlich kann nur ein Meistervampir einen Stoß ins Herz überleben, aber ich hatte es noch nie bei einer fünfhundert Jahre alten Leiche ausprobiert. Wenn sie ihm das Messer herausgezogen hatten und er zäh genug war, könnte er überlebt haben. Ich musste Catherine anrufen. Um ihr was zu sagen? Verlasse die Stadt, ein Vampir ist hinter dir her? Klang nicht, als ob sie es glauben würde. Scheiße.
    Ich ging in das weiche, weiße Licht des Morgens hinaus. Die Straße war leer und mit sanfter Morgenluft überflutet. Die Hitze hatte noch keine Zeit gehabt heranzukriechen.

40. Kapitel
    Es war fast kühl. Wo war mein Wagen? Ich hörte die Schritte, kurz bevor die Stimme sagte: »Nicht bewegen. Ich habe eine Waffe auf deinen Rücken gerichtet.«
    Ich verschränkte die

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