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Bitter Süsse Tode

Titel: Bitter Süsse Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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mein Bett ging.
    Die Plüschpinguine saßen an der Wand aufgereiht. Edward sagte nichts dazu. Wenn er sie nicht erwähnte, würde ich es auch nicht tun. Wer weiß, vielleicht schläft der Tod mit einem Teddybär? Eher nicht.
    Die schweren Gardinen waren noch zugezogen und tauchten das Zimmer in permanentes Halbdunkel. »Schlaf jetzt. Ich werde Wache stehen und sehen, dass sich niemand von den Bösewichten an dich ranschleicht.«
    Ich glaubte ihm.
    Edward holte den weißen Sessel aus dem Wohnzimmer und stellte ihn an die Schlafzimmerwand neben der Tür. Er zog sich sein Schulterholster über, die Waffe griffbereit. Aus dem Wagen hatte er eine Sporttasche mit heraufgebracht. Er zog den Reißverschluss auf und brachte so etwas wie eine Minimaschinenpistole zum Vorschein. Ich kannte mich mit Maschinenpistolen nicht aus, mir fiel nur die Uzi ein.
    »Was für eine ist das?«, fragte ich.
    »Eine Mini-Uzi.«
    Was sagen Sie dazu? Ich hatte ganz richtig gelegen. Er warf das Magazin aus und zeigte mir, wie man sie lädt, wo die Sicherung ist, welche Raffinessen sie hat, wie bei einem neuen Auto. Er setzte sich in den Sessel, die Maschinenpistole auf den Knien.
    Mir fielen die Augen zu, aber ich sagte noch: »Schieß nicht auf irgendwelche Nachbarn, ja?«
    Ich glaube, er schmunzelte. »Ich werd's versuchen.«
    Ich nickte. »Bist du der Vampirmörder?«
    Darauf grinste er, breit und gewinnend. »Schlaf jetzt, Anita.«
    Ich war fast eingeschlafen, als seine Stimme mich sanft wie aus weiter Ferne zurückholte. »Wo ist Nikolaos' Schlafplatz?«
    Ich schlug die Augen auf und versuchte ihn deutlich zu erkennen. Er saß noch genauso da wie vorher. »Ich bin müde, Edward, nicht dumm.« Unter seinem sprudelnden Gelächter schlief ich ein.
    Auf dem geschnitzten Thron saß Jean-Claude. Er lächelte mich an und streckte seine langgliedrige Hand aus. »Komm her«, sagte er.
    Ich trug ein langes, weißes Kleid, das sogar Spitze hatte. Ich habe mich selbst nie in so einem Ding gesehen. Ich sah ihn an. Er hatte es ausgesucht, nicht ich. Die Angst schnürte mir die Kehle zu. »Das ist mein Traum«, sagte ich.

42. Kapitel
    Er streckte mir auch die andere Hand entgegen und sagte: »Komm.«
    Und ich ging. Mein Kleid schleifte knisternd über den Steinboden, ein gleichmäßiges raschelndes Geräusch. Es zerrte an meinen Nerven. Plötzlich stand ich vor ihm. Ich hob langsam meine Hände seinen entgegen. Das sollte ich nicht tun. Eine schlechte Idee. Aber es schien, als konnte ich gar nicht anders.
    Seine Hände schlossen sich um meine, und ich kniete mich vor ihm hin. Er zog meine Hände zu der Hemdspitze, die seine Brust hinabfloss, zwang meine Finger, hineinzugreifen.
    Er legte die Hände über meine, hielt sie fest; dann riss er sich, meine Hände gebrauchend, das Hemd auf.
    Seine Brust war glatt und bleich, während sich in der Mitte dunkle Haare in einer schmalen Linie hinunterringelten. Sie verdichteten sich über der Magengegend, wirkten gegen die weiße Haut tiefschwarz. Die Brandnarbe war hart und glänzend und wirkte angesichts der Vollkommenheit seines Körpers deplatziert.
    Er fasste mich unter das Kinn und hob mein Gesicht an. Mit der anderen Hand streifte er seine Brust unterhalb der Brustwarze, ließ Blut hervorquellen. Es tröpfelte hellrot herab.
    Ich versuchte mich ihm zu entziehen, aber seine Finger griffen wie Schraubstöcke in meinen Kiefer. Ich rief: »Nicht!«
    Ich schlug nach ihm. Er fing mein Handgelenk und hielt es fest. Ich stützte mich mit der anderen Hand am Boden ab und stieß mit den Knien. Er hielt mich an Kiefer und Handgelenk wie einen Schmetterling auf der Nadel. Ich konnte mich bewegen, aber nicht von ihm fort. Ich ließ mich in eine sitzende Haltung fallen, sodass er gezwungen war, mich entweder zu erdrosseln oder loszulassen. Er ließ mich langsam auf den Boden herab.
    Ich stieß und trat mit allem, was ich hatte, und traf ihn mit beiden Füßen am Knie. Vampire spüren durchaus Schmerzen. Er ließ mich so plötzlich los, dass ich nach hinten fiel. Er packte mich an beiden Armen und riss mich hoch, dabei klemmte er mich zwischen seine Beine. Er saß in dem Lehnstuhl, seine Knie kontrollierten meinen Unterkörper, meine Handgelenke in seinen Händen waren wie angekettet.
    Ein hohes, klingendes Lachen füllte den Raum. Nikolaos stand an einer Seite und beobachtete uns, während das Echo ihres Lachens anschwoll wie ein rasend gewordenes Orchester.
    Jean-Claude nahm meine beiden Handgelenke in eine Hand, und

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