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Bitter Süsse Tode

Titel: Bitter Süsse Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Hände über dem Kopf, ohne dass man mich dazu aufgefordert hätte. »Guten Morgen, Edward«, sagte ich.
    »Guten Morgen, Anita«, sagte er. »Bleib ganz still stehen, bitte.« Er stellte sich dicht hinter mich, drückte mir den Lauf an die Wirbelsäule. Er filzte mich von oben bis unten, komplett. Es gibt nichts Unbedachtes an Edward das ist einer der Gründe, weshalb er noch am Leben ist. Er wich ein Stück zurück und sagte: »Jetzt darfst du dich umdrehen.«
    Meine Firestar hatte er im Gürtel stecken, die Browning locker in der linken Hand. Keine Ahnung, was er mit den Messern gemacht hatte.
    Er lächelte, jungenhaft und charmant, während der Lauf unentwegt auf meine Brust zielte. »Schluss mit dem Versteckspiel. Wo ist diese Nikolaos?«, fragte er.
    Ich holte tief Luft und blies sie langsam aus. Ich dachte daran, ihn zu beschuldigen, der Vampirmörder zu sein, aber der Zeitpunkt war wohl nicht so gut. Vielleicht später, wenn er nicht mehr mit einer Waffe auf mich zielte. »Darf ich die Arme herunternehmen?«, fragte ich.
    Er nickte andeutungsweise.
    Ich nahm langsam die Arme herunter. »Ich will, dass eine Sache zwischen uns klar ist, Edward. Ich gebe dir die Information, aber nicht, weil ich Angst vor dir habe. Ich will, dass sie stirbt. Und ich will dabei sein.«
    Sein Lächeln wurde breiter, seine Augen glitzerten vor Vergnügen. »Was ist letzte Nacht passiert?«
    Ich senkte den Blick, dann schaute ich auf. Ich sah in seine blauen Augen und sagte: »Sie hat Philip töten lassen.«
    Er musterte mich sehr aufmerksam. »Weiter.«
    »Sie hat mich gebissen. Ich glaube, sie hat vor, mich zu ihrem Diener zu machen.«
    Er steckte seine Waffe ins Schulterholster und trat nah an mich heran. Er drehte meinen Kopf nach einer Seite, damit er die Einstiche besser sehen konnte. »Du musst den Biss reinigen. Das wird höllisch wehtun.«
    »Ich weiß. Willst du mir helfen?«
    »Klar.« Sein Lächeln wurde weicher. »Da war ich entschlossen, dir Schmerzen zu bereiten, um die Information zu bekommen. Und jetzt bittest du mich, dir dabei zu helfen, Säure über die Wunden gießen.«
    »Weihwasser«, korrigierte ich.
    »Das wird genauso wehtun«, stellte er fest.
    Leider hatte er Recht.

41.Kapitel
    Ich saß mit dem Rücken an die kalten Kacheln der Badewanne gelehnt. Vorne und an der Seite klebte mein durchnässtes Hemd an mir. Edward kniete neben mir, eine halb leere Flasche Weihwasser in der Hand. Wir waren bei der dritten Flasche. Ich hatte nur eine zerschmissen. Bravo.
    Anfangs saß ich noch auf dem Waschbeckenrand. Aber nicht lange. Ich hüpfte schreiend und winselnd umher. Ich hatte Edward einen Hurensohn genannt. Er nahm es mir nicht übel.
    »Wie geht es dir?«, fragte er. Sein Gesicht war vollkommen ausdruckslos. Ich hätte nicht sagen können, ob es ihm Spaß machte oder zusetzte.
    Ich blickte böse zu ihm hoch. »Als würde mir einer ein glühendes Messer an die Kehle drücken.«
    »Ich meine, willst du aufhören und dich eine Weile ausruhen?«
    Ich atmete einmal tief durch. »Nein. Ich will sie sauber haben, Edward. Durch und durch.«
    Er schüttelte den Kopf, fast schmunzelte er. »Es ist üblich, das über Tage hinzuziehen, weißt du.«
    »Ja.«
    »Aber du willst das volle Programm in einer einzigen Marathonsitzung?« Er sah mich fest an, so als wäre die Frage wichtiger, als es den Anschein hatte.
    Ich wich seinem durchdringenden Blick aus. Im Moment wollte ich nicht so angesehen werden. »Ich habe nicht tagelang Zeit. Die Wunde muss vor dem Dunkelwerden sauber sein.«
    »Weil Nikolaos dich noch einmal besuchen kommt.«
    »Ja.«
    »Und sofern dieser erste Biss nicht gereinigt ist, wird sie dich in ihre Gewalt bekommen.«
    Ich holte tief Luft und zitterte dabei. »Ja.«
    »Selbst wenn wir die Wunde gereinigt haben, wird sie vielleicht trotzdem fähig sein, dich zu rufen. Wenn sie so mächtig ist, wie du sagst.«
    »Sie ist so mächtig, mindestens.« Ich rieb meine Hände an den Jeans ab. »Glaubst du, Nikolaos könnte mich dazu bringen, dass ich mich gegen dich wende, selbst wenn wir die Wunde gereinigt haben?« Dabei sah ich zu ihm auf und hoffte, in seinem Gesicht lesen zu können.
    Er warf mir einen Blick zu. »Wir Vampirtöter scheuen kein Risiko.«
    »Das war kein Nein«, sagte ich.
    Ein Lächeln zuckte in seinen Mundwinkeln. »Es war auch kein Ja.«
    Oh, Mann, Edward wusste es selbst nicht. »Gieß weiter, bevor ich die Nerven verliere.«
    Da lächelte er, und seine Augen funkelten. »Du wirst niemals

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